Beverly Hills Cop: Axel F (Netflix)

[Munin]

Der generelle Look ist für Netflix-Verhältnisse ordentlich genug, ja, aber seine Digitalgrützmomente hat der leider auch schon. Das Nostalgiabaiting ist gerade in der ersten halbe Stunde echt zu aggressiv und sorgt für ein völlig überhastetes Pacing, weil der Film einen Kennste-noch-Moment nach dem anderen abarbeitet. Dazu trötet Balfe wirklich penetrant in jede noch so kleine Atempause rein. Insofern kann ich mich den Begeisterungsstürmen nicht hundertprozentig anschließen.

Sympathisch ist das aber alles schon, und auf die Dekonstruktion des Althelden wird dankbarerweise in der Tat verzichtet - hier ist immer noch voll und ganz Murphy am Schalthebel, und der hat auch sichtlich Spaß. Also, von mir aus noch einer? Aber muss jetzt auch nicht.

[Sylvio Constabel]

Noch einer!

[Hexer]

Der macht schon Spaß. Musste einige Male herzhaft Lachen und öfter schmunzeln. Schafft den Spagat zwischen Oldschool und Moderne mit Bravour. Wobei die Oldschol-Vibes überwiegen, angefangen von den Charakteren über die Geschichte bis hin zu den Sprüchen. Selbst das gepimpte Theme und die Musikauswahl störten nicht. Vater-Tochter-Geschichte gelungen, wenn auch vielleicht ein wenig zu ausschweifend. Ansonsten wirklich gute Unterhaltung. Munin bitte Stock ausm Popo! Danke!
7,5/10

[Flynn91]

Der ist in der Tat schön gedreht, angenehm altmodisch und fühlt sich echt an. Unter dem Strich hätte es den Film allerdings nicht gebraucht, da er weder Humor noch Action zufriedenstellend einlöst. Murphy hat mit 63 noch gut Sprit im Tank, das muss man ihm lassen. Von seinen Sprüchen kann man das leider nicht behaupten. Der Heli-Gag war zum Schmunzeln, sonst zündet da jedoch nichts. Die "Ich bin zu alt für diesen Scheiß"-Trope bleibt zum Glück weitgehend außen vor. Auf der Ersatzbank: Bacon routiniert, Levitt öde und Taggart/Rosewood dann doch mehr anstrengend als unterhaltend. Die Action ist bodenständig, aber ziemlich fad. Das Finale, nach dem der Truck in die Eingangshalle rauscht, kann man direkt wegschalten.

Was mir am ersten Teil immer gefallen hat, war die Mischung aus Humor und Ernsthaftigkeit. Axel, der von lustig in der nächsten Sekunde in ernst umschlägt. Im Gegensatz zum vierten ging es da noch um etwas und man nimmt Axel ab, dass ihm sein brutal ermordeter Freund etwas bedeutet hat. Der hatte natürlich auch den fiesen Jonathan Banks, der so was im Schlaf kann und wo man sich innerlich gefreut hat, als Axel ihn endlich über den Buffettisch gekloppt hat. Ähnliches hätte ich hier gerne gesehen.

Teil 1 - 7.5/10
Teil 2 - 5/10
Teil 3 - nie gesehen
Teil 4 - 5/10

[Dr. Fu Manchu]

Fand den auch ganz gut, größtenteils weil das Teil ganz schick aussieht und auch mal auf belebten Straßen spielt. Die Action ist solide, allerdings merkt man das Alter der Darsteller schon am Konzept? Fast alles ist "vehicular action" (wo ich nix gegen hab), aber dann auch noch slow-paced und schwerfällig as fuck: Ein Golf Buggy, ein Schneepflug, ein Truck, dass sind hier die Räder der Wahl unserer Protagonisten? Damit werden gerade mal 30 Meilen pro Stunde im Durchschnitt erreicht. Der Film kaschiert das mit ausreichend Kollateralschaden. Musik bisschen zu viel, muss auch nicht jeden alten Track noch mal hören aus der Reihe. Story irgendwie gar nicht vorhanden? Fand das schon alles sehr oberflächlich und wenn der Bad Guy nicht Kevin Bacon gewesen wäre, hätte ich gar nicht gemerkt, wer das eigentlich ist. Gags gut. Rosewood sieht jetzt endlich auch so aus, wie sich der Charakter seit Teil 2 angefühlt hat. Sexy (6) von 10. Besser als Teil 2 ist der schon bisschen.

[JimmyPage]

Die Autos fahren auch nicht so schnell

[Dr. Fu Manchu]

[Sylvio Constabel]

[Kolle]

Neulich natürlich auch gesehen. Murphy ist geil. Die alte Mukke am Anfang reisst auch mit. Den Netflix-Look fand ich jetzt nicht so dolle, besser als Teil 3 schaut das aber allemale aus. Das Palaver mit der Tochter ging ok.

Was mich aber immer wieder rausbrachte war, daß manche Szenen sich nicht gut aneinander fügen mochten. Als wenn man Gags aus Stand-Up Programmen irgendwie hintereinander reihen wolle, wie bei US-Komödien mittlw. üblich (vgl. Old Dads oder Anyone but You). Das hat was episodenhaftes einer Sitcom, Szenen durch ein kurzes Jingle miteinander verbunden, wo sich abprubt der inhaltliche oder emotionale Tonfall ändert.

Danach nochmal Teil 1 geguckt. Macht bis auf die Ballerei am Ende richtig Spaß (klingt ja als wenn man Piffpaff aus'm alten Western verwendet hätte). Teil 2 auch noch drangehangen, gefreut endlich mal wieder was von Tony Scott zu sehen, musste wegen der noch schlechteren Baller-"Synchro" aber relativ schnell ausmachen. Halte den einfach in guter Erinnerung und schalte vielleicht ein andermal nochmal ein.