The Substance

[JimmyPage]

Gesehen.

Demi Moore war mal ne Topschauspielerin. Jetzt macht sie auf Jane Fonda im TV, mit Dr Mangs Gesichtsfratze. Ihr Chef ist Dennis Quaid, ein Schmierlappen vor dem Herrn. Der findet Moore nicht mehr hot und will sie austauschen.

Da trifft sie eines schönen Tages auf ein Serum, dass ein anderes Ich aus ihr rauskehrt, natürlich mit Nebenwirkungen.....

Unglaublich temporeiche Horrorsatire auf den Schönheits- und Optimierungswahn.

Qualley bringt hier mit ihrer Performance die Männer zum schwitzen. Quaid gibt den Schmierlappen mit einer Grandezza, das es eine Wonne ist. Die Butter vom Brot haut hier aber Moore als geschundene und einsame Seele, die einfach wieder nur Beachtung finden will.

Das Ende war mir dann aber zu lang.

8.5/10 Ampullen

P.S. Synchro war recht merkwürdig, da hier mehrere Sprecher gleich mehrere Personen gesprochen haben. Das hab ich zuletzt bei Rainer Brandt so erlebt.

[Munin]

Resonanz bisher ist absolut mega für so einen Film. Kritiken, Normalogucker, alle.

[Flynn91]

Jahresbestlisten-Material.

Ein provokanter, hyperstylischer Kommentar zu Hollywoods Schönheitswahn und der allgegenwärtigen Altersangst. In bester Cronenberg-Tradition entfesselt Fargeat kompromisslosen Body-Horror to the fullest, der gegen Ende wahrhaft groteske Dimensionen annimmt. Die einst abgeschriebene Demi Moore feiert in einer mutigen Rolle ein eindrucksvolles Comeback und liefert damit zweifellos eine der stärksten Leistungen ihrer späten Karriere. Margaret Qualley brilliert ebenfalls und steht ihr in nichts nach. Dennoch leidet der Film unter seiner Überlänge, was ihm etwas die Präzision raubt. Das Finale gerät in seinem überbordenden Exzess für meinen Geschmack zu übertrieben. In der Masse des bedeutungslosen Mülls großer Franchises eine willkommene, bildgewaltige und selbstreflexive Satire.

7-7.5/10

[JimmyPage]

Japp, hinten raus zu lang. Und das Finale war für mich bissle drüber.

Der war wohl recht preisgünstig. Kaschiert das aber ganz gut. Nur die hineinkopierten Schilder fand ich merkwürdig.

Die Session mit Qualley . Dem Hexer platzt die Hose.

[Sylvio Constabel]

Was war das denn? Film geht klar, ist auch stellenweise ziemlich eklig. Die Idee ist gut, besser als 1000 mal bisher Gesehenes wiederzukäuen. So richtig umgehauen hat mich der Film trotzdem nicht. Demi Moore sehr stark, die junge Trulla recht belanglos.

Ich hoffe nur, daß die da 'ne Fußbodenheizung in der Abstellkammer hatten, wo die immer nackig rumlagen.

[Munin]

Da würde ich mich auch einordnen. Trotz des Festival-Traras ist THE SUBSTANCE am Ende "nur" ein satirischer, simpler Genrefilm, also eindeutig Yuzna statt Cronenberg; dessen emotionale Dimension und Aufforderungen zum Grübeln braucht man hier gar nicht erst suchen, der Film ist von vorne bis hinten zynisch, plakativ, und, naja, ein bisschen doof - und passt damit vermutlich besser in den Zeitgeist von heute. In die Tasten der Bodyhorror-Klaviatur haut Fargeat zwar mit Schmiss, wer die Filmographien der beiden Altmeister kennt, wird hier allerdings auch nicht aus dem Sofa fallen (da beneide ich fast Jüngere, die beim Anblick des FX-Feuerwerks nicht sofort in Referenzen denken).

Wie sich Moore in der ersten Hälfte ablichten lässt, ist zweifellos richtig mutig, allgemein hat der eine tolle Kamera. Gegen Ende weiß Fargeat dann aber genauso wenig wie ihre Protagonistin, wann es Zeit ist, aufzuhören, wobei man das vielleicht auch wieder als Pointe durchgehen lassen kann.

[Hexer]

Gestern auch noch schnell ins Kino in die OV gehuscht. Bis auf die vorderen Reihen Saal mittlerer Größe komplett belegt.
Gab relativ früh einen Walkout von zwei älteren Damen und während des letzten Drittels noch von zwei jungen Pärchen.

Fand den grandios. Genrekino vom Feinsten. Nichts für Feingeister, die eine Gesellschaftskritik in vielen Nuancen erwarten. Darum geht's nicht. Das geht schon direkt in die Fresse, ohne dass man sich die Birne zermartern muss. Plumpheit in nahezu perfekter Umsetzung. Optik und Sound mega, die beiden Damen passend besetzt, dazu noch ein freidrehender Quaid. Als Bonus tolle, handgemachte Effekte. Die Aufteilung in drei Drittel ist eine gute Idee. Was da im letzten Drittel abgeht, lässt einem die Kinnlade runterklappen. Da wird völlig hemmungslos überzogen und genau da gefiel mir. Völlig ohne Handbremse, purer Showdown mit cooler Schlusseinstellung. Man fühlt sich in der Tat in eine bessere Zeit zurückversetzt, in der auf Konventionen geschissen wurde. Dazu noch von einer Frau inszeniert. Hut ab!
9/10

[Sylvio Constabel]

Ich glaube ja langsam, das wird wieder so 'ne Nullnummer für hochnäsige Snobs, die sich für was besseres halten. Mal gucken.

Also doch.

[Munin]

Hä? Weder eine Nullnummer noch was für Snobs (im Gegenteil ein Crowdpleaser auf Kosten von allem anderen)

Naja, und "Auf Konventionen scheißen" - Fargeat positioniert den doch exakt so, um Feuilleton-Kordelbrillen, FFF-Neckbeards und Zoomer-Normies gleichermaßen zu entzücken. Ich gönn's ihr, aber auf Konventionen scheißen geht anders. Ich habe TITANE persönlich als Filmerlebnis viel weniger gemocht, aber dessen Verwandlungsfabel war fraglos eigenwilliger und in der Umsetzung gefühlt aufrichtiger.

[Hexer]

Das fand ich ja grad toll. Für jeden was dabei. Und mit dem Showdown wird da ordentlich gesprengt im Vergleich zu vorher.

[Sylvio Constabel]

Hä?

A Dschoke. Dat war a Dschoke für de Hexe.

[Hexer]

Hatte ich auch so verstanden.

[Sylvio Constabel]

Bist halt a schlauer Snob.

[Hexer]

[Kolle]

Was war das denn? Vor Wochen gesehn und mir fällt immer noch nix G'scheites zu ein. Irgendwie klinisch rein wie Guadagninos Challengers und trotzdem überbordende Ekel-Eskalation. Ob der Unberechenbarkeit macht der schon Spaß, bleibt dabei aber weitestgehend so oberflächlich wie das Thema was er behandelt. Find trotzdem gut, daß Filmemacherinnen sich mal mit so nem Zeug aus dem Quark trauen.