Woody Allen
- Con Trai
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Re: Woody Allen
Café Society (2016)
In alphabetischer Order diesmal die Darsteller aufgereiht, so weit reicht die Rangordnung, die Hackordnung, nicht nur ein oder zwei oder drei Namhafte in der Besetzungsliste, sondern derer mehrerlei, eine ganze Riege, eine Fußballmannschaft quasi, 2-3-5-1, oder 3-2-2-3-1, je nachdem, wer Trainer ist und wer die Richtung weist. Dabei sind die Damen hier oft bekannter als die Herren der Mannschaft, das war schon oft so bei Allen, eher der schönen Geschöpfe wie Stewart hier und Lively zugeneigt, dort die Faszination erkennend, das Besondere, in Hollywood der Dreißigern spielt das offen, die Zeit des Luxus, die Zeit des Verderbens, Affären überall, große Männer, große Frauen, kleine Angelegenheiten.
Eine Party war am Steigen, ein teurer Telefonanruf, ein Erzähler, ein junger Mann mit vielen Träumen, mit einem Ort dies zu erfüllen. Nicht umsonst wird es auch Traumland genannt, Land der unbegrenzten Möglichkeiten, vom Tellerwäscher zum Millionär, hier als Period Pice über eine besondere Kunstform gehalten, schon viele Aufstiege vor sich, noch mehr kommend, bis heute am Blühen und Anhalten, die Faszination von Kamera an und festgehaltenen Film. Viele Leute werden eingangs gefilmt, fast ein Gangsterfilm, soviel wuseln hier herum, auch mal eine Prügelei im Hinterhof, krumme Geschichte, ohne dies geht es nicht. Eine erste Absage folgt zugleich, der junge Mann kommt aus New York, er will nicht in Kalifornien bleiben und warten, seit drei Wochen schon, er drängt, er will etwas tun, er will einen Job, er will nichts mit Zementgruben zu tun haben, nichts mit Skeletten im Wandschrank, mit Toten im Keller, er will zum Film. Zwischendurch wird Konversation gemacht, Kommunikation, Smalltalk, ein Drängen und ein Abwehren, viele Dinge falsch, viele Dinge wrong.
Spielerischer wird hier umgegangen mit der Szenerie, der Kinofilm, der Gangsterfilm, der Liebesfilm, plötzlich Tote in den Straßen, in denen der Hauptstadt zumindest; in Hollywood werden währenddessen die Flaschen einsam und alleine gelehrt, die Dates abgesagt, die Meinungen geändert. Manchmal wird zu viel und zu oft geredet, zu viel gesagt, manchmal wird illusioniert, manchmal desillusioniert, manchmal den falschen Leuten das Falsche zur falschen Zeit erzählt.
Eine Einstellung erinnert stark an Manhattan, auch eher später als früher, es wird über die Liebe, über das Glück referiert, wird sich bald selber, dann aber alleine in der High-Society bewegt, bald mit einer Frau an seiner Seite, bald mit zweien, wird sich durch die edle Gesellschaft einmal quer durch amüsiert, Eisenberg übernimmt schon lange die Führung, "You people are pushy", Veränderungen treten ein, Menschen im Barbiersalon erschossen, später gibt es wieder die Zementgrube für einen armen Unglückseligen, selbst die Kamerafahrten und der Erzähler erinnern an Scorsese, bis sich die Vergangenheit mit der Gegenwart trifft, ein unliebsames, ein überraschendes Treffen eher, eines, auf das man verzichten könnte. Die Zeit geht weiter, es gibt kein Zurück mehr.
In alphabetischer Order diesmal die Darsteller aufgereiht, so weit reicht die Rangordnung, die Hackordnung, nicht nur ein oder zwei oder drei Namhafte in der Besetzungsliste, sondern derer mehrerlei, eine ganze Riege, eine Fußballmannschaft quasi, 2-3-5-1, oder 3-2-2-3-1, je nachdem, wer Trainer ist und wer die Richtung weist. Dabei sind die Damen hier oft bekannter als die Herren der Mannschaft, das war schon oft so bei Allen, eher der schönen Geschöpfe wie Stewart hier und Lively zugeneigt, dort die Faszination erkennend, das Besondere, in Hollywood der Dreißigern spielt das offen, die Zeit des Luxus, die Zeit des Verderbens, Affären überall, große Männer, große Frauen, kleine Angelegenheiten.
Eine Party war am Steigen, ein teurer Telefonanruf, ein Erzähler, ein junger Mann mit vielen Träumen, mit einem Ort dies zu erfüllen. Nicht umsonst wird es auch Traumland genannt, Land der unbegrenzten Möglichkeiten, vom Tellerwäscher zum Millionär, hier als Period Pice über eine besondere Kunstform gehalten, schon viele Aufstiege vor sich, noch mehr kommend, bis heute am Blühen und Anhalten, die Faszination von Kamera an und festgehaltenen Film. Viele Leute werden eingangs gefilmt, fast ein Gangsterfilm, soviel wuseln hier herum, auch mal eine Prügelei im Hinterhof, krumme Geschichte, ohne dies geht es nicht. Eine erste Absage folgt zugleich, der junge Mann kommt aus New York, er will nicht in Kalifornien bleiben und warten, seit drei Wochen schon, er drängt, er will etwas tun, er will einen Job, er will nichts mit Zementgruben zu tun haben, nichts mit Skeletten im Wandschrank, mit Toten im Keller, er will zum Film. Zwischendurch wird Konversation gemacht, Kommunikation, Smalltalk, ein Drängen und ein Abwehren, viele Dinge falsch, viele Dinge wrong.
Spielerischer wird hier umgegangen mit der Szenerie, der Kinofilm, der Gangsterfilm, der Liebesfilm, plötzlich Tote in den Straßen, in denen der Hauptstadt zumindest; in Hollywood werden währenddessen die Flaschen einsam und alleine gelehrt, die Dates abgesagt, die Meinungen geändert. Manchmal wird zu viel und zu oft geredet, zu viel gesagt, manchmal wird illusioniert, manchmal desillusioniert, manchmal den falschen Leuten das Falsche zur falschen Zeit erzählt.
Eine Einstellung erinnert stark an Manhattan, auch eher später als früher, es wird über die Liebe, über das Glück referiert, wird sich bald selber, dann aber alleine in der High-Society bewegt, bald mit einer Frau an seiner Seite, bald mit zweien, wird sich durch die edle Gesellschaft einmal quer durch amüsiert, Eisenberg übernimmt schon lange die Führung, "You people are pushy", Veränderungen treten ein, Menschen im Barbiersalon erschossen, später gibt es wieder die Zementgrube für einen armen Unglückseligen, selbst die Kamerafahrten und der Erzähler erinnern an Scorsese, bis sich die Vergangenheit mit der Gegenwart trifft, ein unliebsames, ein überraschendes Treffen eher, eines, auf das man verzichten könnte. Die Zeit geht weiter, es gibt kein Zurück mehr.
Teufelswürstchen
I like most of what Steve McQueen has been doing and I think Eastwood has a chance.“
~ John Wayne
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Re: Woody Allen
To Rome with Love (2012)
Für Allen-Verhältnisse ist der Film relativ lang, eine Viertelstunde mehr als üblich etwa, sonst die anderthalb Stunden im Blick, hier etwas mehr. Auch hier werden die Darsteller in alphabetischer Reihenfolge aufgeworfen, derart viele Stars sind es jetzt, Damen der Gesellschaft wie auch die Herren, es ist nicht bloß Benigni und Allen, es ist ein Ensemblefilm, mit einem Verkehrsunfall wird begonnen, falsch gelenkt, falsch den Verkehr am Fließen gehalten, der Polizist sieht alles, er ist der Erzähler, auch der Verursacher des Unfalls, er war abgelenkt. Ein Römer und eine New Yorkerin treffen sich zufällig, es folgt bald mehr, der Sommer geht schnell vorbei aber, es wurde nur angedeutet, eine nächste Liebesgeschichte schon am Blühen.
