Leinwandliebe Film Talk

Regie Arkasha Stevenson, die beim sträflich ungesehenen CHANNEL ZERO vor ein paar Jahren noch Rutger Hauer zu seiner vielleicht letzten denkwürdigen Rolle verhalf.

Poster ist nice:

Trailer sieht verhältnismäßig wertig aus, glaub aber, dass das nix wird.

Ich spiel lieber:

Ich bleibe erstmal optimistisch. Wenigstens zahlt Fox nicht ne halbe Milliarde für die Ehre, einen Kothaufen auf ein altes Franchise zu setzen

Vorschaubild sieht aus wie Gollum

Okay, der ist geil:

Wie da auch sofort was im Hirn anspringt und der plötzlich besser aussieht.

Feuilleton-Reviews eigentlich überraschend solide, Hauptproblem wohl die zu starke Franchise-Treue und das unglückliche Timing im Wettbewerb mit IMMACULATE.

USA: Flop

Drei Horrorfilme über schwangere Nonnen innerhalb eines Jahres vielleicht doch etwas zu viel des Guten.
Wäre gestern fast reingegangen, aber kam dann leider was dazwischen. Resonanz für nen späten Franchise-Cash-in aber echt erstaunlich stark und überholt nun auch IMMACULATE. Muss meine Erwartungen tief halten.

Wie kann Disney den Kinos nochmal so richtig böse in die Frühstückscerealien pissen?

Ah, klar! „Ab 30.05. auf Disney+”.

Boah, ist das ein langweiliger Scheiß.

81%.

It goes without saying

Es beweist sich einmal mehr:

In Sachen Action hat Sylvio generell einen ordentlichen Riecher. Anderswo wird es dann fragwürdiger.

Denn der ist schon ziemlich gut. Zunächst mal ist der irrsinnig stark bebildert und gestaltet sein 70er-Italiensetting auch mit ordentlich Aufwand. Der Aufbau ist bedächtig, aber mit einer Handvoll fieser Spitzen unterfüttert, von denen sich eine für einen Studiofilm extrem weit aus dem Fenster lehnt und meiner Ansicht nach das Zeug hat, in die modernen Genre-Annalen einzugehen. Dazu gibts noch Verbeugungen vor Kurosawas PULSE und Zulawskis POSSESSION. Nach ein paar Hakenschlägen lenkt Stevenson ihr Werk dann absehbarerweise auf die feministische Body-Horror-Schiene - heutzutage zwar auch nix Neues mehr, aber bis auf wenige Momente ist das einfach souverän und klug konstruiert, wenn auch alles andere als subtil.

Was dem Ganzen den Zugang zur Oberliga verwehrt, sind die ungelenken Erklärbär-Szenen mit Ralph Ineson und eine überflüssige finale Wendung, die ein mutigeres Ende und eine ansonsten saubere Überleitung zum Original verhindert und einen strunzdoofen Marvel-mäßigen Sequel-Wink reinzwängt. Darum hat SISTER DEATH für mich die Nase insgesamt glaube ich noch ein klein wenig vorn. Keine Ahnung, ob ich mir IMMACULATE überhaupt noch geben will.

Dass der an den Kassen abgeschmiert ist, verwundert nicht, denn einerseits ist der nichts für Leute, die nur schnelle Blumhouse-Rambazamba wollen, während er für die A24-Crowd wiederum nicht abgehoben genug ist. Von Stevenson hört man in Zukunft hoffentlich noch mehr.