Der offizielle Michael-Mann-Thread
- Dr. Fu Manchu
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Re: Der offizielle Michael-Mann-Thread
Mein Eindruck zu THE KEEP btw, neulich auch zum ersten Mal gesehen:
Total kaputter Film und ein frühes Werk von Michael Mann. Die Idee klingt aber erstmal geil: Während des Zweiten Weltkriegs stolpert in Rumänien eine Einheit deutscher Gebirgsjäger auf ein kleines Dorf in den Karpaten. Dort wird in einem mysteriösen Bergfried ein uralter (jüdischer?) Dämon mit dem klangvollen Namen Radu Molasar erweckt, welcher die Reihen der Nazis nach und nach dezimiert. Ein jüdischer Historiker wird von den verzweifelten Gebirgsjägern zur Hilfe gerufen.
Irgendwie eine Kuriosität - die ursprüngliche Schnittfassung ging wohl mal 210 Minuten. Die Post-Produktion traf auf zwei gravierende Probleme: Zuersteinmal verstarb Special Effects Supervisor Wally Veevers noch bevor seine Arbeit am Film beendet war. Das Problem: Niemand sonst wusste, wie man die noch fehlenden Spezialeffekte anfertigen sollte. Ein Teil der Szenen fiel also einfach weg, weil die Effektarbeit ausblieb? Dann fiel der Film (natürlich) bei den Produzenten und den Test-Zuschauern durch, Kürzungen wurden schnellstmöglichst in Auftrag gegeben. Letzten Endes landete THE KEEP bei 96 Minuten Laufzeit. Darunter leiden nicht nur Drehbuch und Figuren (der Film macht irgendwann einfach keinen Sinn mehr), sondern auch die Tonspur; Da die Kürzungen so kurz vor dem geplanten Release stattfanden, gab es keine Zeit mehr einen neue Spur anzufertigen oder die vorhandene aufzupolieren. Das Resultat sind Unregelmäßigkeiten in der Lautstärke, plötzlich sind Dialoge unheimlich leise und kaum verständlich, ein andermal dreht der Film voll auf. Hinzu kommt der (mir sowieso eher auf die Nerven gehende) Soundtrack von Tangerine Dream, der ebenfalls immer wieder abbricht oder komische Schnitte durchleiden muss, weil er nicht auf die kürzere Laufzeit angepasst wurde.
Ansonsten zaubert Michael Mann zumindest ein paar beeindruckende Bilder auf den Schirm. Das Bergdorf wirkt wie ein verzauberter Märchenort und das, was von den Effekten bereits fertiggestellt war, sieht teilweise super aus; Inklusive ein paar ganz netter Splattermomente (aka explodierende Körper und Köpfe). Tempo und Timing sind aber futsch, jeglicher Spannungsaufbau verläuft somit schnell im Sande, die Handlung macht wie gesagt nur noch kaum einen Sinn (insbesondere diese forcierte Romanze zwischen zwei Hauptfiguren, welche in der ursprünglichen Fassung wahrscheinlich irgendwie vernünftig etabliert war, doch hier landen die einfach so beim Tantra-Sex im Bett). Michael Mann fand den Film wohl so scheiße, dass er die Rechte irgendwann einfach abgab, weswegen THE KEEP auch ein bisschen selten ist und meist nicht in der besten Qualität zu haben. Einen von wenigen Fans herbeigesehnten Director's Cut wird es wohl nie geben, das aussagekräftigste Zitat dazu: "No ... we were never able to figure out how we were to combine all these components that were shot (pre blue and green screen). That one’s going to stay in its ..."
Total kaputter Film und ein frühes Werk von Michael Mann. Die Idee klingt aber erstmal geil: Während des Zweiten Weltkriegs stolpert in Rumänien eine Einheit deutscher Gebirgsjäger auf ein kleines Dorf in den Karpaten. Dort wird in einem mysteriösen Bergfried ein uralter (jüdischer?) Dämon mit dem klangvollen Namen Radu Molasar erweckt, welcher die Reihen der Nazis nach und nach dezimiert. Ein jüdischer Historiker wird von den verzweifelten Gebirgsjägern zur Hilfe gerufen.