Die Darsteller helfen der Zuordnung, es wird viel aufgefahren, das ganze Büfett, hin- und her gereist, Allen spielt hier ausnahmsweise auch mal wieder selber mit. Politik wird kurz diskutiert, zur Sprache gekommen, Kommunismus und Anarchismus, die verschiedenen Weltanschauungen, die teuren Hotels in Augenschein genommen, die Attraktionen für die Touristen, viele sind nervös her, manche reisen mit dem Zug, andere mit dem Flugzeug, Frauen haben andere Sorgen als die Männer, Wegbeschreibungen ist undeutlich und verwirrend, Baldwin spielt mit, ein erfahrener Geschäftsmann, ein Bekannter der Stadt, gut gealtert, attraktiv, er trifft auf Eisenberg, noch nicht gealtert, nicht attraktiv, kleine Begegnungen, kleine Begebenheiten, Erinnerungen werden nachgehangen, neue gemacht, Erlebnisse von heute, die dann zu Erinnerungen werden, jetzt oder gleich oder in 30 Jahren. Viel von der Stadt wird gezeigt, auch die Innenbauten, die Wohnungen, die Hotelzimmer, die Öffentlichkeit und die Intimitäten.
Mal geht es raus aus der Stadt, schöne Bilder findet man immer noch, grün bepflanzt, das Talent gezeigt und verschwendet, das Naturtalent gezeigt und gleichzeitig zurückgehalten, der Kunst gehuldigt und sie verspottet, mal nacheinander, mal zeitgleich, das Es-, Ich-, Über-Ich-Modell, "Unter der Dusche kann jeder gut singen.", psychologische Termini herausgedrückt, eine spinnerte Geschichte gesponnen, wie gewonnen so zerronnen, dazu Macht als Aphrodisiakum, auch der Regen wird geliebt hier, "dekadenter Schwachsinn", ein Leben im Kreise, rein in der Kiste, raus aus der Kiste, im Auto wird gevögelt, in der Wohnung nicht.
Für Allen-Verhältnisse ist der Film relativ lang, eine Viertelstunde mehr als üblich etwa, sonst die anderthalb Stunden im Blick, hier etwas mehr. Auch hier werden die Darsteller in alphabetischer Reihenfolge aufgeworfen, derart viele Stars sind es jetzt, Damen der Gesellschaft wie auch die Herren, es ist nicht bloß Benigni und Allen, es ist ein Ensemblefilm, mit einem Verkehrsunfall wird begonnen, falsch gelenkt, falsch den Verkehr am Fließen gehalten, der Polizist sieht alles, er ist der Erzähler, auch der Verursacher des Unfalls, er war abgelenkt. Ein Römer und eine New Yorkerin treffen sich zufällig, es folgt bald mehr, der Sommer geht schnell vorbei aber, es wurde nur angedeutet, eine nächste Liebesgeschichte schon am Blühen.
Die Darsteller helfen der Zuordnung, es wird viel aufgefahren, das ganze Büfett, hin- und her gereist, Allen spielt hier ausnahmsweise auch mal wieder selber mit. Politik wird kurz diskutiert, zur Sprache gekommen, Kommunismus und Anarchismus, die verschiedenen Weltanschauungen, die teuren Hotels in Augenschein genommen, die Attraktionen für die Touristen, viele sind nervös her, manche reisen mit dem Zug, andere mit dem Flugzeug, Frauen haben andere Sorgen als die Männer, Wegbeschreibungen ist undeutlich und verwirrend, Baldwin spielt mit, ein erfahrener Geschäftsmann, ein Bekannter der Stadt, gut gealtert, attraktiv, er trifft auf Eisenberg, noch nicht gealtert, nicht attraktiv, kleine Begegnungen, kleine Begebenheiten, Erinnerungen werden nachgehangen, neue gemacht, Erlebnisse von heute, die dann zu Erinnerungen werden, jetzt oder gleich oder in 30 Jahren. Viel von der Stadt wird gezeigt, auch die Innenbauten, die Wohnungen, die Hotelzimmer, die Öffentlichkeit und die Intimitäten.
Mal geht es raus aus der Stadt, schöne Bilder findet man immer noch, grün bepflanzt, das Talent gezeigt und verschwendet, das Naturtalent gezeigt und gleichzeitig zurückgehalten, der Kunst gehuldigt und sie verspottet, mal nacheinander, mal zeitgleich, das Es-, Ich-, Über-Ich-Modell, "Unter der Dusche kann jeder gut singen.", psychologische Termini herausgedrückt, eine spinnerte Geschichte gesponnen, wie gewonnen so zerronnen, dazu Macht als Aphrodisiakum, auch der Regen wird geliebt hier, "dekadenter Schwachsinn", ein Leben im Kreise, rein in der Kiste, raus aus der Kiste, im Auto wird gevögelt, in der Wohnung nicht.
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~ John Wayne
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Re: Woody Allen
Radio Days (1987)
Hier von MGM präsentierter und noch vom alten Orion Pictures distribuierter (oder umgekehrt) Film über die guten alten Tage des Radios statt des Fernsehens oder gar Kinos, wobei das letztere gar nicht so das übel war, das erstere schon eher als Verkümmerung der Menschheit gesehen wurde, als Fesselung im Ohrensessel, die Couchkartoffeln halt. Die Geschichte beginnt vor einigen Jahren, ein Einbruch während der Abwesenheit eines Ehepaares, beide sind in den Lichtspielstätten, ein Gewinnspiel unterbricht das Verbrechertum, ein Glücksspiel per Telefon, ein Ratespiel," Guess that tune", zwei von drei Melodien erkennt man, die dritte auch zugleich. Eine Anekdote wird geboten, eine Art Sketch, "Ich liebe alte Radiogeschichten", "Jetzt ist alles vergangen; außer den Erinnerungen", der Erzähler ist Allen selber, er verklärt seine Kindheit, er würdigt ein Medium, dass sonst meist nebenbei läuft, als Muzak, als Berieselung, Menschen und Orte werden vorgestellt:
Edle Kulissen, obwohl man sie durch das Radio nicht sieht, Hörspiele werden geboten, in Live-Aufnahmen, "On the Air", eine Art liebevolle Sitcom auch, die Ausführung einer Handvoll Sketche, eine Familiengeschichte, eine Individualgeschichte, eine Schallplatte im Kopf, viel Personal, viel Konstellation, "Wirklich sehr komisch.", ein Haufen Figuren, "Du hörst ja auch immer Radio!", eine gemütliche Wohnung eigentlich, arm, aber glücklich, viele wohnen zusammen. Eine alte Verbrechergeschichte wird geboten, sich in die Fantasie verloren, in die Verlockung einer anderen Welt, als maskierter Rächer verkleidet, in Gedanken zumindest, etwas Politik auch eingewebt, das Herz ist voller Gram, vieler lieber zu Hause dem Radio gelauscht als draußen gespielt, schlechte Sitten, falsche Träume, faule Gewohnheiten; eine Streiterei mit dem Rabbi entbricht, in Impertinenz.
