Leave the World Behind (Netflix)
- Julio Sacchi
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Re: Leave the World Behind (Netflix)
Fand den echt gut.
Interessantes und originelles - vermeintliches - Weltuntergangsszenario, das immer neue Volten schlägt und viele Fragen aufwirft, aber selbst keine Antworten weiß. So mag ich das. Hemmungslos overdirected mit breitbeinig aufgehäuften Kameratricks, dabei aber immer so humorvoll gestaltet, dass selbst die prätentiösen Kapiteltrenner nicht abschreckend ins Gewicht fallen. Ein ganz erstaunlicher Debütfilm von Serienregisseur Sam Esmail, der verblüffende inszenatorische Qualitäten sein eigen nennt und Bild, Ton und Musik herausragend verbindet. Erstklassig auch durch die Bank alle Schauspieler, wobei insbesondere eine sehr nuancierte Julia Roberts - selten einen so schön gespielten Schwips gesehen - und der puppenlustige Ethan Hawke zu gefallen wissen. Nur Kevin Bacon haut ein bisschen zu hart ins Mett.
Ein Film, der mit dem Kool-and-the-Gang-Oberknaller "Misled" direkt sein Sujet einnordet; hier traut keiner keinem und keiner traut dem Braten, keiner weiß, was vor sich geht, und jede Vermutung wirft nur neue Fragen auf, bis man auch als Zuschauer dem Film nicht mehr traut. Das ist zwar alles wie heutzutage immer eine halbe Stunde zu lang, aber dank inszenatorischer und schauspielerischer Glanzleistungen nie langweilig. Sogar mit Digitaltricks weiß Esmail umzugehen, die fließen nämlich nahtlos in seinen Style ein.
Dass allerdings in einem so ausgeklügelten Film Nachlässigkeiten zu sehen sind wie ein hochkant aufgenommenes, aber breitbildig abgespieltes Mobiltelefonvideo - das nimmt doch immer wieder Wunder.
Interessantes und originelles - vermeintliches - Weltuntergangsszenario, das immer neue Volten schlägt und viele Fragen aufwirft, aber selbst keine Antworten weiß. So mag ich das. Hemmungslos overdirected mit breitbeinig aufgehäuften Kameratricks, dabei aber immer so humorvoll gestaltet, dass selbst die prätentiösen Kapiteltrenner nicht abschreckend ins Gewicht fallen. Ein ganz erstaunlicher Debütfilm von Serienregisseur Sam Esmail, der verblüffende inszenatorische Qualitäten sein eigen nennt und Bild, Ton und Musik herausragend verbindet. Erstklassig auch durch die Bank alle Schauspieler, wobei insbesondere eine sehr nuancierte Julia Roberts - selten einen so schön gespielten Schwips gesehen - und der puppenlustige Ethan Hawke zu gefallen wissen. Nur Kevin Bacon haut ein bisschen zu hart ins Mett.
Ein Film, der mit dem Kool-and-the-Gang-Oberknaller "Misled" direkt sein Sujet einnordet; hier traut keiner keinem und keiner traut dem Braten, keiner weiß, was vor sich geht, und jede Vermutung wirft nur neue Fragen auf, bis man auch als Zuschauer dem Film nicht mehr traut. Das ist zwar alles wie heutzutage immer eine halbe Stunde zu lang, aber dank inszenatorischer und schauspielerischer Glanzleistungen nie langweilig. Sogar mit Digitaltricks weiß Esmail umzugehen, die fließen nämlich nahtlos in seinen Style ein.
Dass allerdings in einem so ausgeklügelten Film Nachlässigkeiten zu sehen sind wie ein hochkant aufgenommenes, aber breitbildig abgespieltes Mobiltelefonvideo - das nimmt doch immer wieder Wunder.
- Sylvio Constabel
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- Julio Sacchi
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Re: Leave the World Behind (Netflix)
Wenn ich schnulzige Scheiße sehen will, guck ich Kandahar oder Ambulance.
Hier war natürlich nirgends irgendwas schnulzig außer Deinem Bregen.
Hier war natürlich nirgends irgendwas schnulzig außer Deinem Bregen.
Re: Leave the World Behind (Netflix)
Also der Roberts-Monolog am Ende in der Hütte ist schon eher grenzwertig.
