Leinwandliebe Film Talk

The Criminal Investigator - Project Storm (1995)

Prequel als Spielfilm zur zweiteiligen The Criminal Investigator Serie (1995/96) mit Sunny Chan, einem der Cheap Killers, und Felix Wong, neben Andy Lau, Tony Leung CW, Michael Miu und Kent Tong einer der sogenannten 'Five Tiger Generals of TVB', die auch in dem entsprechenden The Tigers (1991, von Eric Tsang) aufgetreten sind; wenn's beliebt, kann auch ich erzählen, wer da frühzeitig außer Gefecht gesetzt wurde. Hier selber wird bisschen Richtung Lethal Weapon, also Buddy Picture geschielt, aber durch einen korrupten Cop starken Überhang in den Triadenfilm hat, was neben einigen offensiven Auto- und Busstunts mit Schusswechseln auch im fließenden Straßenverkehr und Fußgänger ins Visier nehmen, und dem titelgebenden 'Wan Chai Storm' noch für die stärksten Szenen sorgt. Kurz vor knapp ist dann plötzlich für ca. zehn Minuten die Luft raus. Regie führt Jonathan Chik, der den Midnight Angel (1990) mit Yukari Ōshima gedreht hat, noch einer ihrer rarsten (Mainstream)Titel.

Jahreszahlen für den Film sind total unterschiedlich, die ehemals produzierenden Sender/Streamingdienste und Douban bzw. Baidu Baike sagen '94, das Chinesen-Wiki '99, im Abspann steht '95.

Mach einfach noch zwei Leerzeilen mehr zwischen Text und Bildern.

Danke.
Das ist aber dann, ich sage mal, merkwürdig vom jeweilig benutzten System her.

Deadly Showdown (1997)

Plot ist bisschen wie The Big Bullet (1996) für die Mattscheibe, ein eher zusammengewürfelter Haufen Polizisten fährt mit ihrem Bulli durch die Gegend, hat aber zuvor Gangsterboss Cheung Kwok-Keung verärgert und der fackelt nicht lange, was vice versa von Eddie Cheung und Peter Yung genauso gehandhabt wird. Schießereien, Auto- und Feuerstunts, auch ein paar Leichenberge sind die Folge, durchaus kompetent umgesetzt auch, und auch gerne in der Öffentlichkeit.

Fatal Assignment (1995)

Neo Noir Crime um eine fesche Undercoverpolizistin, die von ihrem neuen Handler verarscht und deswegen nicht nur von den Triaden, sondern auch den eigenen Kollegen, darunter einem jungen Gordon Lam auf Kimme und Korn genommen wird. Starke Frauenrolle durch Fiona Leung, gute Bildsprache, eine Fixierung auf das Wesentliche (Drehbuch: Au Kin-Yee, Produzent: Johnnie To), und drei wirkungsvolle Actionszenen, darunter ein Amoklauf im Polizeirevier, und eine Ablenkung durch eine Art Molotowcocktail im Benzintank eines Wagens, der durch die Wucht der Explosion gleich in mehrere andere parkende Autos geschoben wird und weitere Fahrzeuge entzündet.

Ist das auch ein TV-Film? Kenn ich gar nicht. Klingt jedenfalls gut.

Sind alles TV-Filme, die jetzt so eintrudeln.
Irgendwann werden sie mir auch über, aber noch ist das Gewusel an vorhandenen Darstellern (Anthony Wong, Francis Ng, Lau Ching-Wan etc.) interessant genug, und dass Stephen Chow-Spezi Lee Lik-Chi mit Actionthrillern angefangen hat, wusste ich jetzt bspw. auch nicht. Außerdem seh' ich da noch tatsächlich echte Explosionen. Blut spritzt auch, und auch gerne in die Kamera. Man gönnt sich ja sonst nichts.

Kann man sich übrigens legal und in guter Qualität auf Youtube anschauen. Sieht ganz schön hässlich aus, werde aber vielleicht mal zu den Actionszenen spulen. Danke für die Eindrücke, Con Trai!

