HK-Allerlei

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Sylvio Constabel
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Re: HK-Allerlei

Post by Sylvio Constabel »

Und? Findeste gut? Kann ich da nicht so schnell rauslesen.
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Con Trai
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Re: HK-Allerlei

Post by Con Trai »

Comrades in Arms mal außen vor, fand ich den hier und Andy Ngs vergleichsweise actionreichen Human Nature noch am besten. Die beiden Lawrence Lau Filme No Way Out und Partners sind eher Sozialdramen; das kann man machen, muss man aber nicht. Nach Fernsehen sehen die übrigens alle aus, außer halt die Ersterwähnung, die als PTU 2 ja auch im Kino lief afaik. Ich glaube nicht, dass davon einer was für Dich ist.
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Sylvio Constabel
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Re: HK-Allerlei

Post by Sylvio Constabel »

Jut. Danke.
Munin
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Re: HK-Allerlei

Post by Munin »

Die von Lawrence Lau find ich recht gut und sehen auch ordentlich aus, dank Kamera Charlie Lam, da gibt es in dem Budgetsegment schon weitaus Schlimmeres, zumal man dafür ja fast schon nicht viel mehr tun muss als ein paar Burschen in Uniformen zu stecken und nachts zu filmen. Der Erinnerung her leiden die anderen primär daran, dass da eher Tageslicht und Büroräume vorherrschen, müsste ich aber auch nochmal auffrischen.

Ein totaler Kracher ist natürlich nicht darunter (am ehesten NO WAY OUT), aber auch kein Ausfall. Ich würde die von Lau inszenatorisch und vom Duktus ca. dort einordnen, wo es zuletzt HAND ROLLED CIGARETTE zu sehen gab.

COMRADES lief mit ziemlicher Sicherheit nicht als PTU 2 - war zu der Zeit in HK -, glaub das war nur ein Gerücht aus der frühen Planungsphase.
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Con Trai
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Re: HK-Allerlei

Post by Con Trai »

Ich konnte mit No Way Out nicht allzuviel anfangen, aber den loben die meisten, mir war der zu sehr Elendssuppe. Das Spiel von Derek Tsang ist gut, aber redundant, und die Polizisten gucken ja im Grunde nur zu. Ich überlegte während des Filmes aber, mir City without Baseball zu bestellen. Das PTU 2 ist bloß als Alternativtitel von mir erwähnt, damit Außenstehende mitbekommen, was hier läuft, die HKMDB zählt den ansonsten auf.

Tactical Unit - No Way Out(2008)
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Figuren aus den Vorgänger(n) tauchen hier wieder auf, dann fliegt ein Krimineller vom Dach, den Polizisten direkt vor die Füße, auf Konfrontation hier immer gegangen, auf Provokation, dazu Naturalismus im Porträt, die Polizei hier auch wenig Freund und Helfer, immer mit Gewalt vorgehend, das einzige Mittel, das hier gekannt wird, ein Briefing fasst die Situation zusammen. Eine Operation steht an, eine allgemeine Festnahme, in Zusammenarbeit mit anderen Einheiten, eine Verhaftung im großen Stil, lauter kleine Fische, mehr Aufwand als Gewinn, eine Störung provoziert, es geht gegen die Feiernden, die Glückspielenden, die Wettenden, ein Zeichen von Macht wird gesetzt, ein Zeichen mit Symbolkraft; auf der Gegenseite findet ein Brandanschlag mit einem Molotowcocktail auf eine Wohnung statt, mit Verbrennungen einer der Insassen und einem Entkommen in letzter Sekunde, mit dem 'Zeche prellen' in einer Klinik, kein Geld für Behandlungen und Medizin, keine Sozialromantik, eine Bitterkeit spürend, ein armseliges Dahinsiechen, selbst die Tüte zum Auffangen von Trinkwasser hat Löcher, ist kaputt und ausgedünnt.