- Julio Sacchi
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Re: Leave the World Behind (Netflix)
Finde ich insofern nicht, als dass ihre An- und Einsichten sich ja als ebenso obsolet herausstellen wie alle anderen Einordnungen der Protagonisten. Das ist im Grunde ein Film über komplette Destabilisierung. Das schlägt sich in allen Details nieder - wer genau hinschaut und nicht spult, dem wird auffallen, dass sich die Gemälde im Haus ständig verändern, passend zum Positionswechsel des Films. Das ist schön groß.
- Sylvio Constabel
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Re: Leave the World Behind (Netflix)
Immer diese persönlichen Beleidigungen. Mann eh. Und ja, Roberts' Monolog ist schon leicht cringe worthy. Davon abgesehen finde ich den Film SUPER, falls das übersehen worden ist.
Re: Leave the World Behind (Netflix)
Also die Einordnung von Ali am Ende stellt sich aber doch auch als richtig heraus? In dem Sinne fand ich es dann auch unnötig, dassJulio Sacchi wrote: ↑Sun Dec 10, 2023 10:21 pm Finde ich insofern nicht, als dass ihre An- und Einsichten sich ja als ebenso obsolet herausstellen wie alle anderen Einordnungen der Protagonisten. Das ist im Grunde ein Film über komplette Destabilisierung. Das schlägt sich in allen Details nieder - wer genau hinschaut und nicht spult, dem wird auffallen, dass sich die Gemälde im Haus ständig verändern, passend zum Positionswechsel des Films. Das ist schön groß.
Spoiler
die Explosionen in der Stadt und die Nachrichten in dem Bunker explizit gezeigt werden
- Julio Sacchi
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Re: Leave the World Behind (Netflix)
Ja, in dem Punkt gebe ich Dir recht.
Re: Leave the World Behind (Netflix)
Machst du doch. Sogar mit Bewertung.Sylvio Constabel wrote: ↑Sun Dec 10, 2023 9:51 pmNoch mal, ich bespreche hier in diesem Forum überhaupt keinen Film. Niemals eigentlich. Und wenn ihr euch so 'ne schnulzige Scheiße reinziehen wollt, bitte schön.
Absolute Scheiße
Grandios
- Sylvio Constabel
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Re: Leave the World Behind (Netflix)
Na also wenn das schon als Besprechung gilt, bist Du Kinderbuchautor.
Re: Leave the World Behind (Netflix)
Das Ding hat schon harte Shyamalan-Vibes; und das bedeutet natürlich nichts Gutes.
Die ganzen zweieinhalb Stunden gibt's banales, emotionsloses Gelaber und komplett unnatürliche Charaktere in ihren ganzen Bewegungen und der Art zu sprechen. Peinliche kleine Einstreuungen ohne Mehrwert zu Rassismus, Beziehungstest und "Ich bin nichts ohne Smartphone und GPS" kommen dazu. Letzten Endes dreht sich das ganze Szenario immer wieder im Kreis und vieles ist einfach da, weil's wohl cool sein soll (Stichwort Tiere).
Nervensägen in der Reihenfolge: Tochter, Vater, Sohn, andere Tochter. Die beiden anderen waren zumindest erträglich.
Tiefpunkt: die beiden schreienden Frauen. Höhepunkt tatsächlich: die letzte Einstellung.
Der unheilvolle Score nervte spätestens nach einer halben Stunde, ebenso die immergleichen Kamerafahrten.
Ein Wunder, dass ich das durchgehalten habe. Wahrscheinlich wars die Hoffnung auf ein tolles letztes Drittel. Leider Fehlanzeige.
3,5/10
Die ganzen zweieinhalb Stunden gibt's banales, emotionsloses Gelaber und komplett unnatürliche Charaktere in ihren ganzen Bewegungen und der Art zu sprechen. Peinliche kleine Einstreuungen ohne Mehrwert zu Rassismus, Beziehungstest und "Ich bin nichts ohne Smartphone und GPS" kommen dazu. Letzten Endes dreht sich das ganze Szenario immer wieder im Kreis und vieles ist einfach da, weil's wohl cool sein soll (Stichwort Tiere).
Nervensägen in der Reihenfolge: Tochter, Vater, Sohn, andere Tochter. Die beiden anderen waren zumindest erträglich.
Tiefpunkt: die beiden schreienden Frauen. Höhepunkt tatsächlich: die letzte Einstellung.
Der unheilvolle Score nervte spätestens nach einer halben Stunde, ebenso die immergleichen Kamerafahrten.
Ein Wunder, dass ich das durchgehalten habe. Wahrscheinlich wars die Hoffnung auf ein tolles letztes Drittel. Leider Fehlanzeige.
3,5/10