Leinwandliebe Film Talk

DESPERADO

Many years ago, dressed in a suit, Zhou Ke broke into a gang den alone and rescued his brother Banuo, but was eventually arrested and imprisoned. Fast forward a few years, Zhou Ke is released from prison and lives a carefree life in the city under the pseudonym Li Fei. However, the undercurrents in the calm streets are surging, and the new wave of evil is even more horrific. This time, where should Zhou Ke go?

Beginnt mit einer kurzen, aber beachtlichen Actionnummer, deren Klasse der Film in seiner restlichen Laufzeit unglücklicherweise nicht mehr so recht erreicht. Der sich darauf entfaltende Plot rund um das Töchterchen zieht DESPERADO zwar nie komplett in den Abgrund, zwängt jedoch unnötige Längen zwischen die an sich starke Action und wirkt auch ästhetisch ziemlich deplatziert. Nur eine von mehreren Parallelen zu BLIND WAR - die andere ist, dass der Streifen mit Danny Chan und Ken Lok wieder Klopp-Veteranen aus Hongkongs B-Liga dabei hat, die es dort nie an die Spitze schafften und dafür nun Streaming-Ware aus China aufpolieren dürfen. Regisseur Cheng Siyi versteht es, diese Ressourcen geschickt einzusetzen und so muss sich der Film unter diesen Gesichtspunkten auch nicht vor der teureren Konkurrenz verstecken (um so peinlicher, wenn man sieht, was John Woo mittlerweile veranstaltet).

Trotz der unvermeidlichen gelegentlichen CGI-Sperentzchen ist hier viel handgemacht, es staubt, spritzt und scheppert gar wunderbar, eingefangen von einer dynamischen und bewegungsfreudigen Kamera, die an HK-Kino der späten 90er erinnert. Und selbst wenn es in der zweiten Hälfte fast nur noch in Lagerhallen geht, werden diese durch einen wertigen Look, eine farbenfrohe Ausleuchtung sowie einige echt schicke Kills aufgelockert. Leider kommt Chans Clown-Kostüm fast immer nur in den Laberszenen zum Einsatz, und selbstredend sind die - wie so ziemlich alles andere am Film - großer Quatsch.

Mit 1-2 weiteren Actionszenen vom Kaliber des Openers wäre das eine bedingungslose Empfehlung geworden, so reicht es noch nicht ganz, aber der Abstand schrumpft weiter.

Caught In Time

Daniel Wu und Gang rauben in der chinesischen Provinz Banken und Geldtransporter aus und knallen dabei wahllos Zivilisten und Bullen ab. Das ganze Unterfangen zieht sich über mehrere Jahre hin. Ihnen immer dicht auf den Fersen ist ein knallharter Bulle ...

Sylvio Constabel wrote: ↑Sun Mar 24, 2024 7:31 pm Endlich auch sichten können. Ich finde den eigentlich sehr gut. Gegen Ende (im letzten Drittel) geht dem Streifen zwar etwas die Puste aus, aber alles davor ist schon sehr fein umgesetzt. Ja, auch ich fühlte mich an bessere Hongkongtage erinnert. Wu und Komparsen sind schon dreckige Hunde in dem Film, meine Fresse.

Ja, die haben den Dreh langsam raus. Der ganz große Burner bleibt bislang aber noch aus.

Ich finde den mit Sicherheit besser als viele andere Hongkongfilme der letzten Monate und auch Jahre.

Hit Team (2022)

Wohl für Tencent von Wong Jing geschriebener, produzierter und als Senior Director zusammen mit Kam Ka-Wai (bei dem ich mal Hoffnung hatte) gedrehter Actionkrimi um einen Cop des sogenannten 'Hit Teams', einer Art militärisch ausgebildeter Polizei, die gleich nach der SWAT kommen soll, laut Skript zumindest. Sehen tut man davon nichts, die Handlung könnte auch einer der Queen of Triads Teile sein, nur in der Jetztzeit angesiedelt (spielen soll es eigentlich in Hongkong 1996, davon sieht man natürlich auch nichts) und die Actionszenen sind vorhanden, aber entweder mit Kollege Rechenknecht, mit reichlich Stuntman statt dem eigentlichen Hauptdarsteller, der dergleichen Bewegungen vielleicht '96 (zu Zeiten von God of Gamblers 3 - The Early Stage) auch hinbekommen hätte, drei Jahrzehnte später aber sicher nimmer, oder generell schnellschnell und kleinklein. Das ganze Teil geht irgendwie 70min, die bekommt man schon gefüllt, aber die Leute vor Ort haben schon nicht richtig Bock drauf und das überträgt sich auch.

Hab mich probehalber durch zehn verschiedene Szenen im Film geklickt, bezeichnenderweise war nicht eine Actionsezene dabei. Sah auch alles überaus billig aus.

Infernal Storm (2021)

Undercoverplotte mit Jordan Chan, der in die Gang um Kent Tong und Lam Suet eingeschleust wurde, und dann nicht mehr so richtig weiß, ob er das Luxusleben mittlerweile mit an der Spitze weitermachen soll oder irgendwann seine polizeilichen Aufgaben erledigt. Auf dem Papier hat das durchaus Potential, es gibt Wo Hu - mäßig gleich einen ganzen Batzen an Leuten, die nicht das sind, was sie zu sein scheinen, bis auf eine wirklich fett aussehende Explosion ist es aber nicht besonders gedreht, und es spielt zwar in HK, aber auch nur vorgeblich. Der Hauptdarsteller schadet eher, als das er nützt, und ich schau jetzt noch einen von diesen Dingern (Back on the Society), und dann ist auch Schluss damit.

