Crisis in Six Scenes (Prime)

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Con Trai
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Crisis in Six Scenes (Prime)

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A comedy taking place in the 1960s during turbulent times, where a middle-class suburban family's life is turned upside down when they are visited by a mysterious and chaotic stranger.
Sechsteilige und damit und der einhergehenden Laufzeit von Knapp etwas über 20 Minuten, genauer gesagt 23 - 25 Minuten pro Folge eher als Mini zu betrachtende Serie, ein Frühversuch von Amazon Prime, den bereits bestehenden, noch nicht so vielen Streamingmarkt mit eigenen kreativen Produkten beizupflichten und sich einen mehr oder minder großes Stück vom Kuchen zu holen, hier mit dem Aufseher und Verantwortung durch Woody Allen, welcher auch Filme (wie den ordentlichen Wonder Wheels) für den 'Sender' produziert hat und ausnahmsweise und dies als herausstechendes Merkmal und Besonderheit hier a) eben eine Serie abliefert und b) auch mit darin die Hauptrolle spielt.
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Re: Crisis in Six Scenes (Prime)

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S01E01
Episode 1 eröffnet im Übrigen mit einem ungewohnten Song, mit Jefferson Airplane, wesentlich beschwingter als sonst üblich, die jüngeren Zuschauer auch anvisiert, Bilder von der Vergangenheit werden gezeigt, Woodstock, der Marsch von Martin Luther King und gegen den Vietnamkrieg, die Black Panther Bewegung, eine ältere Generation , in der Zeit auch gesetzt, er will hier beim Frisör einen Haarschnitt, er will aussehen wie James Dean, der Haarschneider redet ihm das auch, es werden auch andere 'Komplimente' gemacht, bezüglich eines Buches, das Neue war das "Geschwafel eines Wahnsinnigen", er arbeitet an der Idee für eine Fernsehserie, die Übertragung eines Mediums, es wird zusätzlich etwas über die Familie und den Mann selber erfahren, ein gesegnetes Heim hat man, die Frau praktiziert noch, die nächste Szene eine Überblendung.

Ein Ehestreit wird begutachtet, das, was der eine Partner an dem anderem hasst, im Grunde alles, außer Guacamole, darin ist man sich einig. Das Haus wurde sicher mit ihrem Geld und nicht mit seinem bezahlt, seine Romane sind 'Narkolepsie-geeignet', selbst die Kurzromane, außerdem ist der Verlag pleite, deswegen ja die Fernsehserie, ein neues Projekt, ein Buchclub der Ehefrau angeregt, ein kleiner Witz, das Wohnzimmer voll, es wird über das Insekt kommend aus dem Menschen gezogen, Kafka natürlich, zu schwere Lektüre hier für das Kaffeekränzchen, zu sehr 'Science Fiction', die Damen abgehängt. Als Texter für eine Werbeagentur hat der Schriftsteller Allen hier angefangen, das kennt man schon, irgendwoher, aus früheren Filmen, eine Schaffenskrise und das in der Ära der Hippies und der Drogen, man kämpft nicht damit, man kämpft mit dem Grill und der Frisur, wann sieht nicht aus wie James Dean oder wenigstens Robert Redford, es fallen andere Namen hier, Percy Helton und Franklin Pangborn, den kennt der damit Verglichene nicht, es muss ihm erklärt werden, trotzdem fällt der Groschen nicht.

Den Grill lässt man dann auch kampflos sein, ein Scheitern im Vielen, ein Scheitern im Allen, zum Glück gibt es Regen, man begibt sich eh nach drinnen, man brät die Steaks drin, eine Ausrede hat man schon, ein blendendes Alibi, man hat eh Angst vor allem, ein rücksichtsvolles Gebaren, er mag nur seine Gewohnheiten, seine Routinen, seine eigene kleine Blase, keine Abenteuer, keine Überraschungen; dafür werden die Nachrichten eingeblendet, Amerika in sich zerrissen, das erste politische hier in der Serie, das erste wahre Interesse, dass die Serie erwecken kann, die Kommentare der Zuschauer dazu, auch hier die ältere Generation, nicht, die, die eingezogen wird und nicht die, die protestieren geht. Allen wird hier als "Vogel Strauß", seine filmische Ehefrau als links beschrieben, die Zeiten als aufregend beschrieben, für den passiven Konsum zumindest, nicht für das aktive Tun.

