HK-Allerlei

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Sylvio Constabel
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Re: HK-Allerlei

Post by Sylvio Constabel »

Sylvio Constabel wrote: Sun Jul 22, 2012 7:15 am Brothers From The Walled City (HK DVD)
Das ist mal wieder ein guter Beispiel, daß Filme auch Zeitdokumente sind. Es ist echt verblüffend, die alte Zeit von damals zu sehen, die "Walled City", die sich jeder Gerichtbarkeit entzog, wo selbst Polizisten Bammel hatten und lieber draußen blieben (übrigens wurde in der Ecke auch BLOODSPORTs Turnierhalle gefilmt). Allein deswegen bleibt der in der Sammlung.
Die Shaw-Brothers-Produktion ist ein halbgares Biest aus Sozialdrama im Stile von "hier aufgewachsen sind Deine Chancen auf ein besseres Leben eh zu 90 % verbaut" und nicht ganz homogenen Slapstickmomenten, wo dem Oberbaddy schon mal der Arsch durch ein brennendes Etwas, was in der Klorinne langeiert, abgefackelt wird. Schwanger ist mal auch noch und der Papa ein ekliger korrupter Bulle.
Die Endschrift dauert 3 Sekunden und kommt so plötzlich, daß der Film vorbei ist, wenn man kurz blinkert.
Einen Höhepunkt gibt's nicht und Genugtuung wird einem somit fast komplett verwährt. Fies.
Munin
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Re: HK-Allerlei

Post by Munin »



Hier irgendwo drin gibt es ein paar Anekdoten zum Film von Chin Siu-ho (glaube das ist in Teilen auch auf der SEVENTH CURSE-Blu).

Insgesamt ist der ganz okay, eiert aber zu viel rum. Erst MEN FROM THE GUTTER ist dann erstmals richtig gut.
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Sylvio Constabel
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Re: HK-Allerlei

Post by Sylvio Constabel »

MEN FROM THE GUTTER ist gut, der hier aber besser, finde ich. Hat mich emotial mehr mitgenommen, vor allem das Ende.
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Sylvio Constabel
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Re: HK-Allerlei

Post by Sylvio Constabel »

Sylvio Constabel wrote: Sun Feb 09, 2014 8:35 am All Night Long (Legendary Collection DVD)
Da ist wieder einer. Ein berühmt-berüchtigter Genrebastard, wie er nur in Hongkong in den späten 80er Jahren entstehen konnte. Als Komödie angepriesen wird direkt in den ersten 10 Minuten mit Fast-Vergewaltigungen ( :x ) um sich geschmissen, die Bilder sind dreckig und dunkel und gestorben wird auch noch.
Dann gibt's ein Kammerspiel in einem Supermarkt namens 8/12 in dem die Mädels (u. a. Dodo Cheng, Crystal Kwok und zwei weitere) um ihr Leben fürchten, als ein Verbrecher da mit 40 Millionen geklauten Honkies reinspaziert. Irgendwann isser tot und der Spaß geht los, als die Bullen unter Führung von Wu Ma da reinplatzen und Unsinn machen. Da die Mädels die Kohle behalten wollen, wird der tote Typ namens Manfred Wong aufm Klo verstaut und geschwindelt daß sich die Balken biegen.
Im dritten Teil kommen die Komplizen des toten Fettsacks, Chef ist Stanley Fung, die Mädels werden entführt, wieder belästigt ( :roll: ) und es gibt verrückte Autostunts- und Crashs.
Was fuern Wahnsinn!
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Munin
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Re: HK-Allerlei

Post by Munin »

Check mal ROBBERY (selbst Stanley Fung ist wieder am Start)
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Sylvio Constabel
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Re: HK-Allerlei

Post by Sylvio Constabel »

ROBBERY ist schmackofatz. Guckte ich schon dreimal. :thumbup:
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Sylvio Constabel
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Re: HK-Allerlei

Post by Sylvio Constabel »