Voll ist das Zuhause, wird viel gesessen und gekocht und getratscht und geklatscht, die Kamera wie in einer Sitcom aufgestellt, die Pointen fast ähnlich, auf Timing abgezielt. In einer Kulisse wird gelebt, gedämpftes Licht, viele Schwestern, viele Ehemänner, viele weitere Angehörige, mal auf diese, mal auf jene geblickt. Vorbereitungen für die Witze wird geboten, für den Humor, mal auch etwas Tragik eingespielt, eine Autofahrt im Nebel beim ersten Rendezvous, es wurde kein direktes Jahr eingespielt, es wird "Krieg der Welten" allerdings und dessen interplanetarische Interpretation angespielt, man kann sich das Datum demnach ausrechnen, der Rest sind frühere und spätere Episoden, ein Period Piece.
Klasse statt Masse, prägnante Szenen, Farrow und Wiest verfolgt, auf unterschiedlichen Wegen, Fleiß und Hartnäckigkeit In Leichtigkeit und Kleinigkeit, ein Amüsement voller Lautstärke und doch im Stillen; "nach einer gewissen Zeit ist alles vergangen.", eine Melancholie, ein früher war alles besser, ein es wird jedes Jahr schwächer und schwächer.
Hier von MGM präsentierter und noch vom alten Orion Pictures distribuierter (oder umgekehrt) Film über die guten alten Tage des Radios statt des Fernsehens oder gar Kinos, wobei das letztere gar nicht so das übel war, das erstere schon eher als Verkümmerung der Menschheit gesehen wurde, als Fesselung im Ohrensessel, die Couchkartoffeln halt. Die Geschichte beginnt vor einigen Jahren, ein Einbruch während der Abwesenheit eines Ehepaares, beide sind in den Lichtspielstätten, ein Gewinnspiel unterbricht das Verbrechertum, ein Glücksspiel per Telefon, ein Ratespiel," Guess that tune", zwei von drei Melodien erkennt man, die dritte auch zugleich. Eine Anekdote wird geboten, eine Art Sketch, "Ich liebe alte Radiogeschichten", "Jetzt ist alles vergangen; außer den Erinnerungen", der Erzähler ist Allen selber, er verklärt seine Kindheit, er würdigt ein Medium, dass sonst meist nebenbei läuft, als Muzak, als Berieselung, Menschen und Orte werden vorgestellt:
Edle Kulissen, obwohl man sie durch das Radio nicht sieht, Hörspiele werden geboten, in Live-Aufnahmen, "On the Air", eine Art liebevolle Sitcom auch, die Ausführung einer Handvoll Sketche, eine Familiengeschichte, eine Individualgeschichte, eine Schallplatte im Kopf, viel Personal, viel Konstellation, "Wirklich sehr komisch.", ein Haufen Figuren, "Du hörst ja auch immer Radio!", eine gemütliche Wohnung eigentlich, arm, aber glücklich, viele wohnen zusammen. Eine alte Verbrechergeschichte wird geboten, sich in die Fantasie verloren, in die Verlockung einer anderen Welt, als maskierter Rächer verkleidet, in Gedanken zumindest, etwas Politik auch eingewebt, das Herz ist voller Gram, vieler lieber zu Hause dem Radio gelauscht als draußen gespielt, schlechte Sitten, falsche Träume, faule Gewohnheiten; eine Streiterei mit dem Rabbi entbricht, in Impertinenz.
Voll ist das Zuhause, wird viel gesessen und gekocht und getratscht und geklatscht, die Kamera wie in einer Sitcom aufgestellt, die Pointen fast ähnlich, auf Timing abgezielt. In einer Kulisse wird gelebt, gedämpftes Licht, viele Schwestern, viele Ehemänner, viele weitere Angehörige, mal auf diese, mal auf jene geblickt. Vorbereitungen für die Witze wird geboten, für den Humor, mal auch etwas Tragik eingespielt, eine Autofahrt im Nebel beim ersten Rendezvous, es wurde kein direktes Jahr eingespielt, es wird "Krieg der Welten" allerdings und dessen interplanetarische Interpretation angespielt, man kann sich das Datum demnach ausrechnen, der Rest sind frühere und spätere Episoden, ein Period Piece.
Klasse statt Masse, prägnante Szenen, Farrow und Wiest verfolgt, auf unterschiedlichen Wegen, Fleiß und Hartnäckigkeit In Leichtigkeit und Kleinigkeit, ein Amüsement voller Lautstärke und doch im Stillen; "nach einer gewissen Zeit ist alles vergangen.", eine Melancholie, ein früher war alles besser, ein es wird jedes Jahr schwächer und schwächer.
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Re: Woody Allen
The Purple Rose of Cairo (1985)
Das Leben ist bescheiden, es ist ärmlich, es ist traurig, sie ist ein Träumerlein, eine hilflose Figur, etwas trottelig, sie geht wieder und wieder ins Kino, immer noch in den gleichen Film, der verschiedene Szenen zeigt, dann wird sich hineinbewegt, hineingeträumt, in einem besseren Leben gelebt, der Hauptdarsteller tritt aus der Leinwand heraus, die anderen Darsteller können das nicht, eine versucht es, sie stößt sich an der Leinwand, sie ist gefangen, die Kinofiguren streiten sich um ihre Auftritte, um wessen Geschichte das ist, der Film interaktiv, es wird aus dem Film in die Realität statt umgekehrt geflüchtet; auf die Idee muss man erstmal kommen, das ist ungewöhnlich, abstrus, absurd, surrealistisch. Ein Vergnügungspark wird besucht, wo aber nichts los ist, es ist Nebensaison, alles ist Leer, keine Besucher, kein Publikum, nur Träumerei, eine Illusion, das Land ist in einer Krise, der Mann aus dem Film ist verliebt, er will die reale Welt kennenlernen, eine Liebesgeschichte erzählt, eine Doppeldeutigkeit und Doppelbödigkeit, der Unterschied zwischen Fakt und Fiktion auf mehreren Ebenen, zwischen Sein und Schein, zwischen Schizioidität und Schizophrenie, zwischen dem Kintopp und dem Dasein. Drei Hauptpersonen werden genannt, eine Dreiecksbeziehung geboten, das Geschehen macht seine Runde, die Presse und die Polizei ist aufgeregt, RKO wird informiert; das Problem erinnert an What’s Up, Tiger Lily? (1966), wo Allen einem fremden Film zu seinem eigenen macht und ihn umschneidet, sich fremden Eigentums bedient.
Nach Hollywood wird auch geblickt, von New Jersey erzählt, von Fatty Arbuckle wird erzählt, die Zeche geprellt, das wirkliche Leben ist anders als das auf dem Großbildschirm, es wird zurück in den Vergnügungspark geflüchtet. Man küsst und liebt sich ohne Abblende, für den Schauspieler kein Unding, nur schwer zu verstehen, für die Frau beinahe ein Ding der Unmöglichkeit, ist sie doch eigentlich verheiratet, sie ist nur jetzt verliebt, die Hormone sprießen und sprühen, der Verstand wird abgeblendet, ihre Moralität stört, sie selber verzweifelt daran, ein schwieriges Problem, eine doppelte ménage à trois, selbst der richtige Darsteller und die Produzenten werden informiert, ein "absolutes Chaos", Doppelgängertum wird geboten, ein zum Leben erwecken, in verschiedener Gemeinsamkeit; jetzt wird selbst der Ehemann misstrauisch, "Das ist alles so verwirrend." Eine abstrakte Lebensfigur, ein Schaffen, eine Erfindung, Daniels spielt die Doppelrolle blendend, die Presse wird ruhig gestellt, Allen findet selbst für die Krise perfekte Bilder, ein Austattugs-und Ausstellungstück sondergleichen, ein Film im Wort und Bild, ein Boxkampf in einer Kirche geboten, in Slapstickmanier, Aiello als Raufbold. Inspirationen werden bereitgehalten, Instruktionen, dekorativ bis in das Kleinste, ein magischer Glanz, eine einsame heldenhafte Größe präsentiert. Dabe steht das Cinema Variety hier mehr für das Theater, wo der Schauspieler auch von der Bühne ab und in den Zuschauerraum kann, während die anderen Darsteller diesem ihre eigene Meinung sagen und umgekehrt, zudem ist ein weiterer der Figur in einem anderen Bundesort plötzlich mit Textproblemen 'gesegnet', im Film selber geht das ohne Live-Aufnahme nicht, es wird von vornherein ausgeschlossen, im Theater ist es das Lampenfieber, was ausbricht.
