Der offizielle Martin-Scorsese-Thread
- Sylvio Constabel
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Der offizielle Martin-Scorsese-Thread
CAPE FEAR geschaut. Bobby D ist Bombe. Nolte geht klar, die Ehefrau ist FÜRCHTERLICH und auch Lewis verhält sich bescheuert. Dazu kommt der miserable Schnitt dieses Films. Meine Güte. Komisches Ding.
Re: Der offizielle Martin-Scorsese-Thread
Überbewerteter Regisseur
Gilt auch für Filme wie Taxi Driver (entsorgt)
Kap der Angst = Kracher! Den mag ich hingegen sehr! De Niro als Psycho gefällt sehr, auch wenns gegen Ende übertrieben wird!
Casino war ganz ok, aber etwas zu lang. Silence = wurde nicht zu Ende geschaut und entsorgt. Da hole ich mir besser das Orginal. War ja "nur" ein Remake.
Boardwalk Empire = sehenswerte Serie, auch wenn die letzte Staffel enttäuschend war
Rest interessiert mich gar nicht
Gilt auch für Filme wie Taxi Driver (entsorgt)
Kap der Angst = Kracher! Den mag ich hingegen sehr! De Niro als Psycho gefällt sehr, auch wenns gegen Ende übertrieben wird!
Casino war ganz ok, aber etwas zu lang. Silence = wurde nicht zu Ende geschaut und entsorgt. Da hole ich mir besser das Orginal. War ja "nur" ein Remake.
Boardwalk Empire = sehenswerte Serie, auch wenn die letzte Staffel enttäuschend war
Rest interessiert mich gar nicht
Last edited by Moldy on Wed Nov 16, 2022 6:00 am, edited 1 time in total.
Re: Der offizielle Martin-Scorsese-Thread
GOODFELLAS & CASINO = Mega. Habe aber auch eine große Schwäche für diese Hollywood-Ära. Alles danach finde ich allerdings auch nicht mehr soo berauschend, DEPARTED okay, aber insbesondere SHUTTER ISLAND und HUGO sind richtig tumber Quatsch, WOLF OF WALL STREET zumindest eine kurzweilige und opulente Gaudi. Den IRISHMAN fand ich zuletzt auch schwach. CGI-Deniro zum Weglaufen, Rest ein zu gewollter, aber lustloser Aufguss der Glanzzeiten, irgendwie auch ein visuell unattraktiver Film.
Re: Der offizielle Martin-Scorsese-Thread
Cape Fear Rotz
Departed okay
Wolf kagge
Casino, Goodfellas mega
King of Comedy, New York sehr gut
Departed okay
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- Dr. Fu Manchu
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Re: Der offizielle Martin-Scorsese-Thread
Das ist schon ein 'guter' Regisseur eigentlich. Selbst sowas wie SHUTTER ISLAND kann eigentlich was und ist mindestens 'a fun ride'. Meinungen zum Frühwerk? Zum Beispiel:
Boxcar Bertha aka Die Faust der Rebellen (1972)
Diese Zusammenarbeit zwischen Martin Scorsese und Roger Corman sorgt für ein teils ungestümes, rohes Filmerlebnis über die amerikanische Depression, gefangen zwischen provokanter Exploitation und visionärem Indie-Kino. Barbara Hershey und David Carradine sind bemüht, aber zeigen mehr nackte Haut als Schauspiel. Der generell triste Film voller unsympathischer Charaktere kritisiert nicht nur System und Rassismus, sondern nimmt vor allem auch böse Kapitalisten ins Visier. Scorsese hat hier schon ein paar gute Regie-Einfälle, doch inhaltlich und darstellerisch ist der Film eher durchwachsen. Trotz aller Wildheit (im Finale) auch leider ziemlich trocken.
Boxcar Bertha aka Die Faust der Rebellen (1972)
Diese Zusammenarbeit zwischen Martin Scorsese und Roger Corman sorgt für ein teils ungestümes, rohes Filmerlebnis über die amerikanische Depression, gefangen zwischen provokanter Exploitation und visionärem Indie-Kino. Barbara Hershey und David Carradine sind bemüht, aber zeigen mehr nackte Haut als Schauspiel. Der generell triste Film voller unsympathischer Charaktere kritisiert nicht nur System und Rassismus, sondern nimmt vor allem auch böse Kapitalisten ins Visier. Scorsese hat hier schon ein paar gute Regie-Einfälle, doch inhaltlich und darstellerisch ist der Film eher durchwachsen. Trotz aller Wildheit (im Finale) auch leider ziemlich trocken.
