Steve McQueen

[Julio Sacchi]

JEDER KOPF HAT SEINEN PREIS (1980)
Hatte ich mal wieder Bock drauf, zumal neulich die spanische Blu eintrudelte.
Das ist als filmischer Abschied vom King of Cool natürlich ein denkbar ungeeigneter Film. THE HUNTER sieht im Grunde aus wie der Zusammenschnitt von drei Folgen einer Fernsehserie, der Abspann lässt einen kaum an einen Kinoeinsatz glauben. Der Film folgt ein paar zusammenhangslosen Abenteuern des Bounty Hunters Ralph Thorson und fügt als übergeordneten Spannungsbogen nur die Bedrohung durch einen früheren "Kunden" des Helden hinzu. Aber ich mag den Film.
Erst einmal spielt McQueen wunderbar mit seinem Alter, er hat ungewohnt verschmitzten Humor und viel Selbstironie; insbesondere seine mangelnden Fahrkünste sorgen immer wieder für Schmunzler (der Blick von dem dicken Typ in der Tiefgarage, als McQueen sein Pimpmobil zerlegt!). Außerdem ist das eine Stuntshow vom Allerfeinsten, Buzz Kulik präsentiert hier gleich eine halbe Hand voll unvergeßlicher Cascadeur-Kapriolen! Ob nun der Trans Am zweier dynamitschwingender Rednecks seine Linien ins Maisfeld zieht, McQueen am Dach einer durch Chicago rasenden Tram hängt oder eine Verfolgungsjagd durch ein kreisrundes Parkhaus mit einem sagenhaften Autosturz endet - das ist wirklich alles vom Feinsten. Bemerkenswert auch, wie der Film den Tonfall wechselt von den ulkigen Kopfgeld-Einsätzen am Anfang zum durchgeknallten Freak in Chicago, der im A-Train Unschuldie über den Haufen ballert!
Ja. Ich mag den!