Eine zweite Frau wird mit der Wiest eingebracht, ein Puff, ein besseres Bordell, vom psychischen zum physischen ("Wo hast Du denn en Clown her?"), es wird über das Wunder der Geburt nachgedacht und geredet, im Freudenhaus, immer auf der Suche nach neuen Erfahrungen, allerdings steht die Treue (aus Liebe) hier ganz oben; ebenso wie Daniels damals ganz oben war, ein gutaussehender Charmeur, in schwarzen Komödien, in Spionagethrillern, heute nur noch Dumm und Dümmer, und die Fortsetzung. Leider verlässt Farrow als gegenüber nie die Rolle der verhuschten Frau, man weiß nicht, was die Männer an ihr finden, vom Aiello vielleicht mal abgesehen; eine Semantik wird arrangiert, mal Zelluloid im Hirn, mal "Ich liebe Dich" sehr schnell gesagt. Das Geld steht thematisch auch oft im Raum, bei verschiedenen Gelegenheiten, passend zur Ära, später geht es doch in die Copacabana, in die bessere Illusion, wo die Papierscheine noch etwas Wert haben, wo gefeiert wird, es gäbe es kein Morgen, ein Morgen ohne Sorgen, eine Anarchie wird gefeiert, eine Freiheit, ein Schaumbad voller Schneeflocken und sprudelndem Champagner, ein magischer Glanz, der Projektor am heiß laufen, "Liebe auf den ersten Blick", ein fauler Trick.
Das Leben ist bescheiden, es ist ärmlich, es ist traurig, sie ist ein Träumerlein, eine hilflose Figur, etwas trottelig, sie geht wieder und wieder ins Kino, immer noch in den gleichen Film, der verschiedene Szenen zeigt, dann wird sich hineinbewegt, hineingeträumt, in einem besseren Leben gelebt, der Hauptdarsteller tritt aus der Leinwand heraus, die anderen Darsteller können das nicht, eine versucht es, sie stößt sich an der Leinwand, sie ist gefangen, die Kinofiguren streiten sich um ihre Auftritte, um wessen Geschichte das ist, der Film interaktiv, es wird aus dem Film in die Realität statt umgekehrt geflüchtet; auf die Idee muss man erstmal kommen, das ist ungewöhnlich, abstrus, absurd, surrealistisch. Ein Vergnügungspark wird besucht, wo aber nichts los ist, es ist Nebensaison, alles ist Leer, keine Besucher, kein Publikum, nur Träumerei, eine Illusion, das Land ist in einer Krise, der Mann aus dem Film ist verliebt, er will die reale Welt kennenlernen, eine Liebesgeschichte erzählt, eine Doppeldeutigkeit und Doppelbödigkeit, der Unterschied zwischen Fakt und Fiktion auf mehreren Ebenen, zwischen Sein und Schein, zwischen Schizioidität und Schizophrenie, zwischen dem Kintopp und dem Dasein. Drei Hauptpersonen werden genannt, eine Dreiecksbeziehung geboten, das Geschehen macht seine Runde, die Presse und die Polizei ist aufgeregt, RKO wird informiert; das Problem erinnert an What’s Up, Tiger Lily? (1966), wo Allen einem fremden Film zu seinem eigenen macht und ihn umschneidet, sich fremden Eigentums bedient.
Nach Hollywood wird auch geblickt, von New Jersey erzählt, von Fatty Arbuckle wird erzählt, die Zeche geprellt, das wirkliche Leben ist anders als das auf dem Großbildschirm, es wird zurück in den Vergnügungspark geflüchtet. Man küsst und liebt sich ohne Abblende, für den Schauspieler kein Unding, nur schwer zu verstehen, für die Frau beinahe ein Ding der Unmöglichkeit, ist sie doch eigentlich verheiratet, sie ist nur jetzt verliebt, die Hormone sprießen und sprühen, der Verstand wird abgeblendet, ihre Moralität stört, sie selber verzweifelt daran, ein schwieriges Problem, eine doppelte ménage à trois, selbst der richtige Darsteller und die Produzenten werden informiert, ein "absolutes Chaos", Doppelgängertum wird geboten, ein zum Leben erwecken, in verschiedener Gemeinsamkeit; jetzt wird selbst der Ehemann misstrauisch, "Das ist alles so verwirrend." Eine abstrakte Lebensfigur, ein Schaffen, eine Erfindung, Daniels spielt die Doppelrolle blendend, die Presse wird ruhig gestellt, Allen findet selbst für die Krise perfekte Bilder, ein Austattugs-und Ausstellungstück sondergleichen, ein Film im Wort und Bild, ein Boxkampf in einer Kirche geboten, in Slapstickmanier, Aiello als Raufbold. Inspirationen werden bereitgehalten, Instruktionen, dekorativ bis in das Kleinste, ein magischer Glanz, eine einsame heldenhafte Größe präsentiert. Dabe steht das Cinema Variety hier mehr für das Theater, wo der Schauspieler auch von der Bühne ab und in den Zuschauerraum kann, während die anderen Darsteller diesem ihre eigene Meinung sagen und umgekehrt, zudem ist ein weiterer der Figur in einem anderen Bundesort plötzlich mit Textproblemen 'gesegnet', im Film selber geht das ohne Live-Aufnahme nicht, es wird von vornherein ausgeschlossen, im Theater ist es das Lampenfieber, was ausbricht.
Eine zweite Frau wird mit der Wiest eingebracht, ein Puff, ein besseres Bordell, vom psychischen zum physischen ("Wo hast Du denn en Clown her?"), es wird über das Wunder der Geburt nachgedacht und geredet, im Freudenhaus, immer auf der Suche nach neuen Erfahrungen, allerdings steht die Treue (aus Liebe) hier ganz oben; ebenso wie Daniels damals ganz oben war, ein gutaussehender Charmeur, in schwarzen Komödien, in Spionagethrillern, heute nur noch Dumm und Dümmer, und die Fortsetzung. Leider verlässt Farrow als gegenüber nie die Rolle der verhuschten Frau, man weiß nicht, was die Männer an ihr finden, vom Aiello vielleicht mal abgesehen; eine Semantik wird arrangiert, mal Zelluloid im Hirn, mal "Ich liebe Dich" sehr schnell gesagt. Das Geld steht thematisch auch oft im Raum, bei verschiedenen Gelegenheiten, passend zur Ära, später geht es doch in die Copacabana, in die bessere Illusion, wo die Papierscheine noch etwas Wert haben, wo gefeiert wird, es gäbe es kein Morgen, ein Morgen ohne Sorgen, eine Anarchie wird gefeiert, eine Freiheit, ein Schaumbad voller Schneeflocken und sprudelndem Champagner, ein magischer Glanz, der Projektor am heiß laufen, "Liebe auf den ersten Blick", ein fauler Trick.
