Air (Affleck/Damon)
Posted: Sat May 13, 2023 12:42 pm
Die Kreation des legendären Turnschuhs Air Jordan, erzählt als Komödie; gut und gut aufgelegt gespielt und mit smarten, schnellen Dialogen als Screwball Comedy angelegt. Schön auch, dass Charaktere und Motivationen sich über Handlungen und Aussagen erklären und nicht vom großen Erläuterungsbär abgehandelt werden. Etwa eine halbe Stunde vor Schluß wird der angemessen konventionelle, von Robert Richardson mitunter hakelig gedrehte (der Damon/Wayans-Dialog?!) Film leider zur abgehangenen Siegerschnulze und nervt hart.
Was auch nervt, ist der Fanservice für unverbesserliche 80s-Nostalgiker. Ein mittelprächtig montierter Bilderreigen zu den Klängen von "Money for Nothing" eröffnet die große Achtziger-Show, die sich danach in einer Dauerbeschallung mit den abgenudelsten Tracks aus jener Zeit auf den wehrlosen Zuhörer ergießt. "Blister in the Sun", "Ain't Nobody", "Time after Time", "Axel F", der ganze Horror, ohne Sinn und Verstand irgendwo reingeballert, ohne dramaturgische Verpflichtung und ohne das geringste Gespür für Akzente, es wird reingeblendet und wieder rausgeblendet. Zwischen den zahllosen Formatradio-Evergreens vom Bravo-Sampler wird außerdem in alte Tangerine-Dream-Scores, vornehmlich RISKY BUSINESS, rein- und rausgeblendet. Und schon nach zwei Minuten fallen die Namen Mr. T und Mr. Miyagi. Wie so oft in der grassierenden 80s-Welle ist alles viel mehr 80s, als die 80s je waren.
Dank sympathischer Performances dennoch sehr unterhaltsame 90 Minuten, die dann leider von 30 sehr doofen Minuten runtergerissen werden.