Längere, ruhige Szenen machen hier den Hauptteil aus, es gibt nur ein halbes Dutzend Szenen in der Episode, wenig Unruhe, wenig Schnitte, es wird sich treu geblieben, Hauptsache die Angewohnheit, "echte Glückspilze" die beiden, ein langjähriges Paar geht geruhsam zu Bett, das ist fast die ganze Episode, aber auch nur fast schon ein Cliffhanger eingebaut, Capotes "Kaltblütig" gelesen, eine Vorbereitung für Folge 2, natürlich nur in der Prämisse, nicht in der Umsetzung, ein eigener Spannungsmoment, wennschon, dennschon.
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Re: Crisis in Six Scenes (Prime)

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S01E02
Episode 2 - die jeweiligen Folgen haben keine speziellen Titel, man hätte auch einen Langfilm, ein Streamingspecial etc. daraus machen können - eröffnet man dem direkten Ende der Pilotepisode, vielleicht ein paar Sekunden eher, die Frau schon wach von dem Lärm, der Mann dämmernd im Schlaf schon, er wird geweckt, ein Geräusch wurde gehört, es wird auf das Alter angespielt, "Das Haus setzt sich.", der Mann soll nachschauen, das 'Gerippe mit Brille', "nicht handgreiflich werden, man schnappt sich schonmal das Telefon, die Leitung ist tot, "Ach du liebe Zeit", der Mann muss seinen Mann stehen, mit dem Schürhaken sich bewaffnet, etwas Chaos injiziert, die Krise in sechs Szenen, fleißig ratschend und tratschend die Treppen heruntergeschlichen, es wird viel geshhht, sich im Dunkeln herumgetrieben, "Shhh", ein unerwarteter Besuch, einen Flüchtling, gesucht von den "faschistischen Gestapo-Establishment-Söldner", Politik nun nicht nur über das Fernsehen wahrgenommen, sondern in Realität erlebt, auch dazu dann wieder Kommentare abgegeben, der "Tattergreis" wird heruntergeputzt, die Frau besser behandelt, es werden Erinnerungen geweckt, es wird auf die Zeitungen und die Meldungen dort angesprochen, eine Person von der konstitutionellen Befreiungsarmee bei sich in der Küche, es wird offensiv agiert von dem politischen Aktivisten, es wird moralisiert und diskutiert und disputiert, Frau May spielt das solide, Allen auch, Cyrus etwas auf Druck und Provokation aus, eine Unruhe in das Szenario gebend, auf die Fünfziger und den McCarthyismus auch angesprochen, ganze Jahrgänge übersprungen, eine Aufregung angelegt. Das Ganze ist auch wieder in wenigen Einstellungen gehalten, fast ein Theaterstück, es könnte auf der Bühne spielen, mit der Polizei plötzlich vor der Tür, es wird gestottert, sich in die Bredouille geredet, der Weg hinein leichter als der Weg hinaus.
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Re: Crisis in Six Scenes (Prime)

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S01E03
Episode 3 springt tatsächlich nach vorne, blendet den Rest der Nacht aus, führt neue, bislang nur namentlich erwähnte Personen ein, es ist Tag wieder, der Folgetag, es wird Lenin erwähnt, es gibt um Schuld und Sühne, der Gast hat einen Riesenappetit und Marihuana, es ist Freitagmorgen, Allen im Zwiegespräch mit dem neuen Gast, Nixon wird übrigens auch erwähnt, irgendwo dazwischen ist die Serie auch angelegt. Es sieht nicht aus wie die Siebziger, Zeitkolorit fehlt der Serie, Lokalkolorit gibt es auch nicht, es ist wie eine Sitcom, es spielt hier nur im Haus, wie alle anderen Sitcoms, wie King of Queens oder Kevin Can Wait, es hat keine Lachspur, es ist eher wie Theater, vor allem in den langen Einzelszenen, es ist keine Demokratie oder doch eine Demokratie, die Mehrheit gewinnt, 3:1, oder eher 1:3, der Hausherr verliert, seine Meinung zählt nicht, das Geschriebene ist hier besser als das Gedrehte, Drehen könnte das auch Andy Fickman oder Rob Schiller oder Gary Halvorson, einer von den anderen Situationskomödien, keine Drama hier, nur viel Text, eine Menge Text, eine Menge Nervosität, ausgehend vom Hausherrn. Einmal geht es doch nach draußen, eine Außenszene, zum Pitch der TV-Serie, die nicht wirklich interessant für die Produzenten und nicht wirklich überzeugend zum Aufkaufen und Produzieren, "it's up to the Network Guys", ich würde es auch nicht kaufen. Allen ist später immer noch "jumpy", so wie oft, nicht wie immer, es gibt um Redewendungen, irgendwelche zwischen Lenin und Nixon, die Fahndung ist ausgerufen, die Witze kommen nach und nach, die Pointen verzögert, dann aber treffsicher, auch ohne Lachspur, das ist hier nicht nötig.
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Re: Crisis in Six Scenes (Prime)

