Leinwandliebe Film Talk

Nicht nachgesehen. Da der Regisseur aber der von LAMB GAME ist, ist der auf meiner Prioritätenliste erstmal wieder nach unten gerückt. Der FURY 12 HOURS soll wohl immerhin auf dem Niveau von den Chris Huo-Filmen sein.

Munin wrote: ↑Fri Aug 30, 2024 9:43 am Der FURY 12 HOURS soll wohl immerhin auf dem Niveau von den Chris Huo-Filmen sein.

Die auch schwankend sind.
Ich hab mir den Film bzw. die App + Zugang jetzt aber erstmal geholt, obwohl ich den Trailer immer noch gruselig finde.
Erstmal ist aber was anderes dran.

Sniper Vengeance (2023)

Durchaus mit ordentlich Aufwand gehandhabter Sniper-Film, hier gegen ein Trupp Ausländer mit Superwunderwaffe, in der Hauptrolle mit Urgestein Yu Rongguang besetzt. Die Action ist eigentlich ziemlich klasse, obwohl der Choreograf zuvor nur Fantasy und/oder Wuxia gehandhabt hat, man lässt reichlich die Blutpäckchen spritzen und die Detonationen aus nächster Nähe wirken auch echt. Leider werden alle diese Filme nach der Hälfte irgendwie langweilig, die Regie führt übrigens Vash Yan Jia, den man nach dem Flop von The Knight of Shadows: Between Yin and Yang wohl ins Movie Jail gesteckt hat.

Die wissen alle irgendwie nicht, wie man den Mittelteil füllt, außer mit irgendwelchen plärrenden Blagen, Tölpel-Cops und ähnlichem Mist. Insofern dann eigentlich auch nur der Tradition treu.

Fury 12 Hours (2024)

Munin wrote: ↑Fri Aug 30, 2024 10:33 am plärrende Blagen & Tölpel-Cops

gibt's hier auch, ansonsten ist das ein 'Stirb langsam'/Katastrophen-/Terroristenszenario, bekommt also die knapp 80min, wenn auch mit Rückblenden etc. gefüllt. Die Rückblenden sind für das Ende gar nicht so doof, wirken zwischendurch aber wie alles andere nichtig, angekündigt als "Der schmerzhafteste Actionfilm der Sommersaison", der den "Schmerz von Körper und Geist spüren lassen" und über "das Verständnis der menschlichen Natur in Leidenschaft und Blut nachdenken lassen soll", versucht man in der Hinsicht auch sein Bestes, ist jetzt aber lange nicht der erste brutale chinesische Actionfilm, derzeit sind die dort ja auch im Kino salonfähig. Action kommt ganz gut, ist aber gar nicht so viel, der Hauptdarsteller ist und wird auch kein Sympathikus mehr, mittlerweile macht sich aber das jahrelange Training bezahlt, auch wenn man es nicht von der Pike auf gelernt hat wie jetzt Louis Fan oder Xing Yu oder Xie Miao. Im Grunde kann man die Showdowns der Equalizer-Reihe anschauen und The Tunnel, den Rest vom Onschen Œuvre aus diesem Jahr und hat auch so den entsprechenden Film.
Nochmal den Trailer zum Liebhaben:

Fire Storm (2023)

Regiedebüt von Xing Yu, in Co-Regie, eher so eine Art Update von den Super Car Criminals (2000). und auch ähnlich aufregend. Die Kampfszenen sind bis auf den Showdown alle bisschen kurz und auch nicht sonderlich viel, zumal mit Wirework nachgeholfen wird, was sicherlich einigen sauer aufstößt, da kommt die HK-Vergangenheit und die Lehre beim Phillip Ko Fei noch am Ehesten durch. Die Rennszenen gehen eigentlich auch okay, aber wer schaut einen Film mit Xing Yu dafür?, und am Ende wird wieder fleißig der Polizei gehuldigt, obwohl es hier bloß um ein 'Telecom Fraud Syndicate' geht. Ich hab das Abo schon gekündigt, und das von Youko (teilweise gleiches Programm, Rest Schnulzen oder Fantasygedöns) gestern gleich mit.

Ghost Sniper (2023)

Ziemlicher Müll. Fängt ganz gut als Geiselbefreiung und Durchmarsch im feindlichen Lager, darunter vor allem einer umfunktionierten Kirche an, wird dann aber zu einer Art One More Shot a.k.a. VR Fighter, die Autoren und Regisseure (zwei derselbigen) zählen Source Code und Edge of Tomorrow als Inspiration auf, also wird das immer und immer wieder durchgekaut, weil's beim Ersten Mal nicht klappt. Es gibt einen Nebenplot, der zuweilen Potential aufweist, es aber letzten Endes nicht besser macht und eher ziemlich gefährlich ist (

Spoiler

Suizid als Ausweg aus einer Persönlichkeitsstörung bzw. dem Versuch einer Traumabewältigung?!?

