Manodrome (Eisenberg / Brody)
Posted: Mon Feb 20, 2023 2:31 pm
Der arbeitslose Proll Ralphie hält sich mit Uber-Fahrten über Wasser, hadert hart mit seiner Männlichkeit und der Schwangerschaft seiner Freundin und kriegt immer Gesichtszuckungen, wenn er Homosexuelle sieht. Er pumpt wie besessen in der Muckibude und ist wie vermutlich alle Muckibudenpumper ordentlich schrankschwul. Vor allem ist er leichte Beute für einen Männerbund vom Leben enttäuschter Incels, die aber wiederum nicht rechtzeitig erkennen, wie hart Ralphie wirklich einen an der Waffel hat.
Jesse Eisenberg spielt ja nie was anderes als verzagte Autisten und passt daher in diese Rolle wie die Faust aufs Auge. Als sanfter Zen-Faschist stiehlt ihm Adrien Brody natürlich die Show, aber die wesentlich zurückhaltenderen Nebendarsteller gehen die Sache etwas authentischer an. Dass es sich hier um einen Film mit Anspruch halten soll, macht einem das Arthouse-typische Bratschengefiedel eh vom Fleck weg mit Nachdruck klar.
MANODROME erzählt seine Bestandsaufnahme zur toxischen Männlichkeit zunächst recht eindringlich, kurz werden sogar Erinnerungen an den seligen TAXI DRIVER wach, aber mit zunehmender Laufzeit kommt man aus dem Augenrollen kaum noch raus und die letzten Volten der Geschichte sind dann nur noch zum Piepen. Da muss man dann leider doch eher an den unseligen JOKER denken. Schade!