Der offizielle Steven-Spielberg-Thread
Re: Der offizielle Steven-Spielberg-Thread
Allet klar
- Dr. Fu Manchu
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Re: Der offizielle Steven-Spielberg-Thread
Ja gut, das würde ich ja auch ähnlich sehen (auch wenn ich DIE BRÜCKE sehr wohl als Anti-Kriegsfilm sehe und der hat schon "Action"). Auch, dass es nach Omaha Beach noch sehr eindringliche Szenen gibt - der Film ist handwerklich schon sehr gut! Der Irrsinn der Anfangsszene und der damit einhergehende Wahnsinn des Krieges wird aber eben nicht mehr erreicht und das schwächelt für mich die Wirkung schon sehr.Savior wrote: ↑Mon Aug 28, 2023 11:22 am Das sagst Du nun zum zweiten Mal und es stimmt immer noch nicht.
Ich würde keinen Kriegsfilm, der mit Action aufwartet, als "Anti" bezeichnen. Diese Bezeichnung gilt nur einem und das ist Johnny Got His Gun.
Ich habe damit nur gemeint, dass Ryan auch noch nach Omaha Beach sehr eindringlich ist.
Zu "Damon hat kein schönes Leben" - ja, natürlich hatte kein schönes. Aber er hatte halt eines. Und es wird im Finale eben betont, dass er jeden Tag das Beste draus gemacht hat, um den gefallenen Soldaten alle Ehre zu machen. Spielberg kann den Film nicht um die Ecke bringen, ohne dem Gemetzel irgendwie einen Sinn & Zweck zu verpassen. Ein "Das ist alles sinnlos gewesen" wäre halt wirkungsvoller als Anti-Botschaft. Kann man sicher anders auch gut finden natürlich .
- Julio Sacchi
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Re: Der offizielle Steven-Spielberg-Thread
Im Grunde das, was ich die ganze Zeit sage, nochmal runtergebrochen fürs Baumhaus.
Und Jonny Got His Gun habe ich auch schon angeführt.
Und genau aus diesem Grund ist APOCALYPSE NOW auch ein Antikriegsfilm, auch wenn er das, was Leute an Krieg geil finden, bedient: Er zeigt Krieg als absoluten Wahnsinn, als sinnlosen Powertrip. Das bringt alles überhaupt nichts und keiner weiß mehr, warum er das alles überhaupt macht.
Und Jonny Got His Gun habe ich auch schon angeführt.
Und genau aus diesem Grund ist APOCALYPSE NOW auch ein Antikriegsfilm, auch wenn er das, was Leute an Krieg geil finden, bedient: Er zeigt Krieg als absoluten Wahnsinn, als sinnlosen Powertrip. Das bringt alles überhaupt nichts und keiner weiß mehr, warum er das alles überhaupt macht.
Re: Der offizielle Steven-Spielberg-Thread
Ja aber was ist das für ein Leben. Man macht dann halt das beste draus und er muss damit klarkommen das die für ihn gestorben sind. Ansonsten hätte der sich wahrscheinlich umgebracht. Das macht jedem Soldaten zu schaffen. Der hat wahrscheinlich posttraumatische Belastungsstörung, die früher ja auch nicht behandelt wurde.Dr. Fu Manchu wrote: ↑Mon Aug 28, 2023 12:08 pm
Zu "Damon hat kein schönes Leben" - ja, natürlich hatte kein schönes. Aber er hatte halt eines. Und es wird im Finale eben betont, dass er jeden Tag das Beste draus gemacht hat, um den gefallenen Soldaten alle Ehre zu machen.
