Leinwandliebe Film Talk

JACKIE BROWN mal wieder gesehen. Inhaltsangabe kann Dschimmi nachliefern.
Habe immer behauptet, das sei der beste Film von QT. Da war ich wohl mit dem Klammerbeutel gepudert. Das ist ja ein furzlangweiliger Laberhänger vom Allergemeinsten? Bis auf Robert Forster nichts im Topf. Oder?

Ja, der ist echt langweilig.

Hab den damals im Kino gesehen und geliebt.

Geliebt, bevor es cool war ihn zu lieben.

Aber da kam tatsächlich noch besseres vom QT.

Ist mein Liebling von QT

INGLOURIOUS BASTERDS wieder gesehen. Szene für Szene ein Meisterwerk.

Neulich auch mal wieder gesehen. Natürlich alles andere als ein Meisterwerk, ist ja nur eine inkohärente Ansammlung von mal mehr, mal weniger gelungenen Einzelszenen. Zero Timing, zero Flow.
Aber ich mag den auch sehr. Vielleicht sogar mein liebster QT.

Mochte den schon bei der Kinosichtung nicht.

Sacköder Schnarchfilm. Aber ja, einzelne Szenen ganz gut.

Munin wrote: ↑Mon Jan 22, 2024 7:26 am Sacköder Schnarchfilm. Aber ja, einzelne Szenen ganz gut.

Trifft irgendwie auf fast jeden QT zu

Ja, das würde ich so unterschreiben.

Mein Favorit von ihm.
Pulp in deutschen Weltkriegs-Setting. Besser geht's nicht.

Bei Tarantino fällt mir schwer seinen besten zu bestimmen. Es gibt in allen Filmen Momente, die sauer aufstoßen. Aber obwohl sich viele seiner Filme schnell abnutzen, komme ich trotzdem mit Abstand immer wieder darauf zurück. PULP FICTION ist sein freister und filmhistorisch wahrscheinlich auch sein wichtigster. Hat uns aber zweifelsfrei eine Menge echt nerviger Kackfilme eingebrockt. Hab vorallem THE HATEFUL EIGHT lieben gelernt. Das Setting, die Character und der sagenhafte Score! THE THING als Western sozusagen. Und einer der wenigen Tarantinos in denen es tatsächlich um etwas geht. INGLOURIOUS BASTERDS hat ein paar wahnsinnig starke Szenen (Anfang, Kino) aber dafür auch ein paar hässliche bizarro Patzer (der Bärenjude?, der Propagandafilm??)
Kann mich erinnern, dass hier einige den sehr entspannten JACKIE BROWN lieben. Finde Robert Forster und Pam Grier auch reizend zusammen und ungewohnt romantisch für einen Tarantino, aber höre dann letztlich doch lieber den Soundtrack.

Bingo
THE HATEFUL EIGHT
PULP FICTION

Leckerer Burger
INGLOURIOUS BASTERDS
KILL BILL 1&2
DEATH PROOF

Hat Biss
RESERVOIR DOGS

Pulpo
JACKIE BROWN
DJANGO UNCHAINED
ONCE UPON A TIME... IN HOLLYWOOD

Ist in seinem Gesamtwerk sehr solide geblieben. Gibt keine richtigen Nieten. Letztlich ist das aber Fluch und Segen seiner eitlen Selbstwahrnehmung als konsistenter Meisterregisseur, der um jeden Preis entertainen will. Macht aber wirklich immer noch alles Spaß zu schauen und Tarantinos exzentrische Zuckungen nehme ich inzwischen auch viel gelassener. Auf THE MOVIE CRITIC kann man schon gespannt sein.

Kill Bill 1&2 setze ich noch zu "Bingo". Jackie Brown, Dogs und Django sind ebenfalls noch "Leckere Burger".

Tarantino hätte nach Inglorious aufhören sollen. Seine Filme bis dahin hatten alle zumindest etwas Memorables. Danach kam imho nix mehr. Django war bestenfalls unterhaltsam, hinterließ aber ansonsten null Eindruck. Von Hateful Eight war nur die Eingangssequenz super, das Zappel-Ende bleibt auch noch hängen (höhö), Rest vom Film Kappes. Und Once Upon von Anfang bis Ende Mega Schrott, bis auf Pitt. Recyceln kann Tarantino, hab aber das Gefühl dem fällt ansonsten nix mehr ein.

Tarantino hat jahrzehntelang eine Art Kreativarbitrage betrieben, also in der Mainstream-Wahrnehmung verblasste oder unbekannte Ideen und Figuren aus dem in- und ausländischen Schmuddelkeller für untertitelresistente Burgerfresser mit einem überschaubarem Maß an eigenem Input aufbereitet. Dadurch hat er auch dazu beigetragen, dass sich heutzutage jeder zweite noch so gewöhnliche Studiofilm in postmoderner Selbstgefälligkeit und Genrezitaten suhlt, gleichzeitig aber eben auch sein eigenes Grab geschaufelt. Immer da, wo er seitdem mehr will als den nächsten Griff zur VHS-Sammlung wird das Eis ganz schön dünn und - schlimmer noch - ätzend langweilig. Das fing in BASTERDS an, und HATEFUL EIGHT ist über seine Länge wirklich kaum noch zu ertragen. Ein gewisses Gespür für Inszenierung will ich ihm nicht absprechen, aber das reißt das Ruder auch nicht rum.