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S01E04
Episode 4 dreht sich auch einmal außerhalb des Hauses, man zeigt seine Abgeschiedenheit, das dahinter liegende Grundstück, die jungen Leute wieder in Augenschein genommen, es ist Herbst, das sieht man deutlich, die gefallenen Blätter, die frische Luft, die kühlen Temperaturen, eine Außenszenerie sitzend auf Gesteinen und Baumstämmen, die Cyrus überzeugt nicht nur mit ihrer Schönheit, sondern dem Schauspiel an sich, dem Merken der langen Texte, die ältere Frau hier bemerkt eher das Übergewicht bei Che Guevara, sie hat das Poster von Raquel Welch mit dem des Revoluzzer überklebt. Die älteren Leute sitzen lieber im Warmen, Allen ist immer noch nicht begeistert von seinem neuen Hausgast, er ist und bleibt der Einzige, er ist besorgt, er fühlt die Gehirnwäsche, das Opium für die Menschen, außerdem ist der Buchclub wieder dran, zu unregelmäßigen Zeiten scheinbar, den heute ist der 10te Tag. Vielleicht findet der Buchclub nicht an einem bestimmten Wochentag, sondern alle zehn Tage statt, das wird hier nicht so deutlich erklärt, man lässt Impressionen und Expressionen offen, dafür wird der Domino-Effekt erwähnt, der Buchclub wundert sich über die neue Auswahl an Lektüre, auf die Boston Tea Party angesprochen, auch die Damen gesetzten Alters radikalisiert, eine Krise angelegt, nun auch eine neue Person gezeichnet, die Freundin eines Charakters, die bisher außen vor war, die zum Mittelstand gehört wie die meisten, der Mittelstand steht hier für das Böse, der demokratische Liberale steht auch für das Böse. Allen ist nun nicht mehr der Einzige, der die Ideen nicht so mag, nichts davon hören will, von dem westlichen Imperialismus, der sein oder ihr Leben weiterleben will, ohne J. Edgar Hoover im Nacken atmend und das Telefon angezapft haben will.
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Re: Crisis in Six Scenes (Prime)

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S01E05
Episode 5 beginnt mit einer Psychologischen Sprechstunde eines Ehepaares, es geht um das Sexleben, das eingeschlafen ist, von 3x die Woche herunter zu gar nicht mehr, mit Ausnahmen, wenn er bezahlt, erregt ihn das, eine obszöne Idee, das Ende des Themas nicht erreicht, die Radionachrichten sind wichtiger. Man hat immer noch den Hausgast, sie hat aber vor nach Kuba zu gehen, das Ehepaar immer noch unterschiedlicher Meinung gegenüber allem eigentlich, man hört auf Chairman Mao neuerdings, es werden Instruktionen befolgt, das Rote Buch einmal von vorne nach hinten und wieder zurück gelesen, quer durch die Seiten, alle Anweisungen und Bestrebungen verinnerlicht, die Ehefrau ist aktiver in allem, sie ist eingebunden, der Ehemann versteht gar nichts außer kryptischen Worten, ein Teil von Sätzen, er ist nicht eingeweiht, die Polizei dafür umso mehr. Ene Flucht versucht, die alten Leute überfordert, die jungen auch in ihren Erfahrungen, eine Konfusität, Komplexität, Konvexität durchzieht die Serie mittlerweile, "What happened to you?" die häufigste Frage von all denen, die nicht involviert sind, das ist etwa die Hälfte der Menschen hier, Aufträge müssen erfüllt werden, auf die Minute genau und an bestimmten Orten, es klappt im Grunde gar nichts, die Leute tun einem leid, innere Unruhezustände inkludiert.
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Re: Crisis in Six Scenes (Prime)

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S01E06
Episode 6 zeigt einiges an Chaos, eine letzte Therapie, das Haus schon voll mit Patienten oder mit Klienten, dazu eine Verletzung (durch einen Sprengsatz), dazu eine Garagenexplosion, viele Gäste, viele Besuche, eine Scheidungssitzung, eine wirbelnde Kamera, viel los, vom Hauseingang bis rein in den Hausflur bis rein in das Wohnzimmer, dazu Krisengeschichten in der Beziehung, in allen Beziehungen eigentlich, eine Kriegeserklärung auch gemacht, verbal natürlich nur, es geht um Leidenschaft, um Leidenschaft, die Leiden schafft, keiner kümmert sich um alle und um alles, es klingelt an der Haustür, es ist Buchclub-Tag auch, doch an einem festen Tag, an jedem Donnerstag, der Der Donnerstagsmordclub quasi, diesmal nur über Karl Marx. Wie auf dem Bahnhof geht es zu im Haus und vor dem Haus, Besuch ad hoc und unwiderbringlich und unaufhörlich, Allen offeriert allen einen Aperitif, das muss ein großer Kühlschrank sein, die Versorgung unerschwinglich. Die Invasion U.S.A. wird geplant, von innen heraus, erst die Presse ausgeschaltet und dann weiter voran, irgendwo zwischen Chairman Mao und Charlie Chan; "Better dead than red."
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