Der israelische Politthriller Fauda handelt von Doron (Lior Raz), einem Kommandeur der Mista'arvim-Einheit. Er und sein Team begeben sich auf die Jagd nach einem Hamas-Terroristen, der nur unter seinem nom de guerre „The Panther“ bekannt ist.
Das Format wurde von Hauptdarsteller Lior Raz and Avi Issacharoff entwickelt, die von ihrer eigenen Erfahrung als Mitglieder von Duvdevan, einer Spezialeinheit der israelischen Armee, zehren. Die erste Staffel wurde während der Operation Protective Edge in der israelisch-arabischen Stadt Kafr Qasim gedreht.
Staffel 1:
Israelische Spezialeinheit gegen palästinensische Terroristen; was simpel klingt, ist hier deutlich komplizierter. Die Charaktere beider Seiten sind gefangen in ihrer Welt, aber fast jeder Charakter auch an einer Zerrissenheit, die durch die Ereignisse zwangsläufig entstehen muss. Es gibt viele Graubereiche. Und auf beiden Seiten geht man nicht gerade zimperlich zu Werke, wenn es den eigenen Interessen dient. Es gibt einige heftige, harte Momente, aber auch einige schöne. Wobei letztere deutlich weniger sind und sich eher im Kleinen zeigen. Die exotische Kulisse rund um die Stadt Ramallah ist optisch ansprechend, die Kameraarbeit passt und die Charakterzeichnung ist durchweg gelungen. Es gibt einige gute Wendungen und man kann sich gut vorstellen, dass es in etwa so dort zugehen kann. Spannend, schonungslos und mit 12 Folgen à 30 Minuten genau richtig.
8/10
Staffel 2:
Knüpft nahtlos an Staffel 1 an, steigert sich sogar noch und bietet wieder einige heftige Nackenschläge. Nach wie vor sind die Charaktere eine Stärke und wenn's zur Sache geht, wird man schon unruhig, da man weiß, dass in der Regel nicht alles nach Plan läuft. Die Mischung aus ruhigeren Phasen und Action klappt wieder hervorragend.
8,5/10
Staffel 3:
Spielt dieses Mal zum Großteil in Gaza, was etwas Faszinierendes und Bedrohliches zugleicht hat. Gewusel, Unordnung, bewaffnete Einheiten und Bedrohung überall. Gibt's wieder einige heftige Schläge in die Magengrube, vor allem der Abschluss ist echt hart. Charaktere kennt man mittlerweile gut, die Action macht Spaß und überhaupt ist dieses ganze Szenario immer noch mehr als faszinierend, weil sie auch so authentisch wirkt, obwohl man das als Außenstehender kaum beurteilen kann. Die Macher beschreiben es jedenfalls so.
8,5/10
Staffel 4:
Dieses mal gab's wieder neue Schauplätze. Zunächst Brüssel, später dann Libanon und Grenzgebiet Syrien-Libanon. Macht nach wie vor Spaß und vor allem die letzte Folge hat es mal wieder in sich. Das Brüssel-Szenario war gut gemacht und unglaublich spannend. Anschließend geht's etwas gemächlicher voran, beim Libanon-Part wird das Tempo dann wider erhöht. Manchmal wird vielleicht etwas zu viel Zeit auf die Einzelschicksale verwendet, andererseits macht das die ganze Geschichte menschlicher.
8/10
Fauda (Netflix)
Re: Fauda (Netflix)
Die aktuellen Ereignisse passen exakt zur Serie:
"Es ist die gewaltvollste Periode in Israel und den Palästinensergebieten seit langer Zeit. Im vergangenen Jahr starben 31 Israelis bei Terroranschlägen, bei Militäreinsätzen 171 Palästinenser. Als Reaktion auf Dutzende Anschläge, darunter von einem Palästinenser aus dem Westjordanland, der auf Tel Avivs Ausgehmeile um sich schoss, begann das Militär eine Serie von Razzien in notorischen Terroristen-Zentren wie Dschenin."
https://www.welt.de/politik/ausland/art ... etzen.html
Genau in Dschenin haben sich in der Serie die Terroristen verschanzt beim Finale.
"Es ist die gewaltvollste Periode in Israel und den Palästinensergebieten seit langer Zeit. Im vergangenen Jahr starben 31 Israelis bei Terroranschlägen, bei Militäreinsätzen 171 Palästinenser. Als Reaktion auf Dutzende Anschläge, darunter von einem Palästinenser aus dem Westjordanland, der auf Tel Avivs Ausgehmeile um sich schoss, begann das Militär eine Serie von Razzien in notorischen Terroristen-Zentren wie Dschenin."
https://www.welt.de/politik/ausland/art ... etzen.html
Genau in Dschenin haben sich in der Serie die Terroristen verschanzt beim Finale.
Re: Fauda (Netflix)
Bei den Israelis scheint es bezüglich der vermeintlichen Authentizität der Serie auch viel Kritik zu geben. Ich wollte demnächst aber mal reinschauen.