Re: Der offizielle Martin-Scorsese-Thread
Ach MEAN STREETS gab's ja noch. Der ist auch ganz okay, aber sehr deutlich Aufwärmübung für alles, was Scorsese später machen sollte, also Rockmusik auf der Tonspur und DeNiro beim Chargieren, und irgendwie eben auch ein bisschen rumpelig. Keitel aber gut.
- Sylvio Constabel
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Re: Der offizielle Martin-Scorsese-Thread
WOLF finde ich geil. CASINO tatsächlich noch nie gesehen.
Re: Der offizielle Martin-Scorsese-Thread
Shutter Island vergessen. Den sah ich auch. Fand ich überraschend gut. Vielleicht sogar was für die Sammlung.
- Sylvio Constabel
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Re: Der offizielle Martin-Scorsese-Thread
Ich fand den komisch.
- Dr. Fu Manchu
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- Joined: Sun Nov 13, 2022 9:53 pm
Re: Der offizielle Martin-Scorsese-Thread
Zu
Mean Street aka Hexenkessel (1973)
Martin Scorseses Milieustudie über ein paar Möchtegern-Mafiosi, die an ihren eigenen (und auch dämlichen) Moral- und Wertevorstellungen scheitern, entwickelt mit zunehmender Laufzeit eine gewisse Sogkraft und überzeugt dank Harvey Keitels darstellerischen Fähigkeiten. Frieden finden die halben Männer nur kurzzeitig, mal am Busen einer Frau, ein andermal beim Streicheln eines fluffigen Wauwaus, eigentlich sind es nur verlorene Jungs mit zu viel Ego, dessen Freundschaft hier langsam aber sicher von den harten Realitäten des New Yorker Hexenkessels zerkocht werden. Naja, und sie sind halt auch alle ein bisschen doof und selbst Schuld an ihrer Misere, besonders Robert De Niro, den ich in der Rolle hier kaum aushalten konnte. Film ist an sich in Ordnung, nur relativ ereignislos und deprimierend halt.
Also ja, man merkt schon den Scorsese hier und da in den Frühwerken, aber ist alles noch sehr roh.
Mean Street aka Hexenkessel (1973)
Martin Scorseses Milieustudie über ein paar Möchtegern-Mafiosi, die an ihren eigenen (und auch dämlichen) Moral- und Wertevorstellungen scheitern, entwickelt mit zunehmender Laufzeit eine gewisse Sogkraft und überzeugt dank Harvey Keitels darstellerischen Fähigkeiten. Frieden finden die halben Männer nur kurzzeitig, mal am Busen einer Frau, ein andermal beim Streicheln eines fluffigen Wauwaus, eigentlich sind es nur verlorene Jungs mit zu viel Ego, dessen Freundschaft hier langsam aber sicher von den harten Realitäten des New Yorker Hexenkessels zerkocht werden. Naja, und sie sind halt auch alle ein bisschen doof und selbst Schuld an ihrer Misere, besonders Robert De Niro, den ich in der Rolle hier kaum aushalten konnte. Film ist an sich in Ordnung, nur relativ ereignislos und deprimierend halt.
Also ja, man merkt schon den Scorsese hier und da in den Frühwerken, aber ist alles noch sehr roh.
- Dr. Fu Manchu
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- Joined: Sun Nov 13, 2022 9:53 pm
Re: Der offizielle Martin-Scorsese-Thread
Der erste Scorsese, den ich was besser als nur "okay" fand war btw dann:
Alice Doesn't Live Here Anymore (1974)
"I don't even have a piano in here!"
Alice ist zu Beginn des Films, welcher wie eine dissoziative Alternative zum Intro von WIZARD OF OZ wirkt, noch ein Kind, wünscht sich aber trotzdem schon davon. Am Liebsten würde das Mädchen Sängerin werden. Der entwurzelnde Wirbelsturm schlägt für Alice jedoch erst viele Jahre später ein - in Form des plötzlichen Todes ihres Ehemannes. Dieses Ereignis wirft sie und ihren Sohn weniger auf die gelbe Ziegelstraße zur Smaragdstadt, sondern viel mehr auf den Boden der Tatsachen zurück. Das Leben davor war zwar auch kein Zuckerschlecken, doch plötzlich mit dem Kind alleine dazustehen, ist für Alice, die teilweise immer noch selbst ein Kind ist, ungewohnt und furchtbar. Auf der Suche nach Job und Neuanfang stolpert sie durch verschiedene Ortschaften, versucht sich als Sänger- und Kellnerin und begegnet u.A Harvey Keitel (eher fieser Typ) und schlussendlich Kris Kristofferson (eher normaler Typ, macht furchtbare Countrymucke, aber immerhin auch sein eigenes Eis).