Während im Vorgänger die Kamera strikt auf drei, vier Polizisten gerichtet war, ist er hier oft nur auf ein als Außenseiter geltendes Paar, vermehrt Ihn statt Sie, aber zusammengehörend, ein karges Glück suchend, ein Suhlen im Elend, eine mehrfache Vergewaltigung, ein Drama der Verzweiflung, ein unbarmherziges Bild, das Auslösen eines Erbrechens, das Reinigen des blutigen Intimbereiches mit einem Wasserschlauch; die PTU Nebendarsteller in ihrem eigenen Film, Lau kein Interesse am vorgeblichen Genre, es mit dem Debüt Gangs (1988) auf links gedreht und mit Besieged City (2008) später wieder, zwischendurch es auch mit mehr Mainstream als Ergebnis niedergehalten. Wenn hier Raufereien und/oder Verfolgungen auftauchen, sind diese meist mit unruhiger, zitternder Kamera mitten im Geschehen festgehalten, wie eine Hatz gleich hinter zwei Verdächtigen her, einem Mörder und einem Drogendealer, zuvor eine ältere Frau bis zur Leblosigkeit in ihren eigenen Reisekoffer eingesperrt. Schmutzige, enge Stätten wechseln sich ab mit ebensolchen Szenen, Grausamkeit und Entstellung und Verwahrlosung bis zum Exzess, kein angenehmer Anblick hier, ein Überdruss zuweilen auch, keine Abstumpfung, eine Versumpfung in all dem Dreck, dann ein Mord in einer Nebengasse, einer der Dealer ausgeschaltet, "It's a balance to find someome to take the blame. The ecological balance here, it has its own way.", sich ein Messer vom letzten Geld gekauft, No Way Out.
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Con Trai
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Re: HK-Allerlei

Post by Con Trai »

Tactical Unit - Human Nature (2008)
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Was hier wie bei The Code (2008) erneut vorhanden ist, ist die Reputation der Einheit, in der Öffentlichkeit kursiert ein Video der Schmach, die Truppe im Internet niedergemacht und ausgelacht; was dort nicht an die Gesellschaft dringen sollte, ist nun hier das Problem, 'ist der Ruf erst ruiniert, lebt sichs gänzlich ungeniert' das Motto, es wird Verantwortung übergeben und abgenommen, eine Imagekontrolle, die gleich mehrere Personen betrifft, ein durchaus interessanter Ansatz für ein Direct-to-Video Projekt, ein Telemovie, die Modalitäten und Moralitäten werden geklärt, die meisten Polizisten hier im Notstand, in der Erklärung, der Film ein Kompromiss zwischen Polizei- und sozialen Geschehen, mit mancher Wiederholung, mit Routine und Alltag, mit gesellschaftlicher Betrachtung und Funktion, eine interne Befragung, erneut in der Erklärungsnot, selbst der Schuldige muss die Befragung durchführen, aber als Fragender, nicht als Verdächtiger, hier mehr Mitgefühl gezeigt, mehr Emotionalität, ein Widerstreben, eine Erpressung, keinerlei Rücksicht der Hak Sek Wui hier.

Gordon Lam spielt den Gegenüber, er füllt die Szenerie an, er ist präsenter fast als die eigentlichen Hauptrollen, die wiederkehrenden Personen, als Yam und Shiu, er haucht dem Film Leben ein, er gibt ihm seine Besonderheit, seinen Glanz und den Interessenkonflikt, er hält ihn auf Trab. Hinzukommt eine geschickte Dramaturgie, die Fragen stellt und Antworten offen hält und erst später beantwortet, die kleinere Übel mit einpflegt und Spannungspunkte setzt, ein Entkommen in letzter Sekunde und einem waghalsigen Akt zum Beispiel, eine Kletteraktion an der Hauswand entlang, ein Wettrennen, dass über Leben und Tod entscheidet, ein Gesetzeshüter mit dem Rücken an der Wand, mit der Möglichkeit zum illegalen Handeln, mit einer Verzweigung und Verzweiflung, einer Verzwickung und Verstrickung, meist in Ruhe gefilmt auch, in aufschlussreichen, aber behäbigen Gesprächen, mit dem Einlassen auf die Situation, mit der Gewalt als letzten Ausweg, mit einem Schauspielduell zwischen Lam (Ka-Tung) und Yam, beide sich vorher schon in Deathnet.com (2003) beharkt, Lam hier vergleichsweise ein kleines Licht, später (unter der Agide von Andy Lau) groß geworden und längst Hauptdarsteller und eigenständig agierender Filmemacher, welcher auch mal ohne Sold arbeitet, um die Wirtschaft am Laufen zu halten, der sich aufopfert, im Spielen und im autarken Gestalten.

