Re: Der offizielle Michael-Mann-Thread
Posted: Wed Jun 12, 2024 2:46 pm
Mein Eindruck zu THE KEEP btw, neulich auch zum ersten Mal gesehen:
Total kaputter Film und ein frühes Werk von Michael Mann. Die Idee klingt aber erstmal geil: Während des Zweiten Weltkriegs stolpert in Rumänien eine Einheit deutscher Gebirgsjäger auf ein kleines Dorf in den Karpaten. Dort wird in einem mysteriösen Bergfried ein uralter (jüdischer?) Dämon mit dem klangvollen Namen Radu Molasar erweckt, welcher die Reihen der Nazis nach und nach dezimiert. Ein jüdischer Historiker wird von den verzweifelten Gebirgsjägern zur Hilfe gerufen.
Irgendwie eine Kuriosität - die ursprüngliche Schnittfassung ging wohl mal 210 Minuten. Die Post-Produktion traf auf zwei gravierende Probleme: Zuersteinmal verstarb Special Effects Supervisor Wally Veevers noch bevor seine Arbeit am Film beendet war. Das Problem: Niemand sonst wusste, wie man die noch fehlenden Spezialeffekte anfertigen sollte. Ein Teil der Szenen fiel also einfach weg, weil die Effektarbeit ausblieb? Dann fiel der Film (natürlich) bei den Produzenten und den Test-Zuschauern durch, Kürzungen wurden schnellstmöglichst in Auftrag gegeben. Letzten Endes landete THE KEEP bei 96 Minuten Laufzeit. Darunter leiden nicht nur Drehbuch und Figuren (der Film macht irgendwann einfach keinen Sinn mehr), sondern auch die Tonspur; Da die Kürzungen so kurz vor dem geplanten Release stattfanden, gab es keine Zeit mehr einen neue Spur anzufertigen oder die vorhandene aufzupolieren. Das Resultat sind Unregelmäßigkeiten in der Lautstärke, plötzlich sind Dialoge unheimlich leise und kaum verständlich, ein andermal dreht der Film voll auf. Hinzu kommt der (mir sowieso eher auf die Nerven gehende) Soundtrack von Tangerine Dream, der ebenfalls immer wieder abbricht oder komische Schnitte durchleiden muss, weil er nicht auf die kürzere Laufzeit angepasst wurde.
Ansonsten zaubert Michael Mann zumindest ein paar beeindruckende Bilder auf den Schirm. Das Bergdorf wirkt wie ein verzauberter Märchenort und das, was von den Effekten bereits fertiggestellt war, sieht teilweise super aus; Inklusive ein paar ganz netter Splattermomente (aka explodierende Körper und Köpfe). Tempo und Timing sind aber futsch, jeglicher Spannungsaufbau verläuft somit schnell im Sande, die Handlung macht wie gesagt nur noch kaum einen Sinn (insbesondere diese forcierte Romanze zwischen zwei Hauptfiguren, welche in der ursprünglichen Fassung wahrscheinlich irgendwie vernünftig etabliert war, doch hier landen die einfach so beim Tantra-Sex im Bett). Michael Mann fand den Film wohl so scheiße, dass er die Rechte irgendwann einfach abgab, weswegen THE KEEP auch ein bisschen selten ist und meist nicht in der besten Qualität zu haben. Einen von wenigen Fans herbeigesehnten Director's Cut wird es wohl nie geben, das aussagekräftigste Zitat dazu: "No ... we were never able to figure out how we were to combine all these components that were shot (pre blue and green screen). That one’s going to stay in its ..."
Total kaputter Film und ein frühes Werk von Michael Mann. Die Idee klingt aber erstmal geil: Während des Zweiten Weltkriegs stolpert in Rumänien eine Einheit deutscher Gebirgsjäger auf ein kleines Dorf in den Karpaten. Dort wird in einem mysteriösen Bergfried ein uralter (jüdischer?) Dämon mit dem klangvollen Namen Radu Molasar erweckt, welcher die Reihen der Nazis nach und nach dezimiert. Ein jüdischer Historiker wird von den verzweifelten Gebirgsjägern zur Hilfe gerufen.
Irgendwie eine Kuriosität - die ursprüngliche Schnittfassung ging wohl mal 210 Minuten. Die Post-Produktion traf auf zwei gravierende Probleme: Zuersteinmal verstarb Special Effects Supervisor Wally Veevers noch bevor seine Arbeit am Film beendet war. Das Problem: Niemand sonst wusste, wie man die noch fehlenden Spezialeffekte anfertigen sollte. Ein Teil der Szenen fiel also einfach weg, weil die Effektarbeit ausblieb? Dann fiel der Film (natürlich) bei den Produzenten und den Test-Zuschauern durch, Kürzungen wurden schnellstmöglichst in Auftrag gegeben. Letzten Endes landete THE KEEP bei 96 Minuten Laufzeit. Darunter leiden nicht nur Drehbuch und Figuren (der Film macht irgendwann einfach keinen Sinn mehr), sondern auch die Tonspur; Da die Kürzungen so kurz vor dem geplanten Release stattfanden, gab es keine Zeit mehr einen neue Spur anzufertigen oder die vorhandene aufzupolieren. Das Resultat sind Unregelmäßigkeiten in der Lautstärke, plötzlich sind Dialoge unheimlich leise und kaum verständlich, ein andermal dreht der Film voll auf. Hinzu kommt der (mir sowieso eher auf die Nerven gehende) Soundtrack von Tangerine Dream, der ebenfalls immer wieder abbricht oder komische Schnitte durchleiden muss, weil er nicht auf die kürzere Laufzeit angepasst wurde.
Ansonsten zaubert Michael Mann zumindest ein paar beeindruckende Bilder auf den Schirm. Das Bergdorf wirkt wie ein verzauberter Märchenort und das, was von den Effekten bereits fertiggestellt war, sieht teilweise super aus; Inklusive ein paar ganz netter Splattermomente (aka explodierende Körper und Köpfe). Tempo und Timing sind aber futsch, jeglicher Spannungsaufbau verläuft somit schnell im Sande, die Handlung macht wie gesagt nur noch kaum einen Sinn (insbesondere diese forcierte Romanze zwischen zwei Hauptfiguren, welche in der ursprünglichen Fassung wahrscheinlich irgendwie vernünftig etabliert war, doch hier landen die einfach so beim Tantra-Sex im Bett). Michael Mann fand den Film wohl so scheiße, dass er die Rechte irgendwann einfach abgab, weswegen THE KEEP auch ein bisschen selten ist und meist nicht in der besten Qualität zu haben. Einen von wenigen Fans herbeigesehnten Director's Cut wird es wohl nie geben, das aussagekräftigste Zitat dazu: "No ... we were never able to figure out how we were to combine all these components that were shot (pre blue and green screen). That one’s going to stay in its ..."