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Western (neu & alt)
- Sylvio Constabel
- Posts: 4856
- Joined: Thu Nov 03, 2022 5:42 am
Re: Western (neu & alt)
Re: Western (neu & alt)
Big Jake (1971)
Zweitsicht auf deutsch nach Erstsichtung auf englisch vor anderthalb Jahren oder so. Entführungsthriller im Westerngewand, teilweise recht blutig, gerade im Eröffnungsmassaker, aber auch im Showdown zu Blitz und Donner in einer Geisterstadt, das dazwischen fällt so bisschen ab. Wayne übernimmt hier die Co-Regie, nachdem er mit den Dailies nicht zufrieden war, einer der Söhne macht mit einer der Nebenrollen, der andere Sohn produziert. Da der Film 1909, also relativ spät spielt, gibt's auch auch diverse andere Actionszenen mit springenden Motorrädern und explodierenden Oldtimern; was mir erneut und immer noch sauer aufstößt, ist
Zweitsicht auf deutsch nach Erstsichtung auf englisch vor anderthalb Jahren oder so. Entführungsthriller im Westerngewand, teilweise recht blutig, gerade im Eröffnungsmassaker, aber auch im Showdown zu Blitz und Donner in einer Geisterstadt, das dazwischen fällt so bisschen ab. Wayne übernimmt hier die Co-Regie, nachdem er mit den Dailies nicht zufrieden war, einer der Söhne macht mit einer der Nebenrollen, der andere Sohn produziert. Da der Film 1909, also relativ spät spielt, gibt's auch auch diverse andere Actionszenen mit springenden Motorrädern und explodierenden Oldtimern; was mir erneut und immer noch sauer aufstößt, ist
Spoiler
der Umgang mit dem eingefärbten Langhaarcollie, dessen tatkräftige Bemühungen der Geiselbefreiung und der Tod dabei auch einfach so hingenommen wird.
Re: Western (neu & alt)
(Man nennt mich) Hondo (1953)
3D-Western mit dem Wayne und Lassie, der Lieblingsfilm von Al Bundy, ein bisschen die Vorwegnahme von Duell in Diablo, vom Inhalt her jetzt, ziemlich mäandernd zwischen dem, was man sagt und dem was, man tut, außerdem gibt's sowieso einige holprige Zeitsprünge und Verhaltensweisen. Die einzige wirkliche Actionszene kommt erst zum Showdown, und ist gar nicht vom eigentlichen Regisseur, sondern als Dienstleistung von John Ford, der Rest wird nur erwähnt, und dafür Küsse unterm Weidenbaum gezeigt.
Auch hier sind die Geschichten dahinter wahrscheinlich wieder spannender als die davor, der Hund wurde von Einheimischen entführt und erst gegen Lösegeld wieder freigegeben, mit dem neuen Kamera-Equipment konnte man nicht richtig umgehen, und es war wohl eine Affenhitze vor Ort.
3D-Western mit dem Wayne und Lassie, der Lieblingsfilm von Al Bundy, ein bisschen die Vorwegnahme von Duell in Diablo, vom Inhalt her jetzt, ziemlich mäandernd zwischen dem, was man sagt und dem was, man tut, außerdem gibt's sowieso einige holprige Zeitsprünge und Verhaltensweisen. Die einzige wirkliche Actionszene kommt erst zum Showdown, und ist gar nicht vom eigentlichen Regisseur, sondern als Dienstleistung von John Ford, der Rest wird nur erwähnt, und dafür Küsse unterm Weidenbaum gezeigt.
Auch hier sind die Geschichten dahinter wahrscheinlich wieder spannender als die davor, der Hund wurde von Einheimischen entführt und erst gegen Lösegeld wieder freigegeben, mit dem neuen Kamera-Equipment konnte man nicht richtig umgehen, und es war wohl eine Affenhitze vor Ort.