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- Julio Sacchi
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Re: Woody Allen
Die neueren Filme hab ich nicht mehr geguckt, Whatever Works war einfach zu schlimm.
Radio Days und Purple Rose mochte ich auch nicht. Ich glaube, Allen hat mir am Besten gefallen, sobald er sich Bergman anzunähern versucht hat. Another Woman, Husbands and Wives, Crimes and Misdemeanors...
Radio Days und Purple Rose mochte ich auch nicht. Ich glaube, Allen hat mir am Besten gefallen, sobald er sich Bergman anzunähern versucht hat. Another Woman, Husbands and Wives, Crimes and Misdemeanors...
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Re: Woody Allen
Hab ich zum Glück bei den (Nach)Käufen mit drin, über Hackman.
Café Society fand ich okay, sieht gut aus, es hat die Stewart und ist wie gesagt bisschen Mini-Scorsese.
To Rome with Love sieht auch gut aus, und Baldwin als Kommentator kommt gut.
Midnight in Paris ist eigentlich nichtig, an den Kassen aber abgegangen wie doof, hab ich gesehen.
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Re: Woody Allen
Hannah und ihre Schwestern - Hannah and her Sisters (1986)
Der erste Film von Woody Allen ohne seinen vorherigen, seit Die letzte Nacht des Boris Gruschenko (1975) bestehenden Stammkameramann Gordon Willis; Willis war zu der Zeit (Mitte Oktober 1984) noch mit James Bridges' Perfect (1985) beschäftigt; Allens eigener The Purple Rose of Cairo (1985) war ihre letzte Zusammenarbeit, sie sollten beide auch ohne einander auskommen, auch wenn die Ergänzung von Text und Bildern im jeweiligen Perfektionismus einige Meisterwerke schuf. Vollständig an Originalschauplätzen in New York City gedreht, dauerte nicht die Fertigstellung, aber die Distribution ungewöhnlich lange, es wurde auf Nachdrehs mit Michael Caine spekuliert und auf eine Aufschiebung durch den Verleih der Orion Pictures, die den richtigen Zeitpunkt der Veröffentlichung abwarten wollten; das gängige Prozedere war eine erste kleine Auswahl an Kinos der Hauptstadt, von Los Angeles und gegebenenfalls Toronto zu bringen und sich dann landesweit zu erweitern, in dem Fall von ursprünglich etwa 50 bis dann zu 700 Kopien. Dabei wurden sowohl in der Besetzung als auch der Location Bemühungen der Realität mit verzeichnet, tatsächliche Familienverbindungen und Wohneinheiten der Darsteller, ein persönliches Werk des Regisseurs, in das der Verleih gerechtfertigter Weise viel Vertrauen setzte, und sowohl in der Kritik als auch den Kassen überzeugte.
Anekdotisch ist das gehandhabt, man hat Titeleinblendungen dafür, die die Pointe mal darstellen und mal den Beginn der spezifischen Erzählung, es gibt Menschen mit Stärken und Schwächen hier, mit Ängsten und Befürchtungen, mit einem Schritt nach dem anderen, der Hypochonder hat bald allen Grund zum unruhig werden. Abmachungen mit Gott werden getroffen, es wird dramatisiert, es gibt Demütigungen, "exzessive Masturbation" als Hobby bezeichnet, vor- und zurückgesprungen, es gibt delikate Besprechungen, es werden Freunde um Sperma angefragt, Analytiker und Anwälte hinzugefügt, dann wieder in der Oper flaniert. Nicht alle Schwestern sind verheiratet, manche noch auf der Suche, manche der Männer auch, trotz der bereits bestehender Heirat, drum prüfe, wer sich ewig bindet; es werden sich gegenseitig Geschenke gemacht und Aufmerksamkeiten, es wird über Samenspende nachgedacht und nachgehakt, es werden Bücher zitiert und Schallplatten zur Zweitmeinung eingelegt und angeworfen, es wird etwas über Politik gesprochen und Pläne gemacht, es wird überlegt und anders gehandelt, das Herz schneller als der Kopf, ein dummer Unfug mit Gefühlen gemacht, ein Schweben auf Wolken, nicht der von Nummer 7, vielleicht die Nummer 8.
Hershey wirkt als wichtigste Figur im Film, 'Lee und ihre Schwestern', Wiest wirkt oft als Schwachpunkt, Farrow wie unscheinbar, ein scheues graues Mäuschen, um Produktivität wird geredet, um Ermutigung und Entmutigung, die Schwestern oft im Streit, um Untergraben und Enthusiasmus. Die Jahreszeiten ändern sich, die Konstellationen gleich mit, es gibt Neuanfänge, Trennungen, Veränderungen, es wird der Psychologe und der Analytiker befragt und sich ihm und sich selber geöffnet, der Sommer ist so schnell vergangen, es wird Herbst jetzt, die Zeit der Depression, es steht wieder Thanksgiving vor der Tür, ein ganzes Jahr vergangen, verflogen, viel Stillstand und viel Fortschritt, es gibt Lebenslügen und Lebensweisheit, personell konnotiert. Es ist mehr Bergman als Shakespeare, mit einer Prise Marx Brothers als Amüsement, von Allen persönlich geliebt, Thanksgiving scheinbar auch, es wird ein drittes Mal inszeniert; jetzt auch mit Allen involviert.
Der erste Film von Woody Allen ohne seinen vorherigen, seit Die letzte Nacht des Boris Gruschenko (1975) bestehenden Stammkameramann Gordon Willis; Willis war zu der Zeit (Mitte Oktober 1984) noch mit James Bridges' Perfect (1985) beschäftigt; Allens eigener The Purple Rose of Cairo (1985) war ihre letzte Zusammenarbeit, sie sollten beide auch ohne einander auskommen, auch wenn die Ergänzung von Text und Bildern im jeweiligen Perfektionismus einige Meisterwerke schuf. Vollständig an Originalschauplätzen in New York City gedreht, dauerte nicht die Fertigstellung, aber die Distribution ungewöhnlich lange, es wurde auf Nachdrehs mit Michael Caine spekuliert und auf eine Aufschiebung durch den Verleih der Orion Pictures, die den richtigen Zeitpunkt der Veröffentlichung abwarten wollten; das gängige Prozedere war eine erste kleine Auswahl an Kinos der Hauptstadt, von Los Angeles und gegebenenfalls Toronto zu bringen und sich dann landesweit zu erweitern, in dem Fall von ursprünglich etwa 50 bis dann zu 700 Kopien. Dabei wurden sowohl in der Besetzung als auch der Location Bemühungen der Realität mit verzeichnet, tatsächliche Familienverbindungen und Wohneinheiten der Darsteller, ein persönliches Werk des Regisseurs, in das der Verleih gerechtfertigter Weise viel Vertrauen setzte, und sowohl in der Kritik als auch den Kassen überzeugte.