Also ich hab schon Hässlicheres gesehen, wenn es anders nicht zur Verfügung stand. Bisschen stört die Logo-Einblende, aber whatever

The Set Up (1990)

Langfilmdebüt von Lee Lik-Chi, als Autor, Regisseur und Darsteller (Cameo), ein Crime um einen von Anthony Wong gespielten Polizisten, der erst fast seinen Einsatz bei einem Juwelierraub verpennt, aber sich dann mit seinem Kollegen doch den Weg freischießt; nicht, bevor vorher nochmal ordentlich in die Kasse gegriffen wird. Leider ist die Hälfte des Filmes auch Behind Bars, eine Undercoveraktion Hinter Gittern, in der der Cop natürlich prompt von den Gangstern erkannt und die Lage zunehmend brenzlig wird. Wong sieht bisschen aus wie aus der Gülle gekrochen, spielt das aber toll, es gibt anders als beim To auch paar Action- und Spannungsmomente, und allgemein treibt man sich auch in sehr 'schicken' Gegenden herum. Der Nachfolger The Undercover (1992) ist aber in den meisten Belangen besser. Gesehen hab ich nicht: Chan Kwok-Pong.

The Undercover (1992)

Fortsetzung zu s.o., wobei Wong hier wahrscheinlich schon zuviel zu beschäftigt war, zuweilen wirkt er wie als Gast im eigenen Film. Die Geschichte wird u.a. als "Bullet Ballet" verkauft, was sie auch ist, das Skript stellt im Übrigen das Debüt von Au Kin-Yee (in Zusammenarbeit mit Stephen Yip) dar, zudem wird in der Besetzung mit bspw. Bowie Lam als Ein-Mann-Armee, Fiona Leung und Felix Lok aufgefüllt, letztere spielen sowas wie Tiger Cage III nach, hier bewegt man sich in den höheren Kreisen der Kriminellenriege; da hat man schon mal ein halbes Freibad zum Ertränken von armen Schergen sein eigen zu nennen. Ansonsten: Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt, die Polizei ein riesiges Imageproblem, die Jagd auf die Gauner eher als Ablenkung, in schmierigsten Gebieten übrigens. Verbrecherjagd durch verwinkelte Häuserschluchten, Müll und Lecks allerorten, Dreck und Staub, die Flying Tigers als Nachhut, die Action zahlreicher, die Pumpgun als Mittel der Wahl, der kleine Dienstrevolver nur im äußersten Notfall als Unterstützung.
Nicht gesehen habe ich: Leo Ku.

Schöne Kritik! Besonders das letzte Drittel

A Shot With No Choice (1994)

Orientiert sich offensichtlich an den Lee Rock Filmen, spielt '68, drückt sich mangels Budget bisschen um Außenszenen herum, aber geht zwischenzeitlich nach Taiwan, Kaohsiung. Besetzung kennt hier keiner, es geht um ein vollkommen unterschiedliches Trio an Cops, die mehr oder minder alle so bisschen die Vorzüge des Berufes genießen, bis dann ein Vorfall passiert, wo man sich jetzt für den Papiersack mit dem Geld oder doch den hochkochenden Emotionen entscheiden muss. Die Story ist gar nicht übel, der Autor hat zuvor bei Cops and Robbers (1979), The Beasts (1980) oder The Imp (1981) mitgeschrieben, aber hier fehlt es irgendwie eklatant an Action, und die ganze Auflösung wird mit Texttafeln im Abspann bereit gestellt. Nunja.

Burden of Proof (1994)

Dr. Kimble Auf der Flucht, hier mit Felix Wong als unschuldig Verhafteten und Chin Kar-Lok auf seiner Fährte, der noch für die meisten Actionszenen, auch ein Eingriff bei einem Juwelierüberfall und einer Rangelei/Schießerei an und auf einem dieser Kleinbusse etc. sorgt. Da Mission Impossible vorher auch ein Hit war, gibt's auch bisschen was davon, die Kollegenschaft von Wong hilft ihm mit allerlei Einbruchaktionen, dem wahren Täter (und seiner Pumpgun plus der fleißig kickenden Mätresse) näher zu kommen. Das geht soweit in Ordnung, wahre Begeisterung sieht aber anders aus.

Out of Bravery (1989)

Eher dröger Early Republic Film um einen fahnenflüchtigen Offizier, gespielt von Waise Lee (dem hier schon die Haare ausgehen), der den Schandtaten von Vorgesetzten und Untergebenen nicht tatenlos zuschauen wollte und entsprechend eingegriffen, und es später noch mit einer ein Dorf drangsalierenden Gangsterbande zu tun hat. Es gibt ein paar Actionszenen vor allem hinten raus, ja, aber der Rest ist deutlich entweder im Studio oder in der Pampa vor dem Studio gedreht, der Film sah von allen bisherigen noch am Ehesten nach TV aus. Ehrenrettung durch Anthony Wong als alleinstehenden Kopfgeldjäger, der sich als alten Kumpan von Lee in die Bresche wirft.