Leinwandliebe Film Talk

Oh die meinte ich.

Wer Schrader guckt, gendert auch. Pfui.

Master Gardener

Joel Edgerton hat ne Friese wie Theo Lingen und ein Gesicht gezeichnet vom Leben. Ist bei Ripley als Chef einer Gärtnerkolonne angestellt und kümmert sich um ihren riesigen Garten. Aber manchmal auch um Madame. Als sie dann ihre Großnichte zu sich nimmt, verpflichtet sie den Master Gardener um diese auszubilden......

Wenn Paul Schrader draufsteht dann ist in Edgerton irgendein Geheimnis drin. Die Lingen-Gedächtnisfrisur gibt schon nen ersten Hinweis und wird mit kurzen Rückblenden angedeutet.

Wie kaum ein anderer versteht es Paule auf der Schuld/Sühne-Klaviatur zu spielen und man fragt sich als Zuschauer: "Könnte ich so jemanden zum Freund haben?".

Das Ganze wird durch Edgerton getragen. Sein Gesicht ist die halbe Miete. Man leidet so mit ihm mit, wenn er auf der Suche nach Nähe selbst beim Cop ne Abfuhr bekommt. Am Ende bringt er mit seinem Lächeln das ganze Vertrauen beim Zuschauer aber zum Einsturz.

Weaver spielt die Matriachin solide und Adilette Esai Morales denkt sich ab der Hälfte des Film er müsse auf Zakes Mokae machen und Hut tragen. Das verrückte: er sieht sogar wie er aus!

8.5/10 rote Rosen

Darf der noch zu den anderen Handwerkern?

Nein. In diese Reihe gehört

An den Bronzi muss ich da auch immer denken

JimmyPage wrote: ↑Sun Jan 21, 2024 9:09 am Joel Edgerton hat ne Friese wie Theo Lingen

Fand den übrigens stellenweise was langweilig. Die "Abfuhr" vom Cop tatsächlich tragisch.

Bei dir merkt man Crona
Der hatte mich bis zum Schluss am Sack!

THE MASTER GARDENER gesehen.

Schrader beackert sein Lieblingsfeld: Katholizistische Erlösungsfantasien. Aber das ist nicht schlimm, niemand erntet dabei so reichhaltig wie er. Ein weiteres stilles kleines Juwel, berückend schön gedreht - ich liebe einfach diese streng symmetrische Kadrage - und sehr klug geschrieben. Edgerton ist ein großes Schauspielfest der kleinen Gesten und meiner geliebten Sigourney hätte ich ein derart kaltes Monster gar nicht zugetraut. Schrader hat für jeden Moment das richtige Gefühl und lässt sich nie komplett in die Karten schauen. Das Ende ist von berückender Schönheit.
Ein Filmerlebnis von selten gewordener Qualität, auch dieses Mal ausgestattet mit einem so passenden wie sensiblen Soundtrack.