Anekdotisch ist das gehandhabt, man hat Titeleinblendungen dafür, die die Pointe mal darstellen und mal den Beginn der spezifischen Erzählung, es gibt Menschen mit Stärken und Schwächen hier, mit Ängsten und Befürchtungen, mit einem Schritt nach dem anderen, der Hypochonder hat bald allen Grund zum unruhig werden. Abmachungen mit Gott werden getroffen, es wird dramatisiert, es gibt Demütigungen, "exzessive Masturbation" als Hobby bezeichnet, vor- und zurückgesprungen, es gibt delikate Besprechungen, es werden Freunde um Sperma angefragt, Analytiker und Anwälte hinzugefügt, dann wieder in der Oper flaniert. Nicht alle Schwestern sind verheiratet, manche noch auf der Suche, manche der Männer auch, trotz der bereits bestehender Heirat, drum prüfe, wer sich ewig bindet; es werden sich gegenseitig Geschenke gemacht und Aufmerksamkeiten, es wird über Samenspende nachgedacht und nachgehakt, es werden Bücher zitiert und Schallplatten zur Zweitmeinung eingelegt und angeworfen, es wird etwas über Politik gesprochen und Pläne gemacht, es wird überlegt und anders gehandelt, das Herz schneller als der Kopf, ein dummer Unfug mit Gefühlen gemacht, ein Schweben auf Wolken, nicht der von Nummer 7, vielleicht die Nummer 8.
Hershey wirkt als wichtigste Figur im Film, 'Lee und ihre Schwestern', Wiest wirkt oft als Schwachpunkt, Farrow wie unscheinbar, ein scheues graues Mäuschen, um Produktivität wird geredet, um Ermutigung und Entmutigung, die Schwestern oft im Streit, um Untergraben und Enthusiasmus. Die Jahreszeiten ändern sich, die Konstellationen gleich mit, es gibt Neuanfänge, Trennungen, Veränderungen, es wird der Psychologe und der Analytiker befragt und sich ihm und sich selber geöffnet, der Sommer ist so schnell vergangen, es wird Herbst jetzt, die Zeit der Depression, es steht wieder Thanksgiving vor der Tür, ein ganzes Jahr vergangen, verflogen, viel Stillstand und viel Fortschritt, es gibt Lebenslügen und Lebensweisheit, personell konnotiert. Es ist mehr Bergman als Shakespeare, mit einer Prise Marx Brothers als Amüsement, von Allen persönlich geliebt, Thanksgiving scheinbar auch, es wird ein drittes Mal inszeniert; jetzt auch mit Allen involviert.
Teufelswürstchen
I like most of what Steve McQueen has been doing and I think Eastwood has a chance.“
~ John Wayne
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- Julio Sacchi
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Re: Woody Allen
Wie gut Allen mal sein konnte, wie genau und noch nicht herablassend er beobachtet hat, das sieht man besonders toll in diesem "Fanny und Alexander"-Ripoff. Wie wunderbar gespielt sind diese neurotischen New Yorker und wie unvorhersehbar der Ausgang ihrer Geschichten. Wie schön seine Regie sich dem Schuß/Gegenschuß-Prinzip verweigert und doch immer ganz nah bleibt. Was diesen Film so besonders macht, ist die überraschende Wärme, die er sich am Ende erlaubt.
- Con Trai
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Re: Woody Allen
Scoop - Der Knüller (2006)
Eher trutschiger 'Briten'-'Krimi' mit Unterstützung der BBC, deren hauseigene Produkte dem hiesigen Konstrukt in den meisten Fällen locker das Wasser reichen (seitens ITV aber auch), aber nicht die Besetzung mit zwei S̶e̶x̶Sympathiesymbolen und mindestens zwei Charakter-Darstellern aufweisen. Von London selber sieht man eigentlich nichts, die anderen Außenszenen bekommt man auch bei Alan Titchmarsh: Liebe Deinen Garten!, ansonsten lockere Unterhaltung, die Übertragung Theater/Bühne/Presse/Film ist ganz nett.
Eher trutschiger 'Briten'-'Krimi' mit Unterstützung der BBC, deren hauseigene Produkte dem hiesigen Konstrukt in den meisten Fällen locker das Wasser reichen (seitens ITV aber auch), aber nicht die Besetzung mit zwei S̶e̶x̶Sympathiesymbolen und mindestens zwei Charakter-Darstellern aufweisen. Von London selber sieht man eigentlich nichts, die anderen Außenszenen bekommt man auch bei Alan Titchmarsh: Liebe Deinen Garten!, ansonsten lockere Unterhaltung, die Übertragung Theater/Bühne/Presse/Film ist ganz nett.
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I like most of what Steve McQueen has been doing and I think Eastwood has a chance.“
~ John Wayne
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Re: Woody Allen
Die letzte Nacht des Boris Gruschenko - Love and Death (1975)
Im Krieg und in der Liebe ist bekanntlich alles erlaubt, entsprechend zu geht es hier, ein 'Manöver' nach dem anderen, im Originaltitel Love and Death auch einfach gehalten, im Deutschen länger und nicht ungewöhnlich für die damalige Zeit, die musikalische Untermalung etwas anders als ansonst, kein Jazz, kein Jazzlounge, eher militärisch, melodiös dabei angehaucht, mit Pauken und Trompeten, martialisch und beschwingt, die Letzte Nacht des Boris Gruschenko, hier wird die im Nachhinein, nach der Bredouille, inmitten der Gefahr erzählt.
Erinnerungen gibt es wieder, von der Familie, vom Großvater, vom Onkel, von den Eltern, Monty Python hier wieder eingefügt, das mit dem Stück Land zum Beispiel, selbst Brüder hat man hier, Begegnungen mit dem Tod, siehe Originaltitel, siehe träumerische Geschehnisse, albern und aufregend zugleich, neurotisch und spleenig, sarkastisch und philosophisch, politisch und religiös, dem Sensenmann begegnet, über Hölle und Wiedergeburt philosophiert. Von den Kindheitsjahren wird erzählt, man einem fernen Land, damals Feind, heute Feind, hier aber sich deren Kultur und Bräuche angeeignet.
Der Kalinka wird getanzt, eine kurze Einführung, bald ist man Mann, mit stattlichen 165 cm, darunter geht es nicht, darüber auch nicht, man ist ausgewachsen, man führt absurde Gespräche, die dennoch in einem irrationalen Begriffschema ihren Sinn ergeben. Über Moral wird geplaudert und diskutiert, über Gott und die Welt, über das Sein, mit Humor auch angeleint, mit Feinsinnigkeit, mit Klamauk, verschiedene Sorten vereint. Allen hier auch als Hauptdarsteller, als Titelfigur, in einer Doppelfunktion, als Pechvogel auch, mit Pazifismus und Tumult, auch über den Krieg natürlich referiert.
Als "militanter Feigling" wird man bezeichnet, vom Poeten zum Soldaten, am Abend eines glorreichen Tages, das Schicksal herausgefordert, Kalauer porträtiert, eine Vielzahl von Figuren, eine Großfamilie, ein Ausritt zu den entsprechenden melodiösen Weisen, etwas Geld in die Produktion auch gesteckt. Sonst immer auf das Budget geachtet, muss man hier zumindest ein wenig Größe präsentieren, ein paar Statisten engagieren, ein Trainingslager für Kommendes, einige Stuntaufnahmen auch instruieren. Die Dekoration edel wie üblich, zahlreich gehalten, vielerlei Attraktionen, oft auch mit Sexualität, im Verbalen allerdings verbunden. Viel Spielerei, ob auf Instrumenten oder dem intellektuellen Geist, viele Körperlichkeiten, eine schöne Keaton, die mit die Richtung der Geschichte, des Geschichtsfilmes, als Parodie auf Waterloo und Co. weist.
Im Krieg und in der Liebe ist bekanntlich alles erlaubt, entsprechend zu geht es hier, ein 'Manöver' nach dem anderen, im Originaltitel Love and Death auch einfach gehalten, im Deutschen länger und nicht ungewöhnlich für die damalige Zeit, die musikalische Untermalung etwas anders als ansonst, kein Jazz, kein Jazzlounge, eher militärisch, melodiös dabei angehaucht, mit Pauken und Trompeten, martialisch und beschwingt, die Letzte Nacht des Boris Gruschenko, hier wird die im Nachhinein, nach der Bredouille, inmitten der Gefahr erzählt.