Irgendwie eine Kuriosität - die ursprüngliche Schnittfassung ging wohl mal 210 Minuten. Die Post-Produktion traf auf zwei gravierende Probleme: Zuersteinmal verstarb Special Effects Supervisor Wally Veevers noch bevor seine Arbeit am Film beendet war. Das Problem: Niemand sonst wusste, wie man die noch fehlenden Spezialeffekte anfertigen sollte. Ein Teil der Szenen fiel also einfach weg, weil die Effektarbeit ausblieb? Dann fiel der Film (natürlich) bei den Produzenten und den Test-Zuschauern durch, Kürzungen wurden schnellstmöglichst in Auftrag gegeben. Letzten Endes landete THE KEEP bei 96 Minuten Laufzeit. Darunter leiden nicht nur Drehbuch und Figuren (der Film macht irgendwann einfach keinen Sinn mehr), sondern auch die Tonspur; Da die Kürzungen so kurz vor dem geplanten Release stattfanden, gab es keine Zeit mehr einen neue Spur anzufertigen oder die vorhandene aufzupolieren. Das Resultat sind Unregelmäßigkeiten in der Lautstärke, plötzlich sind Dialoge unheimlich leise und kaum verständlich, ein andermal dreht der Film voll auf. Hinzu kommt der (mir sowieso eher auf die Nerven gehende) Soundtrack von Tangerine Dream, der ebenfalls immer wieder abbricht oder komische Schnitte durchleiden muss, weil er nicht auf die kürzere Laufzeit angepasst wurde.
Ansonsten zaubert Michael Mann zumindest ein paar beeindruckende Bilder auf den Schirm. Das Bergdorf wirkt wie ein verzauberter Märchenort und das, was von den Effekten bereits fertiggestellt war, sieht teilweise super aus; Inklusive ein paar ganz netter Splattermomente (aka explodierende Körper und Köpfe). Tempo und Timing sind aber futsch, jeglicher Spannungsaufbau verläuft somit schnell im Sande, die Handlung macht wie gesagt nur noch kaum einen Sinn (insbesondere diese forcierte Romanze zwischen zwei Hauptfiguren, welche in der ursprünglichen Fassung wahrscheinlich irgendwie vernünftig etabliert war, doch hier landen die einfach so beim Tantra-Sex im Bett). Michael Mann fand den Film wohl so scheiße, dass er die Rechte irgendwann einfach abgab, weswegen THE KEEP auch ein bisschen selten ist und meist nicht in der besten Qualität zu haben. Einen von wenigen Fans herbeigesehnten Director's Cut wird es wohl nie geben, das aussagekräftigste Zitat dazu: "No ... we were never able to figure out how we were to combine all these components that were shot (pre blue and green screen). That one’s going to stay in its ..."
- Sylvio Constabel
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Re: Der offizielle Michael-Mann-Thread
Ich finde den Film schon ziemlich stulle. Das komische Gummimonster gibt dem Ding den finalen Todesstoß.
- Dr. Fu Manchu
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Re: Der offizielle Michael-Mann-Thread
Das, die Körperexplosionen und tlw. die Kulissen sind ja noch das Beste an dem Quatsch .
- Sylvio Constabel
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Re: Der offizielle Michael-Mann-Thread
Davon habe ich meine US-LD, die ich für 'nen Tenner bekommen hatte, für 150 Euro verkauft. Plus Versand.
Re: Der offizielle Michael-Mann-Thread
Die Prämisse ist dabei so gut, dass es mich wundert, dass sich noch niemand an nem Remake o.ä. versucht hat.
Re: Der offizielle Michael-Mann-Thread
So Nazi-Horrorfilme gibt's doch aber jetzt schon ein paar.
Re: Der offizielle Michael-Mann-Thread
Dachte jetzt eher an etwas künstlerisch wertvollere Beiträge OVERLORD gabs auch noch, ja.
Re: Der offizielle Michael-Mann-Thread
Der ist nicht schlecht. Nur das Monster von des Bodensees Dr. reißt einen immer wieder raus!
- Sylvio Constabel
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Re: Der offizielle Michael-Mann-Thread
OVERLORD ist geilo en masse.
- Dr. Fu Manchu
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Re: Der offizielle Michael-Mann-Thread
Nach drei mir unbekannten Kurzfilmen (INSURRECTION, JAUNPURI und 17 DAYS DOWN THE LINE - kann man die überhaupt irgendwo gucken?) und einer TV-Episode von POLICE WOMAN durfte Michael Mann bereits seinen ersten Spielfilm fürs Fernsehen produzieren. Um die triste Realität hinter Gittern zu verdrängen, muss Hauptdarsteller Peter Strauss in THE JERICHO MILE laufen, laufen und noch mehr laufen. Seine Sprints werden immer schneller sowie effizienter und schon bald fällt auch den Wärtern auf: Der Typ bringt Rekordzeiten auf die Stoppuhr! Schlussendlich soll Murphy für die Olympiade trainieren, doch das Vorhaben wird mit allerhand Hindernissen inner- und außerhalb der Mauern des Gefängnisses gesät.