Re: Western (neu & alt)
Der Weg nach Westen - The Way West (1967)
Sehr aufwändig gehaltener Aufbruchs - und Abenteuer-Western nach einem Pulitzer-Preis - Roman, was man im Inhalt hier selber nicht merkt, der soaplastige Film (von Andrew V. McLaglen, der die Aufgabe wahrscheinlich nach zwei James Stewart Filmen bekommen hat) wirkt oftmals rein visuell, allerdings ist man samt kompletten Der große Treck auch raus aus dem Studio und rein in die Natur gegangen. Es gibt einige horrende Stunts, es gibt eine blutjunge, sexuell leicht aufgeputschte Sally Field und natürlich das Trio Douglas, Mitchum, Widmark; wobei man beim letzteren eigentlich auf Stewart, Wayne und Lancaster schielte. Man kann nicht alles kriegen.
Sehr aufwändig gehaltener Aufbruchs - und Abenteuer-Western nach einem Pulitzer-Preis - Roman, was man im Inhalt hier selber nicht merkt, der soaplastige Film (von Andrew V. McLaglen, der die Aufgabe wahrscheinlich nach zwei James Stewart Filmen bekommen hat) wirkt oftmals rein visuell, allerdings ist man samt kompletten Der große Treck auch raus aus dem Studio und rein in die Natur gegangen. Es gibt einige horrende Stunts, es gibt eine blutjunge, sexuell leicht aufgeputschte Sally Field und natürlich das Trio Douglas, Mitchum, Widmark; wobei man beim letzteren eigentlich auf Stewart, Wayne und Lancaster schielte. Man kann nicht alles kriegen.
Re: Western (neu & alt)
Die Cowboys - The Cowboys (1972)
Für die damalige Zeit etwas ungewöhnlicher Western von Wayne, unter der Regie von Mark Rydell, der den Star auch gar nicht wollte, dieser aber umgekehrt die Rolle. Eher ein naturalistisches Drama, man sprengt jetzt nicht die Konvention, macht aber schon einiges anders und hält auch einige böse Überraschungen bereit. Peckinpahsche Ausmaße beim Showdown hab ich nicht gesehen, es ist natürlich ungewöhnlich, wer da die Schusswaffen führt. Mitspielen tut auch ein junger A Martinez, bekannt aus California Clan als Eden Capwells große Liebe.
Für die damalige Zeit etwas ungewöhnlicher Western von Wayne, unter der Regie von Mark Rydell, der den Star auch gar nicht wollte, dieser aber umgekehrt die Rolle. Eher ein naturalistisches Drama, man sprengt jetzt nicht die Konvention, macht aber schon einiges anders und hält auch einige böse Überraschungen bereit. Peckinpahsche Ausmaße beim Showdown hab ich nicht gesehen, es ist natürlich ungewöhnlich, wer da die Schusswaffen führt. Mitspielen tut auch ein junger A Martinez, bekannt aus California Clan als Eden Capwells große Liebe.
Re: Western (neu & alt)
Der Scharfschütze - The Shootist (1976)
Auf seine Art und Weise starkes Drama im Westerngewand, vielleicht bisschen nah an der Realität, ich würde nicht unbedingt damit anfangen. Regisseur Siegel webt einige blutige, kurze Schusswechsel mit ein, aber ansonsten ist das die Chronik eines angekündigten Todes, ein Zwei-bis-Drei-Personen Stück und eher ruhig bis intim gehalten.
Auf seine Art und Weise starkes Drama im Westerngewand, vielleicht bisschen nah an der Realität, ich würde nicht unbedingt damit anfangen. Regisseur Siegel webt einige blutige, kurze Schusswechsel mit ein, aber ansonsten ist das die Chronik eines angekündigten Todes, ein Zwei-bis-Drei-Personen Stück und eher ruhig bis intim gehalten.
- Nahaufnahme
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- Joined: Fri Jul 19, 2024 1:57 am
- Location: Berlin
Re: Western (neu & alt)
Mir gefällt der auch, aber Set und Kamera wirken leider wie bei einem TV-Movie, da hätten auch gerne ein paar mehr Komparsen in dem Kaff rumstehen dürfen.
- Julio Sacchi
- Posts: 3097
- Joined: Thu Nov 03, 2022 8:37 am
Re: Western (neu & alt)
Naja nee das ist schon n starker Film.