Eine zwischenzeitlich beendet geglaubte Situation, eine Wiederaufnahme, eine versteckte Kamera, das Ganze im einfachen Blau/Weiß gehalten, mit unterschiedlichen Blautönen, größtenteils dunkler als heller, mit zwischenmenschlichen Kontakten, mit Erinnerungen an die Pflicht als Hüter von Recht und Ordnung, mit knappen Gesprächen, mit Runden in der Gesellschaft, auf belebter Straße, mit Notfallmomenten, wo die Kollegen nicht eingreifen, da sie einem anderen Verbrechen folgen, selbst die größeren Streifen hier sind noch zu wenig Männer, man lässt die Partner im Stich, man verlässt sich auf die Kenntnis und das eigene Ich. Zufälle kommen erneut zusammen, ein unfreiwilliges City on Fire (1987) – Szenario, – der Film selber erwähnt Infernal Affairs (2002) – Schicksäle und Fügungen, die Welt ein Dorf hier, Andy Ng mit mancherlei einprägsamen Bildern, ansonsten routinierten Handwerk, einer flotten Autojagd durch die nächtliche Stadt, plus einer offenen Schießerei, gleich zwei kriminelle Vereinigungen, eine übler als die andere, und ein folgerichtig bleireicher, durchaus blutiger Showdown.
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Con Trai
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Re: HK-Allerlei

Post by Con Trai »

Tactical Unit - Partners (2008)
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Lawrence Lau geht hier beizeiten in die Öffentlichkeit und bleibt da auch, bleibt an seinen Figuren dran, zeigt ihr Verhalten, jede ihrer Bewegungen und Verhaltensweisen, zeigt die Gesellschaft und ihre unterschiedlichen Bereiche, beruflich wie privat, eine Personensuche, eine Drogenfahrt, den Streit vor dem Nachtclub, viele Aktionen, die nach und nach zueinander und in eine Handlung führend. Lau ist Spezialist in Sachen Realitätsnähe und Drama, er hat auch größere Filme gestemmt, er gilt nicht unbedingt als Mainstream, beherrscht dies aber auch, er wagt sich hier in eine andere Gesellschaftsschicht, in die Immigranten, die Indische Bevölkerung und die Nepalesische, in die sogenannten Minderheiten, ein permanenter Kampf ums Leben und Überleben in einer sowieso übervölkerten Millionenstadt, es wird kein Platz gemacht, es wird sich Platz auf Kosten anderer verschafft.

Kollegialität ist auch nicht so das Wort, dass man hier kennt, Teamfähigkeit ist eher unbekannt, trotz gleicher Uniform, viel zugeschaut, viel drangsaliert, keine richtige Beschreibung der Mission, 'Übermut tut ebenso selten gut' wie nichts tun, zuviel Einsatz ist ebensowenig gefragt wie gar keiner, ein ständiger Druck lastet auf einem, Tränen in der Umkleide, auch da beim Alleinsein. Schauspielerisch wird hier mehr verlangt, gerade Chui Tien-You – Den ich echt gerne sehe, neben Babyjohn Choi – wird gefordert, aber auch die anderen Mitglieder, Rassismus hier angesprochen, Diskriminierung, Mehr-Klassen-Gesellschaft, Multikulturelle Unterschiede und Schwierigkeiten, Ungerechtigkeit, Ohnmachtsgefühle, Armut und Obdachlosigkeit, Drohungen bezüglich Rufschädigung, Mentoren- und Patenschaften, unebene Hierarchien, Gedrängel und Gewusel, Lehrer-Schüler-Seilschaften, alles drum und alles dran, vielseitiger auch als der vorherige Beitrag von Lau, minimal kommerzieller auch gehalten, die ganze Reihe eigentlich mit wenig Genrezutaten, höchstens Human Nature und eben The Code, die Beifügungen der anderen Kollegen, wirkend wie soziale Studien, wie Akademiefilme, nur professioneller gehalten.

