Leinwandliebe Film Talk

A hungover ranger in a freezing forest hut must work out which of three visitors is a poacher in a striking debut produced by Pema Tseden.

KEKEXILI lässt grüßen.

Der war geilomat.

Gesehen. Handwerklich überragender Schneethriller mit intensiver Tonspur, auf der sich düstere Elektroteppiche mit dem ominösen Geraschel der Wallachei und donnernden Gewehrschüssen abwechseln. Mit seinem narrativ leicht verschnörkelten Trust-Nobody-Szenario rund um die Waldhütte erinnert der Film tatsächlich ein bisschen an HATEFUL EIGHT, aber durchaus mit eigener DNA; statt ausladenden Dialogen gibt es hauptsächlich müde herausgegrunzte Satzfetzen und verdächtigende Blicke. Das Drehbuch schneidet beim Aufbau des finalen Mexican Standoffs nebenher noch Themenkomplexe wie Wilderei und das Verhältnis zwischen Tibetern und Han-Chinesen an, bleibt dabei aber nur an der Oberfläche, und einer zufriedenstellenden Auflösung entzieht sich Regisseur Jigme Trinle schließlich mithilfe eines einerseits frustrierenden, andererseits doch irgendwie ganz reizvollen Ausweichmanövers. Nicht der ganz große Wurf, aber ein faszinierendes Kleinod.