Thriller mit Benicio Del Toro, Alicia Silverstone und Justin Timberlake.
Following the brutal murder of a young real estate agent, a hardened detective attempts to uncover the truth in a case where nothing is as it seems, and by doing so dismantles the illusions in his own life.
Re: Reptile (Netflix)
Posted: Mon Oct 02, 2023 7:55 pm
by Kolle
Hat mir entgegen der Kritiker sehr gut gefallen. Kamera von Mike Gioulakis top. Tolle Chemie zwischen den Darstellern, die allesamt richtig Bock auf den Stoff haben. Kommt auf meine (zugegeben bislang eher dünne) Jahresbestenliste. Spoiler
Zu Beginn gibt's ne Szene, die sich im Nachhinein als Logikloch herausstellt. Da die recht kurz ausfällt und eher dazu dient, die Vergangenheit der Hauptfigur zu thematisieren, bin ich auf dem Auge mal blind
Re: Reptile (Netflix)
Posted: Mon Oct 16, 2023 7:58 am
by Julio Sacchi
Gesehen.
Formal ist das ein Fest; absolut großartige Kameraarbeit, das Color Grading ein Augenschmaus, die Inszenierung sehr smart im Umgang mit Schnitt, Ton und Tonschnitt, beständig auf Beklemmung und dräuendes Unheil bedacht. Dazu trägt auch die sehr starke Musik des in Berlin lebenden israelischen Komponisten Yair Elazar Glotman, die beständig pluckernd für Beunruhigung sorgt. Gespielt ist das auch durch die Bank unaufdringlich intensiv, was auch für das Trio lang nicht mehr gesehener Akteure - Silverstone, Bogosian, Frances Fisher - gilt, auch wenn der Film um den somnambulen Del Toro herum gebaut ist.
Etwas über eine Stunde lang lässt man sich von all diesen Qualitätsmerkmalen gerne einlullen, dann merkt man so langsam, was einem hier eigentlich für ein Quatsch serviert wird.
Es werden derart zwanghaft rote Heringe verteilt, dass es schon an unfreiwillige Komik grenzt, und als sich das vermeintliche Psycho-Mysterium als stinknormale Drogen-und-korrupte-Bullen-Schnurre entpuppt, wirkt die realitätsverzerrende Hypno-Inszenierung zunehmend wie eine sehr alberne Selbstparodie. Wenn am Ende allen Ernstes "Knockin' On Heaven's Door" erklingt, hängt die Hose in den Kniekehlen.
Wenn mir nochmal jemand die Bulette ans Bein labert, er würde keine alten Filme schauen, weil ihm das Erzähltempo zu langsam sei, der soll sich nach REPTILE doch bitte man einen knackigen Noir aus dem 40er Jahren ansehen, der wird an dieser auf groteske Überlänge gezerrten Draisine vorbeirauschen wie ein japanischer Schnellzug. Absurd.
Re: Reptile (Netflix)
Posted: Mon Oct 16, 2023 8:36 am
by Munin
Ist insofern komisch, weil diese Musikvideofilmer ja eigentlich immer Tempo draufhaben, aber der scheint ja wirklich eine völlige Schlaftablette zu sein.