Die Filme des Dr. Fu Manchu
Posted: Mon Nov 14, 2022 10:25 pm
The Mysterious Dr. Fu Manchu (1929)
Regie: Rowland V. Lee
Die unzähligen FU-MANCHU-Romane sowie Filme und dessen Titelfigur sind schon vor Urzeiten so kontrovers gewesen, dass der Produktionsstop zumindest im Filmbereich schon über vierzig Jahre zurückliegt. In dieser ersten Ton-Verfilmung gibt Warner Oland den legendären, pseudo-chinesischen Schurken, natürlich mit überzogener Maske und Kostümierung versehen. Der internalisierte Rassismus ist hier und da schon deutlich wahrzunehmen, es fallen auch mal so diskriminierende Bezeichnungen wie "Coolies", doch trotzdem gilt wieder mal, dass das weniger eine Intention der Macher oder die 'Moral der Geschichte' wäre, sondern viel mehr ein Spiegelbild gesellschaftlicher Ansichten von Anno dazumal. Hinzu kommt, dass die Figur des Fu Manchu und auch der dargestellte Orientalismus schon immer überzeichnet waren, Schauplätze und Hintergründe eben exotisch und für den Eskapismus mehr als geeignet - die Sache also generell eher als Unterhaltungs-Krimi ohne bösen Hintergedanken aufgezogen ist.
Zudem ist Fu Manchu hier eine tragische Figur, ein Rachegeist: seine Familie kommt durch Artilleriefeuer der britischen Armee um. Ein schlimmer Kollateralschaden, der Film lässt keine Zweifel an der Unbewusstheit der Täter; THE MYSTERIOUS DR. FU MANCHU ist quasi von vornherein eine eher differenzierte Geschichte mit mehr Grautönen als nur Schwarz & Weiß. Von den Rachegelüsten verabschiedet sich unsere Hauptfigur nie, noch viel später wird Jagd auf die vermeintlich Verantwortlichen in London gemacht. Demzufolge legt man sich auch mit dem Scotland Yard und damit zwei weiteren Hauptfiguren der Romane an: Inspektor Nayland Smith (O.P. Heggie) und Dr. Petrie (Neil Hamilton). Fu Manchu benutzt seine Ziehtochter, um an die Schuldigen heranzukommen, welche an sich ahnungslos ist, doch unter Hypnose Schandtaten für den Doktor verübt. Das sorgt schon für ein bißchen Nervenkitzel und eine Szene, die eher vielleicht eher Horror als Krimi bedient. Gespielt ist das sachgemäß, also relativ ordentlich - Jean Arthur liefert eine betont sinnliche Performance als die Ziehtochter des Doktors, während Warner Orland der eigentliche (B-)Star der ganzen Chosé bleibt. Die Besetzung der Gegenseite ist eher schwächer und während die heimtükischen Morde sowie Mordversuche der Titelfigur durchaus für Kurzweil sorgen, tun es die Ermittlungen eher weniger.
Regie: Rowland V. Lee
Die unzähligen FU-MANCHU-Romane sowie Filme und dessen Titelfigur sind schon vor Urzeiten so kontrovers gewesen, dass der Produktionsstop zumindest im Filmbereich schon über vierzig Jahre zurückliegt. In dieser ersten Ton-Verfilmung gibt Warner Oland den legendären, pseudo-chinesischen Schurken, natürlich mit überzogener Maske und Kostümierung versehen. Der internalisierte Rassismus ist hier und da schon deutlich wahrzunehmen, es fallen auch mal so diskriminierende Bezeichnungen wie "Coolies", doch trotzdem gilt wieder mal, dass das weniger eine Intention der Macher oder die 'Moral der Geschichte' wäre, sondern viel mehr ein Spiegelbild gesellschaftlicher Ansichten von Anno dazumal. Hinzu kommt, dass die Figur des Fu Manchu und auch der dargestellte Orientalismus schon immer überzeichnet waren, Schauplätze und Hintergründe eben exotisch und für den Eskapismus mehr als geeignet - die Sache also generell eher als Unterhaltungs-Krimi ohne bösen Hintergedanken aufgezogen ist.
Zudem ist Fu Manchu hier eine tragische Figur, ein Rachegeist: seine Familie kommt durch Artilleriefeuer der britischen Armee um. Ein schlimmer Kollateralschaden, der Film lässt keine Zweifel an der Unbewusstheit der Täter; THE MYSTERIOUS DR. FU MANCHU ist quasi von vornherein eine eher differenzierte Geschichte mit mehr Grautönen als nur Schwarz & Weiß. Von den Rachegelüsten verabschiedet sich unsere Hauptfigur nie, noch viel später wird Jagd auf die vermeintlich Verantwortlichen in London gemacht. Demzufolge legt man sich auch mit dem Scotland Yard und damit zwei weiteren Hauptfiguren der Romane an: Inspektor Nayland Smith (O.P. Heggie) und Dr. Petrie (Neil Hamilton). Fu Manchu benutzt seine Ziehtochter, um an die Schuldigen heranzukommen, welche an sich ahnungslos ist, doch unter Hypnose Schandtaten für den Doktor verübt. Das sorgt schon für ein bißchen Nervenkitzel und eine Szene, die eher vielleicht eher Horror als Krimi bedient. Gespielt ist das sachgemäß, also relativ ordentlich - Jean Arthur liefert eine betont sinnliche Performance als die Ziehtochter des Doktors, während Warner Orland der eigentliche (B-)Star der ganzen Chosé bleibt. Die Besetzung der Gegenseite ist eher schwächer und während die heimtükischen Morde sowie Mordversuche der Titelfigur durchaus für Kurzweil sorgen, tun es die Ermittlungen eher weniger.