Erinnerungen gibt es wieder, von der Familie, vom Großvater, vom Onkel, von den Eltern, Monty Python hier wieder eingefügt, das mit dem Stück Land zum Beispiel, selbst Brüder hat man hier, Begegnungen mit dem Tod, siehe Originaltitel, siehe träumerische Geschehnisse, albern und aufregend zugleich, neurotisch und spleenig, sarkastisch und philosophisch, politisch und religiös, dem Sensenmann begegnet, über Hölle und Wiedergeburt philosophiert. Von den Kindheitsjahren wird erzählt, man einem fernen Land, damals Feind, heute Feind, hier aber sich deren Kultur und Bräuche angeeignet.
Der Kalinka wird getanzt, eine kurze Einführung, bald ist man Mann, mit stattlichen 165 cm, darunter geht es nicht, darüber auch nicht, man ist ausgewachsen, man führt absurde Gespräche, die dennoch in einem irrationalen Begriffschema ihren Sinn ergeben. Über Moral wird geplaudert und diskutiert, über Gott und die Welt, über das Sein, mit Humor auch angeleint, mit Feinsinnigkeit, mit Klamauk, verschiedene Sorten vereint. Allen hier auch als Hauptdarsteller, als Titelfigur, in einer Doppelfunktion, als Pechvogel auch, mit Pazifismus und Tumult, auch über den Krieg natürlich referiert.
Als "militanter Feigling" wird man bezeichnet, vom Poeten zum Soldaten, am Abend eines glorreichen Tages, das Schicksal herausgefordert, Kalauer porträtiert, eine Vielzahl von Figuren, eine Großfamilie, ein Ausritt zu den entsprechenden melodiösen Weisen, etwas Geld in die Produktion auch gesteckt. Sonst immer auf das Budget geachtet, muss man hier zumindest ein wenig Größe präsentieren, ein paar Statisten engagieren, ein Trainingslager für Kommendes, einige Stuntaufnahmen auch instruieren. Die Dekoration edel wie üblich, zahlreich gehalten, vielerlei Attraktionen, oft auch mit Sexualität, im Verbalen allerdings verbunden. Viel Spielerei, ob auf Instrumenten oder dem intellektuellen Geist, viele Körperlichkeiten, eine schöne Keaton, die mit die Richtung der Geschichte, des Geschichtsfilmes, als Parodie auf Waterloo und Co. weist.
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Re: Woody Allen
Broadway Danny Rose (1984)
Witzig und ordinär sind hier teilweise das gleiche, Allen ist eher für das Altmodische, die Tragikkomödie, es wird überreizt, zuweilen ist man zu gefühlvoll, die Geschlechter mit verschiedenen Paaren, mit verschiedenen Parteien, mit Kontrolle und Freiheiten, mit Respekt und Lächerlichkeiten, eine Party wird durchstreift, persönliche Betreuung hier. Der Regisseur und Autor kennt sich aus mit den Bildern, mit den Geschichten, den Erfahrungen, sie sprudeln aus ihm heraus, es wird auf Geschwindigkeit gegangen, subsumiert und illustriert, er flirtet bald, obwohl er nicht aussieht wie Cary Grant, das weiß er selber, es ist eine Tatsache, die Wahrheit nicht bitter.
Bald steckt man in dem Schlamassel, man erkennt endlich, wo man hingelangt ist, eine mafiöse Struktur, eine Gartenparty als Tarnung, es wird Wortwitz veranstaltet und Eigentümlichkeit, es wird von der Unterwelt erzählt. Empörung und Demütigung aus falschen Anlass und der Irrung entsteht, es wird ein Schwur gemacht, ein Fluch ausgesprochen, ein mentales Syndrom initiiert. Entdeckungen werden gemacht und Anfälle von Größenwahn, es gibt Förderungen und Zugnummern, es wird sich über Schuldgefühle unterhalten, falsche Annahmen gestellt, plötzlich ist man auf der Flucht vor Schlägern; es wird der Hinterausgang genommen und die Beine in die Hand, der Theateragent in einem Sumpf gefangen, "Sie bumst mit Lou herum. Und mir wollen sie die Beine brechen."
Mitten im Niemandsland taucht man wieder auf, Marksteine kulturellen Interesses, der "Trocken-Hebräer" hat es eilig, dem Stadtneurotiker ist schon beim Betreten des Schleppers zur Rückfahrt in die Stadt übel und ängstlich; die Handlung springt nochmal zurück, zu einem ersten und einem zweiten fatalen Gespräch. Wendungsreich und in Hochform ist man hier, eine Art absurder Crime gezeigt, wunderschöne Aufnahmen vom Hafen und dem Hudson River. Mit viel und angemessen Selbstvertrauen ist der Film gehandhabt, oft in längeren Einstellungen, mit sehr viel Text in einem Bild, eine Lebensphilosophie miteinander geteilt, "das Drehbuch für einen Gangsterfilm". Verständig, Vergebung und Liebe, alles auf einmal und umgekehrt gezeigt, Personen tauchen auf und verschwinden, die Behandlung didaktisch und symbolisch, Pistolen und Äxte ergriffen, gedroht und wieder gelogen, ein Film und eine Fiktion, eine Fesselung zweier Körper aneinander, die Brillen stoßen gegenseitig an, so nah ist man aneinander, selbst wild geschossen wird, ein langer Tag, eine lange Nacht, man kommt zu spät, dabei hat man keine Fehler gemacht. "Ich dachte, das wäre eine komische Geschichte. Das ist ja fürchterlich!" Manchmal ist sie traurig, die Geschichte, und fürchterlich komisch zugleich.
Witzig und ordinär sind hier teilweise das gleiche, Allen ist eher für das Altmodische, die Tragikkomödie, es wird überreizt, zuweilen ist man zu gefühlvoll, die Geschlechter mit verschiedenen Paaren, mit verschiedenen Parteien, mit Kontrolle und Freiheiten, mit Respekt und Lächerlichkeiten, eine Party wird durchstreift, persönliche Betreuung hier. Der Regisseur und Autor kennt sich aus mit den Bildern, mit den Geschichten, den Erfahrungen, sie sprudeln aus ihm heraus, es wird auf Geschwindigkeit gegangen, subsumiert und illustriert, er flirtet bald, obwohl er nicht aussieht wie Cary Grant, das weiß er selber, es ist eine Tatsache, die Wahrheit nicht bitter.
Bald steckt man in dem Schlamassel, man erkennt endlich, wo man hingelangt ist, eine mafiöse Struktur, eine Gartenparty als Tarnung, es wird Wortwitz veranstaltet und Eigentümlichkeit, es wird von der Unterwelt erzählt. Empörung und Demütigung aus falschen Anlass und der Irrung entsteht, es wird ein Schwur gemacht, ein Fluch ausgesprochen, ein mentales Syndrom initiiert. Entdeckungen werden gemacht und Anfälle von Größenwahn, es gibt Förderungen und Zugnummern, es wird sich über Schuldgefühle unterhalten, falsche Annahmen gestellt, plötzlich ist man auf der Flucht vor Schlägern; es wird der Hinterausgang genommen und die Beine in die Hand, der Theateragent in einem Sumpf gefangen, "Sie bumst mit Lou herum. Und mir wollen sie die Beine brechen."