), dazu Trottelhumor und der körperlich immer noch stählerne Collin Chou sieht hier nicht nur aus wie ein etwas jüngerer Jackie Chan, sondern spielt auch so. Zudem ergötzt man sich ordentlich an der Brutalität. Ich rate ab.

Dark Forest (2024)

Eigentlich ganz ordentlicher Anti-Drogen-Thriller (really!), um eine Gruppe von Schmuggler, die per entführter Bergbevölkerung als Maultiere ihre Ware über die Schleichwege ins Land transportieren wollen, quasi Das Buschgespenst auf Chinesenart. Leider kommt ihnen so ein Park Ranger oder dergleichen in die Quere, und die Einheimischen sind auch nicht so willig. Das Ganze wird eher als Survival- denn als großer Actionfilm und dramaturgisch nicht gänzlich ohne Reiz und Wirkung erzählt, auch wenn das dicke Ende (ein Luftangriff per Drohnen auf das HQ) erst zuletzt kommt, vorher wird der Standortvorteil und die gelegten Dschungelfallen wie aus dem Vietnamkrieg ausgespielt. Yu Rongguang macht hier nur ein Cameo, der Hauptdarsteller sieht bisschen aus wie Shawn Yue vor 20 Jahren, hat auch durchaus was drauf und sowieso wird hier auf Kondition und Koordination gegangen. Hab schon schlechteres gesehen, bisschen wie Raid on the Lethal Zone ohne Naturkatastrophe, selbst Salut und so Zeugs lässt man hier sein.

Bangkok Storm (2023)

Reiner, kleiner Martial Arts Film, am Anfang tut man so, als ob es fast eine Vorgeschichte, also einen ersten Teil zu gibt, ansonsten geht's um illegale und auch noch geschmierte Kämpfe und skrupellose Landgewinnung. Louis Fan muss hier den Tony Jaa machen, also sich eher im Muay Thai austoben, was jetzt nicht so ganz seine Stärke ist, immerhin gibt's Xiong Xinxin als Endgegner, vor 20 Jahren vielleicht der Kampf des Jahrhunderts, heute naja, geht so, lol. Der Film ist sowieso rein bebildert, Inszenierung ist da nicht so, aufgrund der Verwendung von Wirework und immer den gleichen Schauplätzen und Figuren wirkt man bisschen wie ein Update der DtV-Arbeiten zur Jahrtausendwende, also Power King, The Boxing King etc., das ist schon fast retro.

Nur mal so als Tipp: Ab und zu mal einen Absatz einbauen in Deine Texte. Unglaublich anstrengend zu lesen sonst.

Einen Absatz bei 6 Zeilen.
Munin, Jimmy, Julio etc. Schreiben doch viel mehr?

Du schreibst immer ohne Absatz, egal wie lang die Texte sind.
Liegt vielleicht auch am kleinen Smartphone -Display, da wirkt das so gequetscht.
Ach, egal. Vielleicht sollte ich noch mal einen Kaffee trinken

Hä? Seine letzten paar Texte sind doch insgesamt kaum ein Absatz.

BLACK STORM


Raurohe Prügelnummer von Qin Pengfei (FIGHT AGAINST EVIL). Zur Abwechslung mal richtig nüchtern und weitestgehend frei von Firlefanz und Querschlägern im Tonfall, aufgelockert durch ein paar hübsche Kameraeinfälle. Hauptdarsteller Ashton Chen passend understated, dafür quälen und leiden aber wieder alle, und das auch recht doll - das ist vermutlich der brutalste von den von mir bislang gesehenen Chinesen. Die Fights sind trotz karger Szenerie schick und tun weh, dabei geht auch immer wieder was kaputt, Sahnehäubchen ist Aufzugkampfszene Nr. 328923 des Jahres, zusammen mit der von FARANG vielleicht eine der besten. In der Mitte hängt's wieder durch und die mundschäumenden Baddies bin ich langsam etwas müde, insgesamt kann man das aktuell aber schon zu den glänzenderen Sandkörnern am Strand zählen.

Alles gut.
Ich kann dem Abhilfe schaffen.

Es ist ein kleiner Film. Am Anfang sieht man, dass es fast eine Vorgeschichte gibt. Aber am Ende geht es um illegale Kämpfe und um Landgewinnung.

Louis Fan muss hier den Tony Jaa machen. Er kann nicht gut Muay Thai. Das ist nicht so gut für ihn. Aber Xiong Xinxin war vor 20 Jahren der letzte Gegner. Heute geht das nicht mehr.

Der Film ist sehr einfach gemacht. Man benutzt Wirework und immer dieselben Schauplätze und Figuren. Das erinnert an die Arbeit von der DtV zur Jahrtausendwende.
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