Re: Der offizielle Steven-Spielberg-Thread
Also das ein Kriegsfilm nur dann nicht verurteilungswürdig ist, wenn er sich komplett dem Nihilismus ergibt, finde ich ziemlich vereinfachend. Das mag zwar in bestimmten Fällen passen, etwa bei JOHNNY oder IM WESTEN NICHTS NEUES (der letztens an diesem Anspruch ja auch gescheitert ist). Es ist allerdings nun mal so, dass Krieg zwar scheiße ist, aber aus gutem Grund eine Grundsäule der Erzählung so ziemlich aller Zivilisationen darstellt - er gehört zur Menschheit dazu und hat an vielen Stellen die Geschichtsschreibung maßgeblich gelenkt. Das kann man ja nicht einfach mit dem Argument wegwischen, dass das für die einfachen Infanteristen ja egal ist, weil die trotzdem krepieren. Das geht für mich in die Richtung Glücksbärchi-Pazifismus, der der Realität nicht gerecht wird.
- Julio Sacchi
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Re: Der offizielle Steven-Spielberg-Thread
Ich bin kein Pazifist, ich hab nur was gegen Kitschnudelei im Verbindung mit Krieg. Ich kann Hurra-Patriotismus nicht leiden und diese Idee, sich als Mann im Krieg beweisen zu können/müssen, auch nicht. Ich liebe GUNS OF NAVARONE und sowas. Das ist für mich letztlich auch ein ehrlicherer Umgang mit Krieg als dieser ideologieverseuchte Schmalz von Spielberg.
- Dr. Fu Manchu
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Re: Der offizielle Steven-Spielberg-Thread
Meinte ich ja schon, aber: Der 2. Weltkrieg ist eh schwierig - Hitler ist ein zu guter Bösewicht gewesen. Der 1. Weltkrieg ist besserer Stoff für "Anti". Vietnam sowieso. Umso bedauerlicher, das die Neuverfilmung von IM WESTEN NICHTS NEUES mindestens dreiviertel-müllig war. Die zwei anderen Verfilmungen waren aber gut, also auch wieder egal dann.
Ich hab übrigens nichts gegen Kriegsfilme, bzw. kommt halt drauf an.
Bei RYAN hab ich nur das Gefühl, er versucht schon sehr "Anti-" zu sein. Und das kriegt er nach dem Anfang nicht mehr so konsequent hin.
Ich hab übrigens nichts gegen Kriegsfilme, bzw. kommt halt drauf an.
Bei RYAN hab ich nur das Gefühl, er versucht schon sehr "Anti-" zu sein. Und das kriegt er nach dem Anfang nicht mehr so konsequent hin.
Re: Der offizielle Steven-Spielberg-Thread
Vor kurzem nochmal TEMPLE OF DOOM geschaut.
Sowas gibt's heutzutage gar nicht mehr. Sagenhaft inszeniert und sagenhaft deranged.
Eine Frau wird von einem Grabräuber mit einer Hähnchenschere bedroht und während einer Schießerei nach Indien entführt. Er begrabscht sie und macht sich lustig, weil sie um ihr Leben fürchtet. Nicht nur der Mann, auch die Tiere und selbst der kleine japanische Junge (Short Round) gehen sie an. Der Film geht dabei immer davon aus, dass sie heimlich drauf steht, weil der Entführer Harrison Ford ist. Kurz darauf versucht sie ihn auch ins Bett zu bekommen. Die Frau wird dabei so konsequent lächerlich gemacht, dass man fast schon von Fanatismus reden kann. Nach einer halben Stunde hat der Film es dann geschafft und man wünscht der Schlampe nur noch, dass sie endlich bekommt was sie verdient. Die indische Bevölkerung behandelt die zwei Weißen natürlich sofort als wäre Gandhi ins Dorf spaziert, also werden sie reich bekocht. Nur doof, dass die babarischen Inder nur Käferärsche, Augen und Affenhirn fressen. Man kommt eigentlich nicht aus dem Staunen raus. Am Ende zwingt Indy dann endlich die Frau mit seiner Peitsche zum Kuss. So läuft das hier. Und wer hätte das gedacht? Alle sind happy. Nur dass sie mal wieder einen guten Film kaputt gemacht haben, das werden wir den Frauen nie verzeihen.