Mitten im Niemandsland taucht man wieder auf, Marksteine kulturellen Interesses, der "Trocken-Hebräer" hat es eilig, dem Stadtneurotiker ist schon beim Betreten des Schleppers zur Rückfahrt in die Stadt übel und ängstlich; die Handlung springt nochmal zurück, zu einem ersten und einem zweiten fatalen Gespräch. Wendungsreich und in Hochform ist man hier, eine Art absurder Crime gezeigt, wunderschöne Aufnahmen vom Hafen und dem Hudson River. Mit viel und angemessen Selbstvertrauen ist der Film gehandhabt, oft in längeren Einstellungen, mit sehr viel Text in einem Bild, eine Lebensphilosophie miteinander geteilt, "das Drehbuch für einen Gangsterfilm". Verständig, Vergebung und Liebe, alles auf einmal und umgekehrt gezeigt, Personen tauchen auf und verschwinden, die Behandlung didaktisch und symbolisch, Pistolen und Äxte ergriffen, gedroht und wieder gelogen, ein Film und eine Fiktion, eine Fesselung zweier Körper aneinander, die Brillen stoßen gegenseitig an, so nah ist man aneinander, selbst wild geschossen wird, ein langer Tag, eine lange Nacht, man kommt zu spät, dabei hat man keine Fehler gemacht. "Ich dachte, das wäre eine komische Geschichte. Das ist ja fürchterlich!" Manchmal ist sie traurig, die Geschichte, und fürchterlich komisch zugleich.
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Re: Woody Allen
Innenleben - Interiors (1978)
Ein Auszug wurde als Entschluss gefasst, die Handlung wird fern einer Chronologie dargereicht, die Karten einzeln und nicht in Reihenfolge auf den Tisch gelegt, es werden Fragen beantwortet, Lücken gefüllt, eine zeitweilige Trennung steht im Raum, ein harter emotionaler Schlag, eine geistige Impotenz erörtert, eine Lähmung, eine Schreibblockade, Allen als Autor hat hier noch keine, es schafft verschiedene Individuen mit eigenen Sorgen und Problemen, mit Hoffnungen und Ausflüchten, mit dem Streben nach etwws anderem, nach einer Kompensierung, nach einer Erfüllung, nach dem Füllen von Lücken. Gedanken ans Sterben werden geteilt, von jüngeren Leuten, "Die Allgegenwart des Todes ist beunruhigend für mich.", die Dialoge wichtig, jeder einzelne, alle Szenen wenn auch auch bar einer Reihenfolge, es geht um das Interesse hier.
Man hat Angst vor vielem, vor dem Leben, man hat das Interesse und den Ausdruuck verloren, man bekommt Alternativen angeboten, auch die passen nicht, früher war alles besser, heute nicht. Viele verschiedene Individuen und Paare kommen in das Bild, wie tiefsinnig, und das ohne einen Tropfen Alkohol, auch das wird im Buch erwähnt, ein Geburtstag 'gefeiert', eher eine Totenmesse, es geht um Einrichtungen und das Innenleben der Personen, eine Mutter, ein Vater, die Töchter und ihre Partner, es wird viel getröstet, gut zugeredet, die Schwestern sind ungefähr gleichen Alters. Politik bleibt später weg, Kunst und Kultur kommt wieder zum Thema, präzise, bedeutend, packend, asketisch, viele schreiben hier, viel wird gelesen, viel beredet, Vorstellungen geteilt, Erwähnungen gemacht, plötzliche Besuche, Geschenke aus heiterem Himmel, die Zeichen gedeudet, die Kamera nah an den Personen, "Wir haben alles gesagt."
Nur auf der zweiten Hochzeit des Vaters ist es kurz etwas heller, die Trauung abgehalten in dem Elternhaus am Strand, "Ich hab mir immer erwachsene Söhne gewünscht", es wird getanzt, den schönen Tag zelebriert, alle sind anwesend, außer der richtigen Mutter, mal ist das Glück, mal ist es nur gespielt, mal wird gezeigt, dass man nicht einverstanden ist damit, die Blicke hin und her, die Stimmung beschwingt und gleichzeitig traurig, es wird viel getrunken, es sind neue Umstände eingetreten, alles verändert nun, ein neues Paar, ein neues Leben, der Alkohol trübt die Gedanken, wieder eine Eskalation, nicht die erste, wahrlich nicht die letzte, das Meer rauscht, es tobt, es wird Leben genommen und sich welches zurückgeholt.
Ziemliches Meisterwerk.
Ein Auszug wurde als Entschluss gefasst, die Handlung wird fern einer Chronologie dargereicht, die Karten einzeln und nicht in Reihenfolge auf den Tisch gelegt, es werden Fragen beantwortet, Lücken gefüllt, eine zeitweilige Trennung steht im Raum, ein harter emotionaler Schlag, eine geistige Impotenz erörtert, eine Lähmung, eine Schreibblockade, Allen als Autor hat hier noch keine, es schafft verschiedene Individuen mit eigenen Sorgen und Problemen, mit Hoffnungen und Ausflüchten, mit dem Streben nach etwws anderem, nach einer Kompensierung, nach einer Erfüllung, nach dem Füllen von Lücken. Gedanken ans Sterben werden geteilt, von jüngeren Leuten, "Die Allgegenwart des Todes ist beunruhigend für mich.", die Dialoge wichtig, jeder einzelne, alle Szenen wenn auch auch bar einer Reihenfolge, es geht um das Interesse hier.
Man hat Angst vor vielem, vor dem Leben, man hat das Interesse und den Ausdruuck verloren, man bekommt Alternativen angeboten, auch die passen nicht, früher war alles besser, heute nicht. Viele verschiedene Individuen und Paare kommen in das Bild, wie tiefsinnig, und das ohne einen Tropfen Alkohol, auch das wird im Buch erwähnt, ein Geburtstag 'gefeiert', eher eine Totenmesse, es geht um Einrichtungen und das Innenleben der Personen, eine Mutter, ein Vater, die Töchter und ihre Partner, es wird viel getröstet, gut zugeredet, die Schwestern sind ungefähr gleichen Alters. Politik bleibt später weg, Kunst und Kultur kommt wieder zum Thema, präzise, bedeutend, packend, asketisch, viele schreiben hier, viel wird gelesen, viel beredet, Vorstellungen geteilt, Erwähnungen gemacht, plötzliche Besuche, Geschenke aus heiterem Himmel, die Zeichen gedeudet, die Kamera nah an den Personen, "Wir haben alles gesagt."
Nur auf der zweiten Hochzeit des Vaters ist es kurz etwas heller, die Trauung abgehalten in dem Elternhaus am Strand, "Ich hab mir immer erwachsene Söhne gewünscht", es wird getanzt, den schönen Tag zelebriert, alle sind anwesend, außer der richtigen Mutter, mal ist das Glück, mal ist es nur gespielt, mal wird gezeigt, dass man nicht einverstanden ist damit, die Blicke hin und her, die Stimmung beschwingt und gleichzeitig traurig, es wird viel getrunken, es sind neue Umstände eingetreten, alles verändert nun, ein neues Paar, ein neues Leben, der Alkohol trübt die Gedanken, wieder eine Eskalation, nicht die erste, wahrlich nicht die letzte, das Meer rauscht, es tobt, es wird Leben genommen und sich welches zurückgeholt.
Ziemliches Meisterwerk.
Teufelswürstchen
I like most of what Steve McQueen has been doing and I think Eastwood has a chance.“
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I like most of what Steve McQueen has been doing and I think Eastwood has a chance.“
~ John Wayne