Der offizielle Herman-Yau-Thread
- Julio Sacchi
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Re: Der offizielle Herman-Yau-Thread
Hab den auch noch ungesehen rumliegen. Wie so Vieles #nerd
- Con Trai
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Re: Der offizielle Herman-Yau-Thread
The First 7th Night (2009)
Yau hält die Geschichte klein, er webt einige Brutalität wie ordentlich Einschusslöcher und Feuerstunts ein und hat insgesamt eine überschaubare, aber gute Besetzung aufzuweisen, u.a. Gordon Lam, Julian Cheung, Eddie Cheung usw. usf.
2009 sowieso ein gutes Jahr für den Mann, Rebellion und Turning Point kamen auch heraus.
Noch so ein Nachzügler, den ich ewig unbeendet hab liegen lassen, noch länger als den Pferdefuss, nicht weil er schlecht war, sondern es sich einfach so ergab.A helpless Taxi driver, a mysterious delivery boy, a 30 years abandoned motel, a touching past, all come together to form a strange tale.
Yau hält die Geschichte klein, er webt einige Brutalität wie ordentlich Einschusslöcher und Feuerstunts ein und hat insgesamt eine überschaubare, aber gute Besetzung aufzuweisen, u.a. Gordon Lam, Julian Cheung, Eddie Cheung usw. usf.
2009 sowieso ein gutes Jahr für den Mann, Rebellion und Turning Point kamen auch heraus.
Teufelswürstchen
"I like most of what Steve McQueen has been doing and I think Eastwood has a chance.“
~ John Wayne
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Re: Der offizielle Herman-Yau-Thread
Glaube, den fand ich auch ganz gut. Es gibt noch CHAOS aus dem Jahr oder dem Jahr davor. So ein seltsames postapokalyptisches No-Budget-Teil, als Versuch war das glaube ich ganz interessant, wenn auch mehr gewollt als gekonnt.
- Con Trai
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Re: Der offizielle Herman-Yau-Thread
Chaos fand ich auch auf jeden Fall interessant, sowie auch Undercover, A Mob Story, Fate, und es gab noch zwei oder drei Horrorgefilde, Indieprojekte, allesamt mit Unterstützung durch Andrew Lau. Seine letzte gute Tat.
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Re: Der offizielle Herman-Yau-Thread
FATE sagt mir irgendwas, kann ich aber gerade nicht mehr zuordnen. Von Yau fand ich ON THE EDGE aus den Jahren auch noch richtig stark, glaube auch einer der letzten, die er auf Zelluloid drehte, hab mir letztens sogar nochmal die HK-Blu gekauft, irgendwann dann nochmal.
- Con Trai
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Re: Der offizielle Herman-Yau-Thread
On the Edge fand ich auch stark.
Bezüglich Fate, laut damaligen Text fühlte ich mich an die Erstlinge von Derek Kwok erinnert, also The Pye-Dog (2007) und The Moss (2008), ansonsten weiß ich aber auch nichts mehr von. Der Hauptdarsteller war mir bekannt, ist der Sohn von Blackie Ko, so eine Type Marke Jay Chou, nur kantiger, ich mochte dessen Musik eingangs.
Ich muss mich übrigens korrigieren bzgl. Andrew Lau, er hat 2009 und 2012 Denise Ho noch einen Job gegeben.
Bezüglich Fate, laut damaligen Text fühlte ich mich an die Erstlinge von Derek Kwok erinnert, also The Pye-Dog (2007) und The Moss (2008), ansonsten weiß ich aber auch nichts mehr von. Der Hauptdarsteller war mir bekannt, ist der Sohn von Blackie Ko, so eine Type Marke Jay Chou, nur kantiger, ich mochte dessen Musik eingangs.
Ich muss mich übrigens korrigieren bzgl. Andrew Lau, er hat 2009 und 2012 Denise Ho noch einen Job gegeben.
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Re: Der offizielle Herman-Yau-Thread
WOMAN KNIGHT OF MIRROR LAKE (2011)
Mit Unterstützung von Stammautorin Erica Li legt Yau aber gleichzeitig ein deutliches Augenmerk auf Qiu Jins Rolle als frühe chinesische Frauenrechtlerin und lässt die Erzählung dafür eine etwas eigenartige Brücke von Feminismus zu Nationalismus schlagen, nach deren Logik die Befreiung der unterdrückten Frau der notwendige Schritt zur Befreiung der von ausländischen Mächten korrumpierten Nation ist. Auf viel mehr als Platitüden läuft dieser Ansatz nicht heraus, stattdessen wird wieder ordentlich gegen den Westen und Japan ausgeteilt, wie man es vom großen Vorbild gewohnt ist (zu dem Yau mit THE LEGEND IS BORN: IP MAN ein Jahr zuvor selbst bereits einen Ableger beigesteuert hatte).
