Mit TERRIFIED (ATERRADOS) schlug Demián Rugna vor nicht allzu langer Zeit hohe Wellen und grätschte mit einigen der packendsten und atmosphärischsten Scare-Sequenzen der letzten Jahre in die US-dominierte Horroreinöde rein; leider fiel das Bindegewebe zwischen diesen Höhepunkten ziemlich bröckelig aus, sodass sich das Werk letztlich nur als kurzweilige Geisterbahnfahrt empfehlen ließ. Danach sollte eigentlich ein US-Remake mit Unterstützung Del Toros folgen, woraus (bisher) aber noch nichts wurde. Nun gibt es dafür WHEN EVIL LURKS, der erste Versuch einer wirklichen Erzählung, angesiedelt im argentinischen Niemandsland. Und das apokalyptische Meisterstück, welches Rugna hier in der ersten Stunde mit begrenzten Mitteln aus dem Ärmel schüttelt, begräbt erneut jeden neuerlichen A24-Hype unter sich: Die atem- und hoffnungslose Flucht vor dem Bösen, das eine ohnehin schon kaputte Welt mit ohnehin schon kaputten Menschen nun gänzlich dem Untergang preiszugeben droht, erinnert in ihrer Intensität an die besten Momente von 28 DAYS LATER und THE WAILING. Zwischen saufiesen praktischen FX und einem treibenden Score deutet Rugna in seinen Dialogen dazu noch - ohne zu explizit zu werden - auf einen weitreichenderen Teufelsmythos hin, der schon seit langer Zeit seine Spuren auf diesem Boden hinterlässt.The residents of a small rural town discover that a demon is about to be born among them. They desperately try to escape -- but it may be too late.
Um so enttäuschender ist es, dass Rugna die Landung nicht so recht gelingen will. Mit der Ankunft am vermeintlichen Zufluchtsort kommt der Film zu plötzlich zum Erliegen. Es folgen zwar noch einige wirklich starke Szenen, aber die Auflösung erfolgt überhastet und wird dem zuvor mit viel Bedacht konstruierten erzählerischen Unterbau nicht gerecht. Hier scheinen zum Schluss dann wieder vollends die Schwächen von TERRIFIED durch: Sagenhaft tolle Bilder, die schlicht ein ausgefeilteres Drehbuch verdient hätten. Dennoch ganz klar das bisherige Horror-Highlight 2023.