Untertitel: Das Vermächtnis der Zauberflöte.
Hier geht es um die Oper die Zauberflöte, eingebettet in eine Geschichte, die sehr von Harry Potter inspiriert wurde.
Ein Junge aus London wird auf der Mozartmusikschule in Salzburg aufgenommen. Da der Junge mit dem Zug fährt, Kleidung trägt die rot gelbe Farben zur Schau stellt und die Schule ähnlich Hogwarts ist kommt man direkt auf die zuvor erwähnte Verbindung.
In der Schule gibt es dann auch direkt die verschiedensten Lehrkräfte, von denen keine Person tiefer eingeführt wird. Einer wird sogar vom schwäbischen Komiker Teddy Teclebrhan gespielt. Die Comedyskills des Hauptdarstellers haben aber auch keine tiefere Bewandnis für den Film.
Dumbledore, äh der Direktor der Schule wird gespielt von F. Murray Abraham. Wir als Nerds blicken sofort die Verbindung aber sonst keiner. Man verdreht dann eher die Augen, da hier auch keine richtigen Reibungen bzw. Konflikte zwischen ihm und dem neuen Schüler entstehen.
Der Junge entdeckt dann in einem alten Notenbuch der Zauberflöte, die er von seinem Vater bekommen hat, Verbindungen zu Freimauerern und einer anderen Welt. So kommt es wie es kommen muss: Jede Nacht von 03-06 Uhr darf er dann in die Welt der Zauberflöte springen (besser als zum Bauknecht ans BAnd) und dort die Geschichte am eigenen Leib erleben........
Das ist ein von Regiedebütant Florian Sigl und Produzent Roland Emmerich merkwürdig erdachter Mix, bei dem man sich immer fragt "Was soll das?". Da hier alle paar Minuten das gesprochene Wort in Opernsingsang wandelt, wollte man hier wohl ein jüngeres Publikum Opern schmackhaft machen. Ob das so gelingt, vor allem mit relativ unbekannten Darstellern, das darf bezweifelt werden. Hier hätte man vielleicht doch eher moderne Musik nehmen können, die aber auf die Oper aufbaut. Ein älteres Publikum ärgert sich zudem über die Eindimensionalität der Geschichte.
Die Story reißt keine Bäume aus und angedeutete Konflikte oder Liebeskummer in der Schule werden eher angekratzt, gehen aber nie wirklich in die Tiefe. Allein schon das Verschwinden von 03-06 Uhr, hätte zu einigen amüsanten Verwicklungen in der Schule führen können, wenn der Junge verschläft oder er vom Direktor erwischt wird. Vor allem wenn man, wie schon erwähnt, einen Comedykünstler wie Teddy in der Besetzung hat.
Was bleibt ist ein 120 minütiger Werbeclip für das Operngeschäft, das für eine Produktion abseits von Hollywood unheimlich gut getrickst ist. Relativ wirr in der Handlung und ist der Film mit einigen bekannten Gesichtern (auch ein Ochsenknecht schaut vorbei) besetzt. Die kennt man aber auch nur wenn man viele Filme oder aber TV guckt.
WEnn dann noch der Regisseur im Interview erzählt Emmerich und sein Produktionsfirmenpartner brauchten einen Film um ihre Firma zu verkaufen und 5 Bundesländer als Filmförderungsgeber gewinnen konnte, dann weiß man was die Stunde geschlagen hat.
Zum Schluss taucht auch noch Rolando Villazon auf und der auch direkt seine Opernstimme zum besten gibt.
2/10 Zauberflöten (aber nicht die von Hexe)