Sehr angenehm ist allerdings, wie wenig hier noch aus dem Computer kommt, fast gar nichts nämlich; dafür gibt es bodenständige Studiokulissen, die nicht mehr wollen, als sie müssen, und ein paar schicke, von Tony Leung Siu-Hung choreografierte Kämpfe mit 90er-Flair, in denen sich Hauptdarstellerin Huang Yi mit respektablem Körpereinsatz behauptet, wenn sie nicht gerade die nächste mundschäumende Brandrede gegen die Unterjocher aus Übersee hält. In den Nebenrollen darf Lam Suet mal ausnahmsweise auf ernst machen, Anthony Wong gibt den reuevollen Staatsdiener, und Pat Ha schaut in einer ihrer letzten Rollen vorbei. Annehmbar.
WOMAN KNIGHT OF MIRROR LAKE, den Herman Yau zum Thema seiner eigenen Doktorarbeit über die Herausforderungen von chinesischen Koproduktionen machen sollte, ist zunächst einmal das gewohnte mit Fiktion und Aktion angereicherte Geschichtsdrama; er verfolgt in groben Zügen den Lebenslauf der 1907 hingerichteten Revolutionärin und Dichterin Qiu Jin, die im echten Leben natürlich nicht Scharen von schwerbewaffneten Männern mit allerhand Drahtakrobatik umlegte.The film tells the story of Qiu Jin and her involvement in revolutionary uprisings against the Qing Dynasty in Anhui province. Influences on her life are shown through a series of flashbacks.
Mit Unterstützung von Stammautorin Erica Li legt Yau aber gleichzeitig ein deutliches Augenmerk auf Qiu Jins Rolle als frühe chinesische Frauenrechtlerin und lässt die Erzählung dafür eine etwas eigenartige Brücke von Feminismus zu Nationalismus schlagen, nach deren Logik die Befreiung der unterdrückten Frau der notwendige Schritt zur Befreiung der von ausländischen Mächten korrumpierten Nation ist. Auf viel mehr als Platitüden läuft dieser Ansatz nicht heraus, stattdessen wird wieder ordentlich gegen den Westen und Japan ausgeteilt, wie man es vom großen Vorbild gewohnt ist (zu dem Yau mit THE LEGEND IS BORN: IP MAN ein Jahr zuvor selbst bereits einen Ableger beigesteuert hatte).
Sehr angenehm ist allerdings, wie wenig hier noch aus dem Computer kommt, fast gar nichts nämlich; dafür gibt es bodenständige Studiokulissen, die nicht mehr wollen, als sie müssen, und ein paar schicke, von Tony Leung Siu-Hung choreografierte Kämpfe mit 90er-Flair, in denen sich Hauptdarstellerin Huang Yi mit respektablem Körpereinsatz behauptet, wenn sie nicht gerade die nächste mundschäumende Brandrede gegen die Unterjocher aus Übersee hält. In den Nebenrollen darf Lam Suet mal ausnahmsweise auf ernst machen, Anthony Wong gibt den reuevollen Staatsdiener, und Pat Ha schaut in einer ihrer letzten Rollen vorbei. Annehmbar.
- Con Trai
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Re: Der offizielle Herman-Yau-Thread
(...)In dieser Form, die im Grunde öfters nachteilig, da im Resultat schon bekannt und so im Grunde schon den Raum bestimmend ist, gelingt es auch Ip Woman (sic) nicht gänzlich, die Entwicklungen weder des Einzelnen noch der Gesamtheit gänzlich aufrüttelnd oder faszinierend im Fortgang zu beschildern. Von der Anfängen in der Kindheit mit einem schnellen Sprung zur bereits herangewachsenen, dann auch schon verheirateten Qiu, werden ihre Eindrücke und Erlebnisse in auf jeden Fall schon treffend charakterisierender, aber auch ein wenig zu sehr etikettierender und so nicht immer aufwühlender Weise beschrieben. Gerade der Anteil des frühen Verlangens nach Geschlechterdemokratie, des Bestehens auf Liberalismus und die Impulse und Barrieren der damaligen chinesischen und japanischen Genderpolitik kann sich, da auch die Beispiele und Monologe in der Hinsicht sowohl repetierend als auch leicht banalisierend wirken, durchaus zu einem dramaturgischen Hohlweg verengen. Im Gegensatz dazu ist die Vorbereitung des Aufstandes und seine Begleitumstände fast ein wenig knapp und somit wie aus der Luft und Laune heraus und erst in der Präsentation des finalen Todeskommandos, in Form eines großes Kampfeinsatzes mit Kung Fu, Stunts und Explosionen selber empathisch geraten sind.
