Leinwandliebe Film Talk

Hölle.

BURNING
(2018, Lee Chang-dong)

Lee Jong-Su, a young author, meets and falls for his childhood friend Shin Hae-mi. Later, she introduces him to Ben, a mysterious man who has a strange hobby, leading to chilling circumstances.

Ewig vor mir hergeschoben. Ein Fehler, denn das ist das schon ein ziemlich mitreißender Slowburn, der sich irgendwo zwischen sozialkritischem Psychogramm, Hitchcock und Arthouse-Romanze positioniert. Die von Lee lustvoll ausgeloteten Mehrdeutigkeiten und Interpretationsspielräume überschlagen sich am Ende regelrecht, jeder Dialogfetzen erhält im Nachgang einen doppelten Boden und wird vom nächsten umgedeutet, bis die naheliegendsten Schlussfolgerungen doch wieder trügerisch wirken. Zwar meiner Meinung nach dramaturgisch etwas zu unpräzise und gewiss 10-15 Minuten zu lang, trotzdem eine wirkungsvoll nachhallende Erzählung, die dazu auch als Klassenkampfkommentar eine weitaus klügere Figur macht als der endlos überschätzte PARASITE aus dem gleichen Jahr.

SLEEP
(2023, Jason Yu)

A young, expectant wife must figure out how to stop her husband's nightmarish sleepwalking habits before he harms himself or his family.

Sparflammengrusel mit zwei, drei einigermaßen schaurigen Schlafwandelszenen, ansonsten aber eher Gurkensalat, da optisch knapp auf TV-Niveau und mit einer ziemlichen Nervensäge in der weiblichen Hauptrolle gesegnet. Diese darf im letzten Drittel mithilfe einer Powerpoint-Präsentation (!) den Erklärbär liefern, was zumindest vorübergehend für unfreiwillige Erheiterung sorgt. Danach scheint dem Regisseur angesichts des abrupten Finishs aber das Geld ausgegangen zu sein.

Jo, BURNING ist grandios.
SLEEP ließ ich aufm FFF aus. Klang nicht nach Must See.

Der kommt überall recht gut weg und ich dachte vielleicht gibt's wenigstens paar schicke Bilder. Aber Pustekuchen.

BURNING ist arschlangweilig.

Für die Fuckgeil-Fraktion natürlich nix.

Mein BURNING-Kommentar war damals:

BURNING ist sicherlich nicht Lee Chang-dongs stärkster Film, doch was der Mann aus der ursprünglichen Kurzgeschichte alles an schönen Bildern und subtilen Spannungssequenzen herauskitzelt, ist schon beneidenswert. Für Hauptdarstellerin Jeon Jong-seo ist das außerdem ein tolles Debut, da bin ich mal gespannt, was noch so kommt. Steven Yeun wirkt wie ein Fremdkörper in einem südkoreanischen Feature-Film, aber das soll bestimmt so, bzw. passt hier wunderbar ins Gesamtkonzept. Die Mischung aus psychologischem Sozialdrama und Slow-Burner-Thriller geht jedenfalls voll auf, zumindest wenn man es toll findet, dass die Höhepunkte des Films so langgezogene Sequenzen sind, deren Inhalte sich ungefähr so beschreiben lassen: "Gibt es eine Katze oder nicht?", "War das Niederbrennen von Gewächshäusern jetzt wirklich eine Metapher für Mord?" oder "Ist diese Katze dieselbe Katze wie die, die es womöglich gar nicht gibt?". Super! Oder halt nicht. Je nach Geschmack.

Find den schon auch gut und erinnerungswürdig .

Mein BURNING-Kommentar war damals:

Ein Kotzsmiley.

Armselig.

Besser arm dran als Arm ab!

Hirn weg ist halt schade

aba daba dab dun th