Tarzan of the Apes (1918)
Studio: National Film Corporation of America
Regie: Scott Sidney
Hauptdarsteller: Elmo Lincoln
Die erste Verfilmung der (ersten Hälfte der ersten) Buchvorlage kommt natürlich aus dem Stummfilmzeitalter und schickt Tarzans zukünftige Mutter, Lady Greystroke, erstmal nach West-Afrika, um dort dem arabischen (ist dem Film anscheinend wichtig, wird mehrmals betont, die Araber werden dementsprechend auch fies dargestellt) Sklavenhandel Einhalt zu gebieten (das ist nur der Anlass für die Reise, Bock hat sie auf Abenteuer). Direkt die Schiffsreise geht schief und man wird von Meuterern am Ufer zu einem dichten Dschungel abgesetzt und gerät eben genau in die Hände solcher Sklavenhändler. In Gefangenschaft wird der junge Greystroke geboren, unsere Titelfigur, welcher nach dem Tod seiner Mutter von Affen aus der Sklaverei befreit und letzten Endes groß gezogen wird.
In der ersten Hälfte der rund sechzig Minuten darf man noch einem jungen Tarzan (läuft meistens nackt durchs Bild) beim Erwachsenwerden zusehen (so bemerkt der Junge bspw. anhand seiner Reflektion in einem Teich, dass er anders ist als seine tierische Familie), gespielt von einem Gordon Griffith. In der zweiten Hälfte tritt der eigentliche Hauptdarsteller auf die Bühne, Elmo Lincoln als erwachsener Tarzan! Der wirkt schon relativ stabil, grinst aber die ganze Zeit so grenzdebil. Die bösen Taten werden auffällig oft und nur ausschließlich von Afrikanern oder Arabern begangen. Das ist in späteren Filme ja durchaus differenzierter. Für die Zeit üblich gibt es eine Menge Tieraufnahmen, besonders die zu Anfang und in echter Natur sind relativ eindrucksvoll - zumindest für die damalige Zeit. Ein Löwe, der später für eine Nahaufnahme - womöglich in einer Studiokulisse - herhalten muss, sieht allerdings bisschen ausgehungert aus. Action gibt es zum Finale hin immer häufiger und es wird sich ordentlich gerauft. Mit Jane gibt es in Tarzans Hütte zum Sonnenuntergang ein romantisches Finale.