Der Nachteil gerade zu The Legend is Born – Ip Man, der als Prequel von eben genau den gleichen Mitarbeitern einschließlich der Autorin Erica Lee, des Regisseurs Herman Yau, des Action Directors Tony Leung Siu-hung (der seine eigene kleine private Hausmacht in dem Bereich demonstriert), des Produzenten und Presenters Checkley Sin usw., ebenfalls eine geschichtsträchtig und zukunftsweisende Biografie erzählt, liegt somit in dem inneren Bedürfnis der Produktion und ihrer Anwartschaft auf Mehr. Wo dort ein schlichtes Gut - und - Böse Schema mit fantasievollen, fast comigal oder auch 70er Jahre Chop Socky Kino erinnernden Zusätzen geliefert werden konnte, regiert hier meist der nackte Ernst, im beschatteten Blau- und Grün sowie Schwarz- und Brauntönen. Stehen die Aussagen im Vordergrund, das Rhetorische und Emotionale, was auch überzeugend von allen Parteien gespielt und der Ausstattung sowie dem technischen Bereich im angenehm relevanten, vergleichsweise gravitätisch dunklen Ausdruck geliefert, aber trotzdem konstruiert losgelöst und auch ein wenig rhetorisch trocken wirkt.
Der Vorteil liegt dann ausgerechnet in den Actionszenen, die vielleicht in der Quantität nicht unbedingt zahlreicher, aber qualitativ noch einmal eine Klasse gleichbleibend bis höher angesiedelt, teilweise sogar erstaunlich für dieses Jahr präzise und gleichzeitig eindringlich im Takt und Effekt gehalten sind.
Der Nachteil gerade zu The Legend is Born – Ip Man, der als Prequel von eben genau den gleichen Mitarbeitern einschließlich der Autorin Erica Lee, des Regisseurs Herman Yau, des Action Directors Tony Leung Siu-hung (der seine eigene kleine private Hausmacht in dem Bereich demonstriert), des Produzenten und Presenters Checkley Sin usw., ebenfalls eine geschichtsträchtig und zukunftsweisende Biografie erzählt, liegt somit in dem inneren Bedürfnis der Produktion und ihrer Anwartschaft auf Mehr. Wo dort ein schlichtes Gut - und - Böse Schema mit fantasievollen, fast comigal oder auch 70er Jahre Chop Socky Kino erinnernden Zusätzen geliefert werden konnte, regiert hier meist der nackte Ernst, im beschatteten Blau- und Grün sowie Schwarz- und Brauntönen. Stehen die Aussagen im Vordergrund, das Rhetorische und Emotionale, was auch überzeugend von allen Parteien gespielt und der Ausstattung sowie dem technischen Bereich im angenehm relevanten, vergleichsweise gravitätisch dunklen Ausdruck geliefert, aber trotzdem konstruiert losgelöst und auch ein wenig rhetorisch trocken wirkt.
Der Vorteil liegt dann ausgerechnet in den Actionszenen, die vielleicht in der Quantität nicht unbedingt zahlreicher, aber qualitativ noch einmal eine Klasse gleichbleibend bis höher angesiedelt, teilweise sogar erstaunlich für dieses Jahr präzise und gleichzeitig eindringlich im Takt und Effekt gehalten sind.
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Zhang Liao
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Re: Der offizielle Herman-Yau-Thread
Meine Güte. Wie philosophisch hier geschrieben wird. Das wird es mir ja direkt schwindelig. 
- Sylvio Constabel
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- Joined: Thu Nov 03, 2022 5:42 am
Re: Der offizielle Herman-Yau-Thread
So war der olle Trautman schon immer. Handel mit es.
-
Zhang Liao
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Re: Der offizielle Herman-Yau-Thread
Und ich habe nicht mal diesen Einzeiler fehlerfrei hinbekommen. Meine Güte.