Re: Western (neu & alt)
Zwei rechnen ab - Gunfight at the O.K. Corral (1957)
Bis auf den Showdown eher unspektakuläres Western-Dramolett, dass neben der Beziehung Earp/Holliday (beide gut gespielt) auch deren jeweiligen Frauengeschichten ins Auge fasst, und da interessiert höchstens die toxische vom TBC - Patienten. Film sieht auch nach nichts aus, dass kann an Sky liegen, da wird manchmal so ein abgenudeltes Ding präsentiert, immerhin nimmt DeForest Kelley als einer der Earp-Brüder eine von zwei guten Enterprise - Folgen schon mal vorneweg.
Bis auf den Showdown eher unspektakuläres Western-Dramolett, dass neben der Beziehung Earp/Holliday (beide gut gespielt) auch deren jeweiligen Frauengeschichten ins Auge fasst, und da interessiert höchstens die toxische vom TBC - Patienten. Film sieht auch nach nichts aus, dass kann an Sky liegen, da wird manchmal so ein abgenudeltes Ding präsentiert, immerhin nimmt DeForest Kelley als einer der Earp-Brüder eine von zwei guten Enterprise - Folgen schon mal vorneweg.
Re: Western (neu & alt)
Die fünf Geächteten - Hour of the Gun (1967)
Die Nachwehen des Gefechts, vom gleichen Regisseur, für weniger Geld sogar gedreht, allerdings hat er seinen 'ersten Teil' anscheinend vergessen. Film sieht besser aus, sitzt eingangs oft im Gerichtssaal und spricht was von Bundeshoheit und Ortshoheit, um dann trotzdem die Selbstjustiz zu vollziehen, was den angeheuerten 3 Geächteten (u.a. Steve McQueen-Ersatz Monte Markham mit nichts zu tun) plus dem sich richtig anbiedernden und vergleichsweise bei guter Gesundheit befindlichen Doc Holliday die ausgeschriebene Belohnung wegnimmt (es gibt nur Geld bei Ergreifung der Bösen, nichts mit Wanted: Dead or Alive hier), ansonsten hat der Film keine richtige Dramaturgie. Garner sieht gut aus, bis auf die Popelbremse, Robards viel zu alt und macht eigentlich überhaupt keinen Eindruck, dafür gibt's mehr Schießerei und einen jungen Jon Voight, der dem jungen Dennis Hopper im Erstling Konkurrenz macht.
Die Nachwehen des Gefechts, vom gleichen Regisseur, für weniger Geld sogar gedreht, allerdings hat er seinen 'ersten Teil' anscheinend vergessen. Film sieht besser aus, sitzt eingangs oft im Gerichtssaal und spricht was von Bundeshoheit und Ortshoheit, um dann trotzdem die Selbstjustiz zu vollziehen, was den angeheuerten 3 Geächteten (u.a. Steve McQueen-Ersatz Monte Markham mit nichts zu tun) plus dem sich richtig anbiedernden und vergleichsweise bei guter Gesundheit befindlichen Doc Holliday die ausgeschriebene Belohnung wegnimmt (es gibt nur Geld bei Ergreifung der Bösen, nichts mit Wanted: Dead or Alive hier), ansonsten hat der Film keine richtige Dramaturgie. Garner sieht gut aus, bis auf die Popelbremse, Robards viel zu alt und macht eigentlich überhaupt keinen Eindruck, dafür gibt's mehr Schießerei und einen jungen Jon Voight, der dem jungen Dennis Hopper im Erstling Konkurrenz macht.
- Julio Sacchi
- Posts: 3097
- Joined: Thu Nov 03, 2022 8:37 am
Re: Western (neu & alt)
Die Schießerei am OK Corral dieses Mal nicht als Finale, sondern als Einleitung. John Sturges erzählt von den historisch verbrieften Folgen des berühmten Shootouts und dem langwierigen Konflikt der Earps mit den Clantons. Bei der Geschichtstreue hat man allerdings vergessen, eine spannende Story zu erzählen, und hangelt sich episodisch an den Ereignissen entlang. Auf Heroisierung wird immerhin verzichtet. Jason Robards ist ok als Doc Holliday, aber James Garner der wohl blasseste Wyatt Earp der Filmgeschichte. Im Clanton-Clan fällt ein junger Jon Voight mehr auf als der eigentliche Antagonist Robert Ryan. Schöner Score von Jerry Goldsmith.
