Cate Blanchett ist Lydia Tár. Amerikanische Stardirigentin in Berlin. Lebt mit ihrer Frau Nina Hoss und ihrer gemeinsamen Tochter in einer kalten postmodernistischen Schwachsinnshütte (copyright: Vincent Hanna, Heat 1995/ Anm. d. Redaktion) und macht das was eine Stardirigentin so macht: Bücher schreiben, Mahler nochmals vertonen, in New York Dirigenten ausbilden und die Musik lieben.
Da kommt eine russische Cellistin ins Orchester, eine ehemalige Schülerin bringt sich um und die Assistentin wirkt unglücklich.....
Das alles packt Regisseur Todd Fields in 158 Minuten voller fein geschriebener und gut beobachteter Dialoge. Man muss sich schon für Musik und Dialoge begeistern um nicht gelangweilt aufs Smartphone zu glotzen.
Dazu gibt es einige Innenansichten in das Leben der Dirigenten und ihrer Musiker. Ich wusste immer das es ein anstrengender Beruf ist, aber so. Mal wieder was dazugelernt.
Cate Blanchett spielt sich die Seele aus dem Leib. Ihr Minenspiel sagt oft mehr als 1.000 Worte. Egal ob die Gequält, die Getriebene oder auch die Anpeitschende auf der Bühne. Sie hätte den Oscar bekommen müssen.
Nina Hoss steht dem in nichts nach und gibt die Partnerin dir alles mit Würde erträgt mit einer tollen Performance.
Markt Strong hat ein irre tolles Toupet bekommen und Julian Glover sagt auch "Hallo".
Halben Punkt Abzug, da der Film dann doch 10 Minuten zu lang ist.
9.5/10 Orchestergräben