Mittig gibt es eine Art Razzia mit Prügelei per Schlagstock und Fluchtversuchen und Verhaftungen, mit Gerenne über die Häuserdächer, mit dem Ziehen der Dienstwaffe bei Ungehorsamkeit und Widerstand; die Rolle von Lam Suet ist übrigens wie als Art Cameo in den eigenen Film geschrieben, ein besserer Kurzauftritt, sonst zu nichts zugute und zu nicht wichtig. Dafür spielt Maggie Shui, eine Veterarin schon des frühen Neunziger Jahre B-Pictures und der Fernsehserien noch am besten.
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Re: HK-Allerlei

Post by metalsteak80 »

Her Vengeance

Erstsichtung! Schande über mein Haupt. Die Rape Szene ist wirklich unglaublich asozial und ekelhaft :sick: Danach (finde ich zumindest) geht es eigentlich recht zurückhaltend weiter. Derbe Gewaltspitzen gibt es dann relativ wenig. Das Finale macht dann dafür überhaupt keine Gefangenen mehr.
Spoiler
Der Rollstuhlfahrer wird zu MacGuyver, die Bösewichte werden verbrüht bis die Gesichtslappen aus der Fratze hängen, es wird geprügelt, aufgespießt, usw.
im Gesamtpaket ein gelungener und fieser CAT III Beitrag.

7,5 von 10 harten Bieständern.

PS: Die Quali der 88 Films BD ist absolute Bombe.
Last edited by metalsteak80 on Tue Sep 16, 2025 1:59 pm, edited 2 times in total.
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Con Trai
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Re: HK-Allerlei

Post by Con Trai »

Enemy Shadow (1995)
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Neonlichter, Scheinwerferlichter, farbliche Kaleidoskop, Mosaiksteinchen, die mehr erahnen lassen als zeigen, eine Abkehr von den simplen, aber effektiven Vorgängerfilmen, den Werken von Moon Lee und Yukari Oshima, hier eine Eigenart schaffend oder zumindest versuchend, ein grelles Aktivieren, dazu viele Nachrichten, viele Fernsehbilder, die kaum etwas mit dem eigentlichen Geschehen zu tun haben, eine weitere Ablenkung, ein Zapping und ein Binge-Watchung in anderthalbfacher Geschwindigkeit, so wirkt es hier. Zusätzlich wird eine Art Romanze angedeutet, die Polizistin hat anscheinend keinen Job mehr, zumindest sieht man davon nichts oder nur wenig, mal wird vom Beruf gesprochen, mal wird man angesprochen, man geht mit einem Räuber aus, mit einem Gangster, eine wilde Affäre, eine sinnliche Ehre.

