Leinwandliebe Film Talk

„Langsam blasen, Mädels, sonst wird euch schwindelig!”

RAW DEAL mal wieder gesehen.
Was für ein Fratzengeballer. Am Anfang kommen ein paar alte Männer, die allesamt aussehen, als würden sie bei der Müllabfuhr arbeiten und abends in der Kupferkanne am Tresen hängen, zu einem Haus im Wald und ballern andere Männer, die allesamt aussehen, als würden sie in der Sparkasse arbeiten und abends vorm Fernseher hängen und Dalli-Dalli gucken, über den Haufen, und erschießen dann einen Kronzeugen, der da in Unterhose und Socken kauert und aussieht, als wäre er neben Anne Frank versteckt worden.
Danach hämmert Arnie mit einem Jeep durch die Rabatten und es erklingt kreuzüble Countrymusik. Man würde vermutlich aufgeben, wäre der Anfang nicht so hemmungslos blutrünstig gewesen.
Wenn Arnie, der hier besser spielt als in den letzten 30 Jahren, dann undercover in Chicago geht, nimmt die Sache Fahrt auf und das Fratzengeballer wird durch grandiose Charakterfressen wie Robert Davi, Ed Lauter und Sam Wanamaker erweitert. Schwarzenegger gibt schön ölig den gelackten Mann fürs Grobe und wirkt niemals gefährdet. Am Ende gibt es zwei harte Shootouts, einer leider zu "Satisfaction", der andere zum geilen "Kaminski Stomp". Darren McGavin ist der verheulteste Opa-Cop aller Zeiten.
Mochte den nie so richtig, jetzt hat er mir aber recht gut gefallen! Schnörkellose Äktschn, von Irivin durchaus mit Stil und vor allem mit dem Schalk im Nacken inszeniert. Unspektakulär, aber flott und solide. War schön! Die neue Blu ist der Hammer.

Die Verfolgungsjagd erinnerte an Bud Spencer und seinen außerirdischen Freund mit der Musik

Nie gesehen, merk ich mir mal.

Schon im Einkaufswagen

"Don't scream at me, you fucking fuck, with 48 % body fat!"

SABOTAGE wieder gesehen. Zweitsichtung. Dieses Mal gefällt mir dieser ruppige, dreckige, saublutige In-die-Fresse-Film viel mehr. Vor allem Arnold spielte nie wieder so eine hinterfotzige Gestalt - was vor allem bei dem alternativen Ende ausgebaut wird. MEINE FRESSE!

CONAN mal wieder gesehen nach 100 Jahren.
Bildgewaltig, ernst, Fantasy ohne Plumperquatsch. Finde auch Arnie, dessen Dialogvolumen man klug aufs Nötigste reduziert hat, gar nicht so schlecht. Ab und an und etwas selten kreist auch die Blutwurst. Basil Poledouris' majestätischer Score wertet das Geschehen enorm auf. Milius macht im Finish noch mal Apocalypse Now auf. Aber irgendwie finde ich den Film ein bißchen langweilig.

Dann guck halt RED SONJA.

Nö, der ist ja Scheiße. So wie auch CONAN THE DESTROYER.

Dann guck halt Jimmy the Molesterer!

RUNNING MAN mal wieder gesehen.
Das sollte ja mal wirklich mal eine werkgetreue Adaption von Stephen Kings/Richard Bachmans Roman werden, mit Chris Reeve in der Hauptrolle. Aber Steven De Souza hat tausend zweifelhafte Gründe gefunden, aus denen das angeblich nicht ging ("andere Zeiten" usw.). Was vom Tage übrig blieb von Kings düster-brutalem Zukunftsszenario, ist eine komplett banane Quatschveranstaltung, in der Arnie im gelben Stampelanzug von einer Handvoll dicker Tunten durch knallbunte Kulissen gejagt wird. Naja - "gejagt". Die stolpern durch die Gegend und werden sofort von Arnold abgemurkst und mit stark abgehangenen One-Linern verabschiedet. Yaphet Kotto steht der Strampelanzug noch weniger und Maria Conchita Alonso ist Maria Conchita Alonso. Die restliche Besetzung ist komplett bizarr, von Jesse Ventura über Jim Brown bis zu Dweezil Zappa und - wirklich - Mick Fleetwood!
Gibt's Highlights? Tatsächlich Faltermeyers Quatschmusik. Und vor allem "Familienduell"-Moderator Richard Dawson, der einen hervorragenden Showmaster abgibt und damit Dieter Thomas Hecks Triumph im MILLIONENSPIEL wiederholt. Dawson rettet diesen Film beinahe. Aber dieser total bekloppte Quatsch, den für wenige Drehtage Andrew Davis betreute und dann von - of all people - Paul Michael Glaser abgelöst wurde (Arnie: "He made a TV movie out of it.")

watt ne Kritik. Mega.

Einer der Filme, die ich wahrscheinlich nicht mehr schauen werde, um die Wirkung aus Kindertagen nicht zu zerstören. Hab den viel zu jung gesehen und die verblassenden Erinnerungen sind (aus Kinderaugen) ein bunter, gleichzeitig düster-verstörender Sci-Fi-Alptraum mit Eishockey-American-Gladiators, die Arnie in irgendwelchen Gängen/tv-sets töten wollen.

Monsterfilm. Jede Kritik ist hier vollkommen fehl am Platze.