Die Anfangsseqzenz gehört wahrscheinlich zu meinen absoluten Lieblingsszenen und der Tempel ist richtig düster und pulpy. Mehr Horror als hier bekommt man von Spielberg nicht zu sehen. Immer ist irgendwas los und Setpieces werden gekonnt genutzt, dafür kann man heute durchaus Champagner weinen. Aber diese Frauenrolle, Grundgütiger! Spielberg findet, dass TEMPLE OF DOOM sein schwächster Indy ist. Er schämt sich leider aus den völlig falschen Gründen. Frage mich wirklich wie Kate Capshaw darüber denkt.
Im Prinzip ein Big-Budget-Exploiter, nur ohne das Blankziehen.
Sowas gibt's heutzutage gar nicht mehr. Sagenhaft inszeniert und sagenhaft deranged.
Eine Frau wird von einem Grabräuber mit einer Hähnchenschere bedroht und während einer Schießerei nach Indien entführt. Er begrabscht sie und macht sich lustig, weil sie um ihr Leben fürchtet. Nicht nur der Mann, auch die Tiere und selbst der kleine japanische Junge (Short Round) gehen sie an. Der Film geht dabei immer davon aus, dass sie heimlich drauf steht, weil der Entführer Harrison Ford ist. Kurz darauf versucht sie ihn auch ins Bett zu bekommen. Die Frau wird dabei so konsequent lächerlich gemacht, dass man fast schon von Fanatismus reden kann. Nach einer halben Stunde hat der Film es dann geschafft und man wünscht der Schlampe nur noch, dass sie endlich bekommt was sie verdient. Die indische Bevölkerung behandelt die zwei Weißen natürlich sofort als wäre Gandhi ins Dorf spaziert, also werden sie reich bekocht. Nur doof, dass die babarischen Inder nur Käferärsche, Augen und Affenhirn fressen. Man kommt eigentlich nicht aus dem Staunen raus. Am Ende zwingt Indy dann endlich die Frau mit seiner Peitsche zum Kuss. So läuft das hier. Und wer hätte das gedacht? Alle sind happy. Nur dass sie mal wieder einen guten Film kaputt gemacht haben, das werden wir den Frauen nie verzeihen.
Die Anfangsseqzenz gehört wahrscheinlich zu meinen absoluten Lieblingsszenen und der Tempel ist richtig düster und pulpy. Mehr Horror als hier bekommt man von Spielberg nicht zu sehen. Immer ist irgendwas los und Setpieces werden gekonnt genutzt, dafür kann man heute durchaus Champagner weinen. Aber diese Frauenrolle, Grundgütiger! Spielberg findet, dass TEMPLE OF DOOM sein schwächster Indy ist. Er schämt sich leider aus den völlig falschen Gründen. Frage mich wirklich wie Kate Capshaw darüber denkt.
Im Prinzip ein Big-Budget-Exploiter, nur ohne das Blankziehen.
Re: Der offizielle Steven-Spielberg-Thread
Ich finde den auch besser als sein Ruf. Und wie irre brutal zumindest die ersten beiden sind, hat mich vor ein paar Jahren noch mal richtig erstaunt.
- Julio Sacchi
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Re: Der offizielle Steven-Spielberg-Thread
LINCOLN geguckt.
Das mag ja alles hübsch ausgestattet und akkurat gespielt sein, aber hier muss ich doch mal den Spulio machen. Das ist ja mal wirklich eine unerträgliche Labergrütze. Geht auch gar nicht so sehr um Lincoln, der hier als angetatterter Zylinderheini seinen Mitmenschen mit Schnurren aus der Rumpelkammer auf die Nüsse geht wie Oppa Erwin auf der Familienfeier, sondern um den Stimmenfang für den Beschluß zur Abschaffung der Sklaverei. Und das ist nun echt kein Kinostoff. Die allgemeinen Lobeshymnen kann ich leider beim besten Willen nicht nachvollziehen. Sogar visuell macht der Film nicht viel her, außer dass Kaminski es mit den grellen Lichtquellen im Hintergrund jetzt wirklich übertreibt. Spulfest!