Ob es gefährlich wird, wird zwischendurch mal gefragt, die Antwort bleibt aus und schuldig, eine Ware soll abgeholt werden, zwei Gangster warten schon auf die Abnehmerin, dazu eine wilde fußläufige Verfolgung, ein Autostunt, ein Durchrasen des Markttages; nur der Vorgeschmack vom wahren großen Geschäft, es soll ein letzter werden, ein Juwelendeal, wieder Schüsse und Handgranaten, in den Vororten von HK gehalten, an manch interessanten Orten, auch mit interessanter Besetzung, aber kein wirkliches Gespür für Wichtigkeit und Nichtigkeit, dafür die Ausschaltung des Gegenübers, ein mehrfach blutiges Geschehen in aller Öffentlichkeit, ansonsten viel auf die Hohe See, das Meer geblickt und sinniert. Mittendrin gerät man gleich zweimal in eine Falle und schießt sich den Weg frei, die Actionszenen durch Dion Lam (wie eine größere Explosion im Krankenhaus durch das Treffen von Sauerstoffflaschen oder viel Einsatz von Machinengewehr/-pistole) solide, mehr auf Schnelligkeit als Durchschlagskraft und Effekt und Wirkung geeicht; dem Tode ist man jedenfalls öfters nah als dem Leben, zudem spielen bei Weitem nicht alle mit offenen Karten, man kann so oder so in die Gefahr geraten. Um Illusionen geht es hier, um Depressionen, um Impressionen und Expressionen, um Gefühle und Verschweigen, um Aufträge und Missionen, um Flucht und Verderben; später wird auch (im langen Showdown in einer Wasseranlage) die SDU informiert, ein ungleicher Wettkampf, den man meist, aber nicht immer verliert.
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Re: HK-Allerlei

Post by Sylvio Constabel »

Das beste an dem Film ist das Cover. Der ist schon ein ziemliches Schnarchfest.
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Re: HK-Allerlei

Post by Con Trai »

Satin Steel (1994)
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"Halt dein dummes Maul" wird der Freund begrüßt, die ausländischen Darsteller alles Schmierentheater, Pappkameraden, das genommen, was man vor Ort kriegen kann, ein Konkurrent aus Indonesien gleich ausgeschaltet, mit dem Schaschlikspieß im Mund, keine feine englische Art und Weise, ein Tritt und man ist tot. Jade möchte auch schnell jemand loswerden, ihre Partnerin nämlich, da nimmt sie kein Blatt vor dem Mund, der Wunsch wird verweigert, dafür gibt es einen Blick in die Waffensammlung, eine Art Q hier, der die Damen mit allem Nötigen und dies außerhalb des normalen Arsenals versorgt. Einer der Spitzbuben hier wird erstmal zum 'Lüften' an ein Hochhaus gehangen, die Partnerin greift ein, sie weiß sich durchaus zu wehren und selber zu agitieren, bei der Flucht des Gauners wird ein Marktstand in Little India zerstört und sich nach etwas Vorbehalt selber an dem Verdächtigen ausprobiert, die Presse ist begeistert von dem Aufruhr, die Kollegen weniger. So unterschiedlich sind die beiden Partner nicht, die eine hat nur einen Freund und keinen Grund zur Selbstverletzung, sie zeigt sich auch durchaus offenherzig, sie ist die beste Agentin vor Ort, dahingehend ist man sich einig, beide kompetent, beide motiviert, gleichen Alters und auch etwas ähnlich aussehend, man schafft einen Kumpelfilm, ohne großartig die Unterschiede zu betonen und die Gemeinsamkeiten, die Frau ist Singapur hat eigentlich nur das, was der Madam aus HK verwert blieb bzw. genommen wurde; der Rest ist ein Actionkrimi mit einigen Spezialitäten, darunter ein Scherge mit einem Roboterarm, der anderen schon mal das Ohr abreist oder ihn zu Tode würgt bzw. das Genick bricht, dahingehend kenn man nichts.

Immerhin hät man sich mit knapp 80 Minuten recht kurz, das Skript als Lückenfüller, viele Bettszenen, ein frühreifes Werk, ohne wirkliche Spezialitäten oder Intensitäten, wenigstens ist eine Schießerei am Bahnhof blutig und wartet auch mit einigen Stunts auf, Leung muss in ihren Szenen auch körperlich mehr leisten als üblich, mehr ran als gewöhnlich, einiges an Kampfkunst leisten, bis auf das explosive Finale in einer landschaftlichen Einöde samt einigen wahnwitzigen Höhen-/Helikopterstunts noch einer der wenigen positiven Faktoren, gedreht ist es hemdsärmelig, im groben Rhythmus, ohne besonderen Einfluss, obwohl Tony Leung Siu-Hung hinter der Kamera steht, verantwortlich u.a. für die in Amerika spielenden Guns of Dragon (1993), Superfights (1995) und Bloodmoon (1997), die allesamt mehr Klasse und Würde aufweisen und mehr Gespür, vielleicht ein kognitiver Aussetzer hier?
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Re: HK-Allerlei

Post by Sylvio Constabel »

@Steak
Das ist doch kein Spoiler sondern ein Verkaufsargument für den Film!