Martin Scorsese hat ein Gefühl für aufwändige Kamerafahrten und teils eindrucksvolle Bilder, seine späteren Markenzeichen sind hier zwar reduziert, aber schon deutlich erkennbar. Die Darsteller geben sich allesamt Mühe ihre teils nur kurz angerissenen Charaktere zu porträtieren. In einer kleinen Nebenrolle gibt es die junge Jodie Foster zu sehen. Hauptdarstellerin Ellen Burstyn ist jedoch fast die einzige, die mit einer richtigen Figur gesegnet ist. Es ist nicht unbedingt die stärkste Frauenfigur, aber mit Sicherheit eine im zeitlichen Rahmen ziemlich interessante und differenzierte, zwischen erzwungener Selbstständigkeit und einem Bedürfnis nach Nähe sowie Liebe hin- und hergerissen. Mutter- und Überlebensinstinkt sind jedoch stets stärker als alle Abhängigkeiten. Am Ende ist auch Alice gewachsen, notgedrungen, und zumindest ein Stück unabhängiger geworden. Ihr Kind hätte sie eh nie aufgegeben. Aber nun auch den Traum vom Singen nicht mehr. Und das obwohl sie sicherlich nicht die beste Sängerin ist.
Alice Doesn't Live Here Anymore (1974)
"I don't even have a piano in here!"
Alice ist zu Beginn des Films, welcher wie eine dissoziative Alternative zum Intro von WIZARD OF OZ wirkt, noch ein Kind, wünscht sich aber trotzdem schon davon. Am Liebsten würde das Mädchen Sängerin werden. Der entwurzelnde Wirbelsturm schlägt für Alice jedoch erst viele Jahre später ein - in Form des plötzlichen Todes ihres Ehemannes. Dieses Ereignis wirft sie und ihren Sohn weniger auf die gelbe Ziegelstraße zur Smaragdstadt, sondern viel mehr auf den Boden der Tatsachen zurück. Das Leben davor war zwar auch kein Zuckerschlecken, doch plötzlich mit dem Kind alleine dazustehen, ist für Alice, die teilweise immer noch selbst ein Kind ist, ungewohnt und furchtbar. Auf der Suche nach Job und Neuanfang stolpert sie durch verschiedene Ortschaften, versucht sich als Sänger- und Kellnerin und begegnet u.A Harvey Keitel (eher fieser Typ) und schlussendlich Kris Kristofferson (eher normaler Typ, macht furchtbare Countrymucke, aber immerhin auch sein eigenes Eis).
Martin Scorsese hat ein Gefühl für aufwändige Kamerafahrten und teils eindrucksvolle Bilder, seine späteren Markenzeichen sind hier zwar reduziert, aber schon deutlich erkennbar. Die Darsteller geben sich allesamt Mühe ihre teils nur kurz angerissenen Charaktere zu porträtieren. In einer kleinen Nebenrolle gibt es die junge Jodie Foster zu sehen. Hauptdarstellerin Ellen Burstyn ist jedoch fast die einzige, die mit einer richtigen Figur gesegnet ist. Es ist nicht unbedingt die stärkste Frauenfigur, aber mit Sicherheit eine im zeitlichen Rahmen ziemlich interessante und differenzierte, zwischen erzwungener Selbstständigkeit und einem Bedürfnis nach Nähe sowie Liebe hin- und hergerissen. Mutter- und Überlebensinstinkt sind jedoch stets stärker als alle Abhängigkeiten. Am Ende ist auch Alice gewachsen, notgedrungen, und zumindest ein Stück unabhängiger geworden. Ihr Kind hätte sie eh nie aufgegeben. Aber nun auch den Traum vom Singen nicht mehr. Und das obwohl sie sicherlich nicht die beste Sängerin ist.
- Sylvio Constabel
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Re: Der offizielle Martin-Scorsese-Thread
MEAN STREETS fand ich kacklangweilig.
- Dr. Fu Manchu
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- Joined: Sun Nov 13, 2022 9:53 pm
Re: Der offizielle Martin-Scorsese-Thread
Ja, relativ ereignislos und deprimierend halt. Kein Film für die Ewigkeit. Das "kack" von dem "langweilig" ist aber eine Spur zu heftig.
- Sylvio Constabel
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- Joined: Thu Nov 03, 2022 5:42 am
Re: Der offizielle Martin-Scorsese-Thread
Nein. Ich glaube, ich konnte den Film nicht mal bis zum Ende spulen.
Re: Der offizielle Martin-Scorsese-Thread
und das Spulen ist des Sylvios Lust