Das mag ja alles hübsch ausgestattet und akkurat gespielt sein, aber hier muss ich doch mal den Spulio machen. Das ist ja mal wirklich eine unerträgliche Labergrütze. Geht auch gar nicht so sehr um Lincoln, der hier als angetatterter Zylinderheini seinen Mitmenschen mit Schnurren aus der Rumpelkammer auf die Nüsse geht wie Oppa Erwin auf der Familienfeier, sondern um den Stimmenfang für den Beschluß zur Abschaffung der Sklaverei. Und das ist nun echt kein Kinostoff. Die allgemeinen Lobeshymnen kann ich leider beim besten Willen nicht nachvollziehen. Sogar visuell macht der Film nicht viel her, außer dass Kaminski es mit den grellen Lichtquellen im Hintergrund jetzt wirklich übertreibt. Spulfest!
- Dr. Fu Manchu
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Re: Der offizielle Steven-Spielberg-Thread
Ja, der ist total egal eigentlich. Mein Kommentar damals:
Puh. Steven Spielbergs Film über Abraham Lincoln ist zuersteinmal top besetzt. Und zwar bis in die kleinste Nebenrolle. Was da alles für erstklassige Darsteller gesetzt werden, ist wirklich beneidenswert. Der Film ist auch großartig ausgestattet die Bilder setzen eigentlich (Visuell aufregendes findet sich aber trotzdem nicht).
Nichtsdestotrotz erzählt er nicht viel Neues oder gar Interessantes. Und Lincoln ist mir hier zu sehr Ikone. Das ist sicherlich nicht völlig falsch, aber diese ständigen Geschichten, die ausschweifenden Parabeln, nicht selten wirkt der Film wie ein einziger Monolog Lincolns, eine große Rede halt. Dazu wird die Titelfigur auch ständig im Profil abgefilmt, mit entsprechendem Schattenwurf, aus der Untersicht - die Huldigung ist subtil, aber immer präsent. Ist okay, aber bei weit über zwei Stunden Laufzeit auch irgendwie anstrengend und monoton.
Kann man trotzdem gucken. Wegen Daniel Day-Lewis und der Darsteller generell. Ist aber halt lahm.
Puh. Steven Spielbergs Film über Abraham Lincoln ist zuersteinmal top besetzt. Und zwar bis in die kleinste Nebenrolle. Was da alles für erstklassige Darsteller gesetzt werden, ist wirklich beneidenswert. Der Film ist auch großartig ausgestattet die Bilder setzen eigentlich (Visuell aufregendes findet sich aber trotzdem nicht).
Nichtsdestotrotz erzählt er nicht viel Neues oder gar Interessantes. Und Lincoln ist mir hier zu sehr Ikone. Das ist sicherlich nicht völlig falsch, aber diese ständigen Geschichten, die ausschweifenden Parabeln, nicht selten wirkt der Film wie ein einziger Monolog Lincolns, eine große Rede halt. Dazu wird die Titelfigur auch ständig im Profil abgefilmt, mit entsprechendem Schattenwurf, aus der Untersicht - die Huldigung ist subtil, aber immer präsent. Ist okay, aber bei weit über zwei Stunden Laufzeit auch irgendwie anstrengend und monoton.
Kann man trotzdem gucken. Wegen Daniel Day-Lewis und der Darsteller generell. Ist aber halt lahm.
Re: Der offizielle Steven-Spielberg-Thread
Puh, den hatte ich damals ausgeschaltet und ich hab mich auch durch fast alle Seagals und Willis gequält.
Re: Der offizielle Steven-Spielberg-Thread
Universal stirs controversy with AI-enhanced Jaws Sequels
https://movieweb.com/universal-stirs-co ... ls/#thread
Könnte auch ein Leinwandliebe-Gruppenfoto sein mit mir als Fotograf.
https://movieweb.com/universal-stirs-co ... ls/#thread
Könnte auch ein Leinwandliebe-Gruppenfoto sein mit mir als Fotograf.