Sonne und Beton

[JimmyPage]

Die Verfilmung des Buches von Felix Lobrecht. Gropiusstadt in den 2000er Jahren. Es ist ein heißer Sommer. Bei vier Kumpels sprießen die Hormone, genau wie die Pickel. Man schwitzt, geht in die Schule (um Randale zu machen) und hadert mit dem ärmlichen Leben. Eigentlich fehlt nur noch Grönemeyer (aber der singt ja nur von Bochum und dem Ruhrgebiet). Lukas, Julius, Gino und Sanchez sehen die Chance auf einen Ausbruch, als die Schule neue Computer bekommt und Lukas die Schlüssel der Schule in die Hände fallen. Die Dinger klauen und dann verscherbeln.....

Der Film setzt ein Feeling von Berlin frei, von dem Victoria nur träumen konnte. Die Darsteller sind perfekt in den Rollen und spielen das auch mit einer ungeheuren Wucht. Man leidet und lacht mit ihnen. Die Kamera hat manche Spielereien in Petto und die Witze sind oft ziemlich lustig. Das Ganze wirkt wie eine Mischung aus Stand by Me und Sleepers.

Leider ist der Film ein bisschen zu lang. Vieles muss man einfach hinnehmen (manche Beziehungen der Protagonisten oder auch der Hirnriss des Direktors) und kurz vor dem Finale wandelt sich der Witz zu Schabernack. Die Szene mit den absterbenden Synapsen wirkt effekttechnisch mau und reißt einen raus.
Zudem sind manche Figuren aus der Klischeekiste gezaubert. Die Polen sind einfach nur tätowiert und brutal und die Menschen aus dem arabischen Raum immer nur Gangster und Ganoven.

Mochte den:
7,5/10 Bunkerschellen

[Julio Sacchi]

Schöner Text! Der Film steuert ja auf eine Million Zuschauer zu. Also doppelt so viel wie der neue Scream.

[JimmyPage]

Vielen Dank

Ja, gestern 1715Uhr-Vorstellung war gut besucht

[Hexer]

Vorgestern auch gesehen.
Gefiel mir wirklich gut. Kino mitten aus dem Leben ohne die sonst oft verbreitete Steifheit und Verklemmtheit vieler anderer deutscher Produktionen. Wie sich die Hauptperson, der junge Lukas, durch das Leben seines Ghettos kämpft, beeindruckt sehr. Überhaupt sind die Jungs klasse gecastet. Hin und wieder wird vielleicht ein wenig überdreht, aber das nimmt dem ernsten Hintergrund etwas die Schwere. Optik, Kamera und Musik sind top. Insgesamt beeindruckender Film mit gutem Tempo und der richtigen Mischung aus Ernst und Witz.
8/10

[Savior]

[...] Kino mitten aus dem Leben ohne die sonst oft verbreitete Steifheit und Verklemmtheit vieler anderer deutscher Produktionen. [...]

Dabei wär's fast nicht so weit gekommen, wenn Netflix ans Ruder gekommen wäre...



Ab Minute 78.

[JimmyPage]

Ab Minute 68! Der Cast hat nur 78 MInuten

[Savior]

Da hab ich mich offensichtlich verschrieben... Oder der Podcast war mal 88 Minuten.

[JimmyPage]

[Sylvio Constabel]

Gesehen. Wurde alles schon obig gesagt. Toller Film mit einem fantastischen Cast. Ich fand das eher alles bedrückend und abstoßend (und schwer zu hören, so wie die quatschen). Sollte es wirklich so an den "Brennpunkten" zugehen, bin ich dreimal dankbarer über meinen Potsdamer Platz (friß das, Julio!) und Privatschulen.

[Julio Sacchi]

Ihre Armut kotzt ihn an

[JimmyPage]

Für solche Menschen ist auch "Victoria" das wahre Berliner Nachtleben

[Kolle]

(und schwer zu hören, so wie die quatschen).

Machen mittlw. gefühlt 90% der Kids.

[JimmyPage]

Was haben die jetzt damit zu tun?

[Julio Sacchi]

Das hat nun weiß Gott nichts mit Erkan und Stefan zu tun (kennt heute keine Sau), sondern einzig und allein mit der Tatsache, dass Merkel (macht nen guten Job) und ihre Vorgänger sich nen Scheißdreck um Integration gekümmert haben - insbesondere um die Frage, wie man denn im Bildungswesen damit umgeht. Es wird einfach alles zusammengepfercht, nichts wird angepasst, auf nichts wird eingegangen, die Lehrer kapitulieren und die Bildung geht den Bach runter. Und so lange Leute in ihrem Elfenbeinturm das verächtlich aus der Distanz betrachten, wird sich auch nichts ändern.

[JimmyPage]

Die CDU (nicht die linksgrünversifften) haben nix für junge Leute oder ihre Bildung getan. Die Schulen sind marode, merkte man ja während Corona, und junge Leute existierten einfach nicht.

In Schorndorf regierte Jahrzehnte die CDU. Der Bürgermeister sagte mal "In Schorndorf gibt's keine jungen Leute!".