Von Manns Stil ist hier noch nicht so viel zu sehen, doch für einen TV-Film sieht das alles ordentlich genug aus, vor allem auch weil der Film innerhalb echter Gefängnismauern gedreht wurde (mit teils echten Insassen als Statisten?). Die Darsteller wirken jedenfalls relativ authentisch, sind aber gleichzeitig auch nicht die besten Schauspieler. Im Herzen ist THE JERICO MILE ein astreines Knast-Drama mit Spannungen zwischen den verschiedenen Gruppierungen innerhalb des Knasts, einer tragischen Männerfreundschaft und einer Hauptfigur mit eisernem Willen, die sich nicht unterkriegen lassen will. Emotional nicht ohne Wirkung, aber jetzt kein Blockbuster.
Von Manns Stil ist hier noch nicht so viel zu sehen, doch für einen TV-Film sieht das alles ordentlich genug aus, vor allem auch weil der Film innerhalb echter Gefängnismauern gedreht wurde (mit teils echten Insassen als Statisten?). Die Darsteller wirken jedenfalls relativ authentisch, sind aber gleichzeitig auch nicht die besten Schauspieler. Im Herzen ist THE JERICO MILE ein astreines Knast-Drama mit Spannungen zwischen den verschiedenen Gruppierungen innerhalb des Knasts, einer tragischen Männerfreundschaft und einer Hauptfigur mit eisernem Willen, die sich nicht unterkriegen lassen will. Emotional nicht ohne Wirkung, aber jetzt kein Blockbuster.
Re: Der offizielle Michael-Mann-Thread
Ferrari
Michael Mann hat endgültig seinen Biss verloren. Drei Scheißfilme in Folge in 15 Jahren und mit diesem öden Spulfest geht's weiter bergab. Selbst in visueller Hinsicht hat der neuste Tiefflug nix auf der Pfanne, wo Mann sonst ja wenigstens immer eine sichere Bank war. Hier negiert er alles, was man an einem Film über Ferrari interessant finden könnte. Kein echter Rennfilm, noch Autogeschichte oder sprödes Biopic. Mit ernster Mine wird in farblosen Räumen gesessen und uninteressantes Zeug gelabert. Das könnte auch ein Film über Fiat sein, es würde keinem auffallen. Emotionen werden ausgesprochen, aber nicht gefühlt.
Driver ist gut, der kann was. Aber warum der pausenlos zum neuen De Niro hochgeständert wird, muss mir noch mal jemand erklären.
Wie es richtig geht hat Ford vs. Ferrari gekonnt vorgemacht. Lieber nochmal den schauen, da ist man besser beraten.
Michael Mann hat endgültig seinen Biss verloren. Drei Scheißfilme in Folge in 15 Jahren und mit diesem öden Spulfest geht's weiter bergab. Selbst in visueller Hinsicht hat der neuste Tiefflug nix auf der Pfanne, wo Mann sonst ja wenigstens immer eine sichere Bank war. Hier negiert er alles, was man an einem Film über Ferrari interessant finden könnte. Kein echter Rennfilm, noch Autogeschichte oder sprödes Biopic. Mit ernster Mine wird in farblosen Räumen gesessen und uninteressantes Zeug gelabert. Das könnte auch ein Film über Fiat sein, es würde keinem auffallen. Emotionen werden ausgesprochen, aber nicht gefühlt.
Driver ist gut, der kann was. Aber warum der pausenlos zum neuen De Niro hochgeständert wird, muss mir noch mal jemand erklären.
Wie es richtig geht hat Ford vs. Ferrari gekonnt vorgemacht. Lieber nochmal den schauen, da ist man besser beraten.
Re: Der offizielle Michael-Mann-Thread
Ich muss gestehen, ich dachte die ganze Zeit, das ist derselbe FilmFord vs Ferrari
- Sylvio Constabel
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- Joined: Thu Nov 03, 2022 5:42 am
Re: Der offizielle Michael-Mann-Thread
Nein, denn das ist ein guter Film.
Re: Der offizielle Michael-Mann-Thread
Hab an Filmen über Autos leider null Interesse, wenn sie nicht durch die Luft fliegen oder in Flammen stehen. Oder Christine heißen.