Leinwandliebe Film Talk

Hatte seither ehrlich gesagt sehr wenig Berührungspunkte mit Joe D'Amato.

Am Uni-Kino in Frankfurt lief am Samstag aber
Inferno Rosso - Joe D’Amato on the Road of Excess
"Dokumentarfilm über Leben und Werk des italienischen Regisseurs, Autors, Kameramann und Produzenten Aristide Massaccesi, der sich mit 200 Filmen als Joe D’Amato einen Namen in diversen Genres gemacht hat, vom Erotikfilm und Western bis Fantasyabenteuer und Horroschocker. Inferno Rosso feiert bei uns seine deutsche Premiere!"

Hat sich sehr gelohnt. Ziemlich sympathischer, filmbesessener, verrückter Dauerfilmer, der Joe. Zu Wort kamen seine Tochter und diverse Gefährten (Produzenten, Darsteller, andere Regisseure etc.). Eli Roth hat auch einiges beigetragen. In 70 Minuten wurde genügend Informatives untergebracht und langweilig war nix dran, im Gegenteil. Produziert hat kein Geringerer als Nicolas Winding Refn.

Danach gab's als Überraschungsfilm:

Anthropophagus aka Man-Eater
Von einer 35-mm-Rolle mit leichtem Rotstich und deutschem Ton strong uncut.
Zugegegebenermaßen zieht sich das Ding in der ersten Stunde schon sehr und hat doch einige Rumlatsch-Füller. Dafür gefiel mir die durchgehend unheilvolle Atmosphäre. Zum Schluss hin zieht das Tempo dann an und es gibt einige coole Szenen plus natürlich die legendäre Baby-Szene.
Unterm Strich dann doch ganz okay. Die Gorehounds hier klatschen gelegentlich Beifall.
6,5/10

D'Amato ist schon ein übler Stümper, finde den aber weitaus besser als Oberstümper Jess Franco. Am Besten ist er, wenn geschnackselt wird, also am Allerbesten mit Laura Gemser Gepäck. Der Man-Eater hat meiner Meinung nach bis auf seinen Ruf wirklich absolut gar nichts zu bieten, naja Montefiori und Serena LECHZ Grandi vielleicht.