Es gibt einen wirklich guten Trailer, den find ich nimmer, und es gibt einen wirklich schlechten Trailer, und das ist der hier:

Hab letztens den allseits gelobten EYE FOR AN EYE nach 15 Minuten ausgemacht, weil er mir irgendwie auf den Sack ging. Ein paar will ich aber noch gucken, HUNT THE WICKED z. B.

Ja, ich meinte auch erstmals nur, dass ich die mit Jordan Chan danach 'abschließe'.

Hunt the Wicked fand ich okay, The Comeback vom gleichen Regisseur (dem von Blind War) ebenso, auch vor allem The Sniper, weniger die 'Fortsetzung' King of Snipers.
Den werde ich zumindest im Auge behalten, zumal dessen nächstes Projekt Armored eines mit Philip Ng, Yuen Biao und Wu Yue ist.

Back on the Society (2021)

Offensichtlich an den südkoreanischen Deliver Us From Evil (2020) angelehnter Film, der diese elenden Young and Dangerous Referenzen (war das so ein Hit in der VRC, die Filme sind doch Asbach?) nach dem Beginn zum Glück sein und es gerade zum Finale auf der 'Seafood Slave Island' auch ordentlich krachen lässt. Sam Lee hat reichlich Spielfreude in seinem Amoklauf, auch Chan ist hier etwas engagierter als sonst und die Stuntmen verdienen fleißig ihr Geld, viele werden mit dem Fuhrpark hopps genommen und durch die Gegend geschleudert, und am Ende wird ein Kleinkriegsfilm draus.

To Live through Death (2024)

In einem Fantasiestaat, einer pazifischen Insel angesiedelter Actionthriller um einen von Yu Kang angeführten Menschenhändlerring, der es dann gleich mit Cop Andy On und dem vermeintlichen Kriminellen Louis Fan zu tun bekommt. Ist ein Regiedebüt, was man zuweilen merkt, also will zuviel Drama da rein packen, außerdem spielt es nicht nur teilweise am Set von The Comeback, sondern hat auch die zahnlose Rotzgöre von dort an Bord, Der Systemsprenger ist wahrscheinlich erholsam dagegen. Fan, der fast ein wenig an The Moss (2008) erinnert, ist immer noch eine ziemliche Naturgewalt, On versucht mitzuhalten, sowieso macht der Choreograf hier noch die beste Arbeit, der Film (einer dieser iQIYI VIP Produktionen) ist abseits der Action weder interessierend noch überhaupt existierend.

Cruel War (2024)

Vertane Chance eines Aufeinandertreffens von Securityspezialisten Andy On und Drogendealer Xing Yu, zum einen ist da viel Wissenschaftsblabla um einen Supersamen in der Handlung, der die Gummibäume auf der sogenannten Silver Pan Island zum Wachstum animieren soll ( ), wo der Drogendealer aber lieber seine Opiumernte mit steigern will. Überhaupt kommt der Film nicht richtig zu Potte, Xing labert sich abseits des Showdown einen Wolf zusammen, die Action, gerade die Zweikämpfe sind durch den mir unbekannten Hu Yuansong als dritte Hauptrolle zwar wirklich gut, aber insgesamt gesehen zu wenig, und ganz allgemein wäre man besser beraten, wie ehedem diese Webmovies auf die einstündige Laufzeit zurück zu stutzen, statt da mühsam die Neunzigminüter zusammen zu krampfen. Und wenn ich Autostunts sehen will, guck ich was mit dem Semir.

Snowstorm (2024)

Cop Louis Fan auf den Fersen des flüchtigen Xing Yu, irgendwo in der Pampa und auch noch bei Eiseskälte. Den Film fand ich wider Erwarten relativ gut, er fängt erst als Action-Krimi im Stil der North East Police Story Teile, oder meinetwegen Police Story 2013, von der Szenerie und bisschen Ermittlungen hier und da her an, ab der Hälfte ist dann die Verfolgungsjagd. Die beiden (durch Muckis) gut gepolsterten Darsteller schenken sich nichts, beide haben die Kampfkunst nun auch von der Pike auf gelernt und der Stil ist eher so Richtung Bodenkampf/MMA, also das, was der Yen zwischendurch fabriziert hat. Film ist nicht der Weisheit letzter Schluss und Salut und Pflicht und Ehrerfüllung für Vater (oder Mutter) Staat ist natürlich auch dabei, aber ansonsten könnte das auch im Schondorf seinem IMAX vor vollen Rängen laufen.

iQiyi produziert den Quatsch schneller als ich hinterherkommen kann.

Also ein paar hab ich noch auf der Liste, von manchen wusste ich auch gar nichts, noch einen Sniper-Film mit Henry Prince Mak, oder auch einen mit Ngai Sing.
Ich bin zum Glück nicht Fantasy oder Wuxia oder dergleichen, weil sonst könnte man sich auch gleich auf den Sessel kleben.

Leider sind die alten HK-Teile nicht remastered, ich hatte der Neugier halber mal bei Hit Team oder The Blood Rules etc. reingeschaut.