Kleo (Netflix)

[Munin]

After the fall of the Berlin Wall, a former East German spy sets out to find out who betrayed her and why, using her deadly skills to exact revenge.

Vom Autorenteam von 4 BLOCKS entworfene Serie, die als relativ ernstes DDR-Spionagedrama beginnt, aber schnell zur knallbunten Groteske im Fahrwasser irgendwo zwischen KILLING EVE und GOODBYE LENIN mutiert. Was als Rezeptur auf dem Papier für mich abschreckender nicht klingen könnte, hat mich nach 2-3 Episoden allmählich richtig begeistert. Inmitten von Blumentapeten-Ostalgie und Agentenfilmklischees arbeiten Jella Haase und Dimitrij Schaad mit jedem verbalen Schlagabtausch die eigentliche Seele der Serie heraus, die für eine deutsche Produktion wirklich lustig geraten ist und Schauplätze im Deutschland der Wende mit erstaunlicher Liebe zum Detail gestaltet. In 8 Episoden ist KLEO knackig und rasant auserzählt, die angekündigte zweite Staffel braucht niemand.

[Sylvio Constabel]

Die 2. Staffel macht bisher auch extrem viel Spaß. Ich bin gespannt, wohin die Reise gehen wird.

[Kolle]

Yep

[Munin]

Bin 2 Episoden tief. Ja, das ist natürlich immer noch nicht schlecht, aber irgendwie finde ich schon, dass es sich ein klein wenig totläuft und das Gezanke zwischen den beiden wiederholt sich langsam zu oft. Aber vielleicht zaubern sie noch was aus dem Hut.

Bei der Flucht aus der KGB-Bude da merkt man auch, dass Action eher nicht zu den Stärken der Macher gehört.

[Julio Sacchi]

Geb ich weiter

[Munin]

Aber dann auch mit dem Lob zu S1

[Sylvio Constabel]

Geb ich weiter

Mach Du doch mal bei der 3. Staffel.

[Nahaufnahme]

Serie, die als relativ ernstes DDR-Spionagedrama beginnt, aber schnell zur knallbunten Groteske im Fahrwasser irgendwo zwischen KILLING EVE und GOODBYE LENIN mutiert.
Blumentapeten-Ostalgie und Agentenfilmklischees
mit erstaunlicher Liebe zum Detail gestaltet.

Das klingt auch wie eine Beschreibung von DEUTSCHLAND 83 (nur KILLING EVE kam später), wo sich auch Ernsthaftigkeit, Verrat bei der Stasi und Bundeswehr, ein unfreiwilliger Spion (Jonas Nay), der von seiner Tante (Maria Schrader) für die Stasi ausgebildet wird, mit absurden wie tragischen, aber vorstellbaren Situationen zwischen Bonn/ Bad Godesberg und Berlin (Ost) abwechselten - in Staffel 1 (2015), für mich die beste Staffel einer deutschen Serie, die Ausstattung, Spielzeug, Kleidung, Möbel, hatte unglaublich viele deja vus auch an das Gefühl, wie es war, das erste Mal laut einen Walkman aufzudrehen.

Spoiler

Staffel 2 (2018), DEUTSCHLAND 86, spielte viel in Afrika, wo Maria Schrader ihren Neffen, die westdeutsche Friedensbewegung und die DDR-freundliche Linksregierung im Bürgerkrieg Angolas für ihre Zwecke missbrauchte - von Kapstadt aus (den Apartheidstaat Südafrika ebenfalls benutzend, mit scheinheiliger Rassismuskritik und außerdem HIV verseuchtes Blut verkaufend), fiel zwar deutlich im Vergleich ab, hielt aber im wesentlichem die Balance von Groteske und Tragik der ersten Staffel.

An Staffel 3 (2020), DEUTSCHLAND 89 überzeugte leider nichts, was auch daran lag, dass die schlechtesten Elemente der 2. Staffel, die Handlung mit den Drahtziehern der Stasi (darunter Anke Engelke angestrengt Ossi-spielend) ausgeweitet wurden.

Falls Du es auch kennst und Parallelen siehst, ich bin offen für den Tonfall der ersten Staffel D'83, eher GOODBYE LENIN, auf keinen Fall KILLING EVE, nervte mich nach zwei Folgen.

[Sylvio Constabel]

D83 ist fantastisch! Zumindest die erste Staffel. Bei der zweiten gab ich nach einigen Episoden genervt auf. Schon Afrika als Setting ging mir auf den Keks. KLEO ist schon ähnlich wie D83, wenn auch witziger, wegen der Nebencharaktere.

[Munin]

Das hier ist definitiv eher in Richtung quietschbunt, mit ein paar ernsten Spitzen. Find es aber weitaus sympathischer als KILLING EVE, das ging mir recht schnell auf die Nüsse.

[Hexer]

D83 liebe ich auch.

[Kolle]

Staffel2 zu Ende geschaut. Die neuen Kleider sind mit Staffel1 schon runter, aber Spaß macht das ganze trotzdem. Liegt vor allem an den gut gezeichneten Figuren, die alle eine Nuance drüber sind und von ihren Darsteller/innen hervorragend verkörpert werden. Auf McGuffins wie "rote Koffer" oder "den Pakt" braucht man nicht weiter acht geben. Leichte, bunte Kost fürs Abendprogramm.