SATIN STEEL war auch komisch - der Erinnerung nach.
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Re: HK-Allerlei

Post by Con Trai »

Ist er auch, also komisch.

Ich hab jetzt soviele Fassungen von Her Vergeance, dass ich da gar nicht mehr durchsehe. Ich bespreche ja gerne alle, bei Heroes Shed No Tears oder A Reason to Live, A Reason to Die letztens alle 3 verfügbaren.
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Re: HK-Allerlei

Post by Con Trai »

Fox Hunter (1995)
FoxHunter+1995-1-b.jpg

Was das für diesen Film hier bedeutet ist, dass gerade Chan inzwischen vermehrt für die VRC tätig und dort beliebt ist, Yu ebenso als Urgestein seine Auftritte oftmals bei den lokalen Streamingdiensten macht und Leung ein wenig hin- und herpendelt zwischen dem "Zwei Staaten, eine Nation" – Konstrukt, hier war es noch völlig gegenteilig eingesetzt. Die Gegend hinter der Grenze sieht auch eher ärmlich, provinziell geradezu aus, der Unterschied zwischen Kapitalismus und Kommunismus; etwas, dass den Film mittig rettet, dort wird relativ mit Klamauk und einer Einfachheit gedreht, die auch vor kleineren Slapstickmomenten nicht zurückschreckt, die Aufmerksamkeit des Zuschauers liegt sicherlich auf etwas anderem als der einer Komödie; zur Beruhigung, sie wird nicht übertrieben und sie hat nur vereinzelt ihre Einflüsse, es geht nahezu durchgängig um Rache und ihren Schwur und Festigung, der Rest ist eher ein Mitgefangen, Mitgehangen, und die Entwicklung einer zweckbedingten Freundschaft oder Kameradschaft, mit Yu im aktiven Hintergrund.

So bricht mittig bei einer Festnahme eine Schießerei ebenso aus wie folgend im Hotelzimmer, sprechen die Schusswaffen eine deutliche Sprache, Schnelligkeit und Behändigkeit zuerst und eine Verkörperung des Bösen, wird zumeist waffenaffin gefilmt, ein insgesamt hoher Munitionsverbrauch, der Rest ist Detonationen und mancherlei Sprengungen mitten ins Gesicht; Leung ist keine Martial Arts Könnerin und wird hier auch nicht so, sondern gemäß ob ihrer Stärken und Schwächen eingesetzt. Zwischenzeitlich versucht man etwas Charakterisierung einzubringen bzw. diese ausdrücklich zu verdeutlichen, über die Lebensgeschichten beider Hauptdarsteller, ein Zwischenstopp vor dem Finale, eine Fahrt mit der örtlichen Eisenbahn durch eine landschaftliche Einöde, der Film hat sein Stop-and-go, ein Vorlauf vor dem Showdown, etwas Tiefgründigkeit im Anliegen, etwas Schwermut im Gedeihen, bevor wieder die Bleirohe sprechen, Detonationen am Bahnhof, die Kamera dicht an den Einschüssen und Treffern, an der Destruktion und den Stunts, selbst das Polizeirevier wird angegriffen, dann eine erpresserische Aktion an der Hongling Road, die Sondereinsatzkommandos informiert und involviert, das Stirb langsam – Szenario in aller Kürze, im Kleinformat, dafür mit viel Statisterie, die halbe Volksarmee im Anmarsch, ein Einkaufszentrum belagert, ein Freischießen gegen eine Übermacht, mit viel Aufwand und Destruktion agiert.
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Re: HK-Allerlei

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Ist noch gar nicht so lange her, dass ich die LD davon sah, kann mich aber an nichts mehr erinnern.
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