Re: Western (neu & alt)
MacLintock a.k.a. McLintock – Ein liebenswertes Raubein - McLintock! (1963)
'Komödie' aus Opa sein Kino, hier wird den Frauen noch der Hosenboden zur Erheiterung versohlt, besonders wenn sie vorher frech geworden sind, Küsse nach einer Hassrede erzwungen und andere klamaukige Leutseligkeiten. Statt einer Barschlägerei gibt's eine Schlammschlacht, die 'Geschichte' soll sich nach "Der Widerspenstigen Zähmung" richten, das findet aber nur der streikende Chinese "wundelbal". Einzig gut weg kommen Wayne Filius und eine junge Stefanie Powers, die derart gut aussieht, dass ich sie gar nicht erkannt hab, gedreht ist das zweistündige Ganze (ein Hit) total langweilig als Handpuppe von Andrew V. McLaglen.
'Komödie' aus Opa sein Kino, hier wird den Frauen noch der Hosenboden zur Erheiterung versohlt, besonders wenn sie vorher frech geworden sind, Küsse nach einer Hassrede erzwungen und andere klamaukige Leutseligkeiten. Statt einer Barschlägerei gibt's eine Schlammschlacht, die 'Geschichte' soll sich nach "Der Widerspenstigen Zähmung" richten, das findet aber nur der streikende Chinese "wundelbal". Einzig gut weg kommen Wayne Filius und eine junge Stefanie Powers, die derart gut aussieht, dass ich sie gar nicht erkannt hab, gedreht ist das zweistündige Ganze (ein Hit) total langweilig als Handpuppe von Andrew V. McLaglen.
Re: Western (neu & alt)
Die vier Söhne der Katie Elder - The Sons of Katie Elder (1965)
Ursprünglich bereits für die Fünfziger unter Sturges und mit Lancaster angedachter Western; der Letztere hat wegen dem seiner Meinung nach zu routinierten Drehbuch mit unsympathischen Charakteren abgesagt. Anschließend wurden eigentlich alle angefragt, der Produzent hat sich auf Wayne eingeschossen, der das Ganze wegen einer Lungen-OP um Monate vertagen musste; Wayne braucht es auch als Führung, denn außer noch Dean Martin (und zwei Nebenrollen von je George Kennedy und Dennis Hopper) ist das irgendwie schwach besetzt, und selbst Martin wirkt in bspw. Bandolero oder Als Jim Dolan kam wesentlich besser. (Ich wüsste ohne nachzuschauen aber auch nicht, wer im Remake gespielt hat, außer Wahlberg natürlich.) Film selber geht das Ganze ruhig an, setzt aber seine Spannungsfelder, hinten raus wird auch fleißig geschossen, und siehe da: Die Söhne der Katie Elder hatten auch einen Papa.
Ursprünglich bereits für die Fünfziger unter Sturges und mit Lancaster angedachter Western; der Letztere hat wegen dem seiner Meinung nach zu routinierten Drehbuch mit unsympathischen Charakteren abgesagt. Anschließend wurden eigentlich alle angefragt, der Produzent hat sich auf Wayne eingeschossen, der das Ganze wegen einer Lungen-OP um Monate vertagen musste; Wayne braucht es auch als Führung, denn außer noch Dean Martin (und zwei Nebenrollen von je George Kennedy und Dennis Hopper) ist das irgendwie schwach besetzt, und selbst Martin wirkt in bspw. Bandolero oder Als Jim Dolan kam wesentlich besser. (Ich wüsste ohne nachzuschauen aber auch nicht, wer im Remake gespielt hat, außer Wahlberg natürlich.) Film selber geht das Ganze ruhig an, setzt aber seine Spannungsfelder, hinten raus wird auch fleißig geschossen, und siehe da: Die Söhne der Katie Elder hatten auch einen Papa.