Sylvio Constabel wrote: Wed Apr 29, 2015 5:54 am Love Massacre (Mei-Ah-Laserdisc-Rip mit Untertiteln (!))
LOVE MASSACRE ist eines von Patrick Tams Frühwerken, welches schon seine Klasse zu 100 % aufzeigt.
Charlie Chins Charakter lebt mit seiner Freundin in San Francisco. Deren beste Freundin wird gespielt von einer blutjungen Brigitte Lin. Als der psychische Knacks von Chins Freundin größer wird, ruft Lin den Bruder der Guten aus Hongkong zu Hilfe. Wohl auch aus Eigennutz, denn sie ist seit geraumer Zeit verliebt in ihn. Als dieser in den Staaten ankommt, spitzt sich die Lage zu und eines Tages nimmt sich Chins Freundin das Leben. Jetzt erst bemerken Lin und Chin, daß der Bruder weit weniger als eine Hilfe darstellte, denn auch er hat psychische Probleme, deretwegen er in Hongkong in Behandlung war und diese zu schnell abbrach. Jetzt ist er ganz auf Lins Charakter fixiert und alle anderen in deren Umgebung müssen sterben ...

Dieser Film könnte genauso von einem gewissen Herrn Argento gedreht worden sein. Es gibt einige wirklich grandiose Kameramomente und das Spiel der Farben mit knalligem Rot, intensivem Blau und einfach nur unschuldigem Weiß kennt keine Grenzen. Gerade die Farbei weiß wurde hier extrem eingesetzt, um das am Ende unausweichliche Massaker noch detaillierter und heftiger sicht- und erlebbar zu machen. Die Verwandlung des Bruders erfolgt in einer beängstigenden Art und Weise, einfach unglaublich.

Es ist schade, daß es bis heute keine Vernünftige DVD dieses kleinen aber feines HK-Slashers mit Giallo-Einflüssen gibt. Denn der sollte ganz sicher in keiner anständigen Sammlung fehlen.

Und zu guter Letzt: Brigitte Lin spielt so überaus genial, ich würde sagen, das ist eine ihrer besten Performances!
8-) 8-) 8-)
love.JPEG
Sylvio Constabel wrote: Sun Apr 19, 2015 7:35 am Killer's Nocturne (Legendary-Collection-DVD)
Wer sich diesen hochtrabenden Titel ausdachte, hat ja echt eine kleine Macke gehabt. Wie auch immer, wer schon immer mal sehen wollte, wie sich Chin Siu-ho gegen Bolo Yeung und gleich danach gegen ein Känguru im Boxring schlägt, schlägt zu. :D
Diese Szene hat an sich auch NICHTS mit dem Film zu tun. Alex Man kommt aus Japan ins Schanghai der 30er Jahre zurück und will nun alle Kasinos besitzen. Macht er auch. Die anderen Besitzer werden erst bei Majong abgezockt und dann lässt man sie springen. Ueber die Klinge. Einer davon ist Chins Papa, der Rest ist Geschichte. Regiemeister Nam, der sich bereits im Laufe seines Lebens mit STORY OF RICKY, THE 7TH CURSE und anderer Knallerwerke einen Grabstein setze, inszeniere hier schon fast konservativ. Geschichte paßt, Gewaltgrad ist manchmal recht blutsuppenmaeßig und an sich ist das schon ein guter, kleiner, mittelgroßer Film.
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Munin
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Re: HK-Allerlei

Post by Munin »

Bei NOCTURNE fehlen der Erinnerung nach noch irgendwie 1-2 Knallerszenen. So noch ganz okay.
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Julio Sacchi
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Re: HK-Allerlei

Post by Julio Sacchi »

Lustiger Text. Sowas kann Spulio!
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Re: HK-Allerlei

Post by Sylvio Constabel »

Sylvio Constabel wrote: Mon Nov 16, 2015 5:42 am Dream Home (GB BD)

Pang Ho-cheung erschuf mit DREAM HOME ein Meisterwerk wie es seit vielen Monden keines mehr gegeben hat.

Cheng Lai-sheung (die famose Josie Ho) arbeitet rund um die Uhr um sich einen Kindheitstraum zu erfüllen. Ein eigenes Apartment. Mit Meerblick. In der Stadt, in der seit Dekaden die weltweit höchsten Mieten vorherrschen - Hongkong. Jedoch liegen viele Steine im Weg, die das Erreichen des Ziels unmöglich erscheinen lassen. Kurz vor der Lehman-Brothers-Misere war die Immobilienblase am dicksten, am fettesten, zum Platzen bereit. Jedoch noch nicht vollständig in der Lage, den großen Knall zu vollführen. Dementsprechend und wegen des immer noch weitergehend rasanten Aufstiegs der Immobilienpreise wurde ein mit viel Mühe erreichtes Übereinkommen zum Verkauf einer Meerblickwohnung harsch zurückgenommen und aller Schmerz bis zum Erreichen dieses Punktes war für Cheng Lai-sheung umsonst. Also muß eine Entscheidung getroffen werden. Eine fatale, mit noch viel größeren Schmerzen auf der Rechnung.

FUCK! Pang erschuf mit DREAM HOME ein bösartiges Sozialdrama, das die häßliche Fratze des Geldwahnsinns in dieser Welt nicht zur zeigt, sondern mit einem Skalpell ins Genital schneidet. Es gab lange keine solchen Exzesse im Hongkongkino zu sehen, wie sie hier im Minutentakt aufgetischt werden. Auch Hermann Yau hat diese nur "angeschnitten". Die Goreszenen sind perfekt gemacht, echt, kein CGI-Gerümpel. Umso überzeugender sind sie. Die tun stellenweise weh. Richtig. DREAM HOME wird dazwischen durch diverse Rückblenden (vielleicht der einzige kleine Kritikpunkt, da diese homogener hätten ausfallen können) und wunderschönen Kameramomenten von dem Hongkong, das Touristen nicht sehen. Das Hongkong, in dem die meisten der 7 Millionen offiziellen und anderthalb Millionen inoffiziellen Menschen leben. Das häßliche Hongkong. Mit seinen winzigen Wohnungen, gelegen in engen Gassen und auf dreckigen Straßen. Das Hongkong, welches die Verantwortlichen nicht mehr haben wollen und vor allem anfangs des Jahrzehnts vehement zu bekämpfen versuchten. Das alles untermalt von einem fantastischen (Piano)-Score, der unbedingt auf Silberscheibe muß!

Die britische Blu-ray ist komplett ungeschnitten und enthält erstmals den Film im korrekten Bildformat.

FUCK, Pflicht!
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Munin
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Re: HK-Allerlei

Post by Munin »

Ja, der ist top. Und wäre heute nicht mehr machbar.
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Re: HK-Allerlei

Post by JimmyPage »

:mrgreen:
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Re: HK-Allerlei

Post by Dejin »

Den hat ich ganz vergessen. In meiner alten WG auch zweimal gesehen. Der ist top!
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Con Trai
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Re: HK-Allerlei

Post by Con Trai »

One Way Ticket to Bangkok (1988)
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Früher Fernsehfilm als Mischung aus Heroic Bloodshed Geschehen und Ein Mann sieht rot auf kantonesisch, mit dicker Besetzung auch (Alex Man, Leon Lai, Francis Ng, Ellen Chan, Pauline Yeung, Alex To, Kwan Hoi-San, Carrie Ng, Lee Hoi-Sang usw.), in Sachen Action leider recht hoppladihopp umgesetzt, die geht schneller wieder vorbei, als sie kommt. Der Titel galt zu meiner Zeit als heiß gesucht, hält seine Versprechungen aber wie meistens leider nicht gänzlich ein.
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Re: HK-Allerlei

Post by Con Trai »

Behind Bars (1990)
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Von der Anlage her schon eher uninteressantes Gefängnisdrama von Johnnie To,. offensichtlich dem Prison on Fire (1987) und einer kleinen Welle an folgenden ähnlichen Filmen wie Island of Fire (1990) und Co. geschuldet, hier als Fernsehfilm mit u.a. Ng Man-Tat, aber als Ng Man-Tat, er ist jetzt nicht etwa dramatisch angelegt, sowie anderen Gesichtern wie Kwan Hoi-San, Wong Yat-Fei, Alan Chan, Teresa Ha Ping und Lee Siu-Kay. Problem ist, die Handlung ist so abwechslungsreich wie die Reis/Orangendiät, die bei der Essensausgabe immer verteilt wird, und Hauptdarsteller Lam Lei ist jetzt vielleicht nicht die größte darstellerische Leuchte.

Ich müsste jetzt alle Fernseharbeiten von To durchhaben, 8 an der Zahl glaube, für den Werdegang des Mannes (inklusive auch schon der Nutzung und Einarbeitung von bspw. Patrick Yau & Law Wing-Cheong als Regieassistenz) ist das ganz interessant, aber es sind jetzt nicht irgendwelche versteckten Diamanten darunter.
Last edited by Con Trai on Sun Jun 02, 2024 12:15 pm, edited 3 times in total.
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