Western (neu & alt)
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Re: Western (neu & alt)
Nevada Pass - Breakheart Pass (1975)
Zweitsicht nach Erstsichtung vor einem halben Jahr oder so, ich mag den Film irgendwie, Krimi im Westerngewand, quasi Mord im Nevada-Express. Es gibt ein bisschen Ketchup, es gibt ein paar Stuntszenen unter Aufsicht von Yakima Canutt, und auch der Rest vom Stab ist mit bspw. Jerry Goldsmith & Lucien Ballard nicht zu verachten. Es hat genau die richtige Laufzeit und es ist keiner, was er vorgibt zu sein scheint. Darstellerrriege alles so Nebenleute wie Crenna, Lauter, McKinney, Huddleston und Durning, (plus unscheinbar Sam Elliott & Sally Kirkland); aber es passt hier.
Zweitsicht nach Erstsichtung vor einem halben Jahr oder so, ich mag den Film irgendwie, Krimi im Westerngewand, quasi Mord im Nevada-Express. Es gibt ein bisschen Ketchup, es gibt ein paar Stuntszenen unter Aufsicht von Yakima Canutt, und auch der Rest vom Stab ist mit bspw. Jerry Goldsmith & Lucien Ballard nicht zu verachten. Es hat genau die richtige Laufzeit und es ist keiner, was er vorgibt zu sein scheint. Darstellerrriege alles so Nebenleute wie Crenna, Lauter, McKinney, Huddleston und Durning, (plus unscheinbar Sam Elliott & Sally Kirkland); aber es passt hier.
Teufelswürstchen
"I like most of what Steve McQueen has been doing and I think Eastwood has a chance.“
~ John Wayne
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Re: Western (neu & alt)
Cheyenne - Cheyenne Autumn (1964)
Vorletzter Film von Ford, letzter Western, letztes Mal Monument Valley. Film soll eine Art Tribut, Entschuldigung und Wiedergutmachung an das indigene Volk sein, das gelingt trotz erhöhter Laufzeit eher nicht, ein Gutteil der Personen sind egal, für die Ureinwohner hat man sich Leute wie Sal Mineo oder Ricardo Montalbán ausgesucht, und noch eine Quäkerin darunter gemischt, damit die Identifikation vollends stimmt. Widmark allein bekommt den Film nicht getragen, und James Stewarts Auftritt als Wyatt Earp ist eine reine Slapsticksequenz.
Vorletzter Film von Ford, letzter Western, letztes Mal Monument Valley. Film soll eine Art Tribut, Entschuldigung und Wiedergutmachung an das indigene Volk sein, das gelingt trotz erhöhter Laufzeit eher nicht, ein Gutteil der Personen sind egal, für die Ureinwohner hat man sich Leute wie Sal Mineo oder Ricardo Montalbán ausgesucht, und noch eine Quäkerin darunter gemischt, damit die Identifikation vollends stimmt. Widmark allein bekommt den Film nicht getragen, und James Stewarts Auftritt als Wyatt Earp ist eine reine Slapsticksequenz.
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Re: Western (neu & alt)
Panik am roten Fluss - Red River (1948)
Starker Großwestern von Hawks, die Produktion ordentlich überzogen, man sieht aber auch warum, und der Film funktioniert fast von Minute Eins an auch als psychologischer Thriller; bis auf das Ende, und sie haben schon ordentlich herumgedoktert, zumal Howard Hughes eine Plagiatsklage bezüglich seines Geächtet (1943) am Androhen war. Ansonsten: Wayne war wohl nie besser ("I never knew the big son of a bitch could act." ~ John Ford)), und bisheriger Theaterdarsteller Clift in seinem Kinodebüt wohl auch die härteste schauspielerische Konkurrenz.
Starker Großwestern von Hawks, die Produktion ordentlich überzogen, man sieht aber auch warum, und der Film funktioniert fast von Minute Eins an auch als psychologischer Thriller; bis auf das Ende, und sie haben schon ordentlich herumgedoktert, zumal Howard Hughes eine Plagiatsklage bezüglich seines Geächtet (1943) am Androhen war. Ansonsten: Wayne war wohl nie besser ("I never knew the big son of a bitch could act." ~ John Ford)), und bisheriger Theaterdarsteller Clift in seinem Kinodebüt wohl auch die härteste schauspielerische Konkurrenz.
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Re: Western (neu & alt)
Despite their characters having died in the second film, Lou Diamond Phillips & Christian Slater are returning.

- Con Trai
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Re: Western (neu & alt)
Schneller als der Tod - The Quick and the Dead (1995)
Der Turnier-Film unter den Western, ähnlich spannend auch (nicht), ein paar Kameramätzchen von Raimi reißen es ein bisschen raus, und dass am Ende die halbe Stadt inklusive dem Wolkenkuckucksheim von Hackman in die Luft fliegt, auch. Ansonsten ist Stone leider Fremdkörper in ihrem eigenen Film, Sinise in seiner Rückblende sieht aus wie einer von den Dumm & Dümmer Brüdern (sind das Brüder?), und die Paarung Hackman - Crowe - DiCaprio hätte eigentlich dramaturgisch und psychologisch (Vater - abgewendeter Ziehsohn - richtiger, aber nicht anerkannter Sohn) vollkommen ausgereicht.
Der Turnier-Film unter den Western, ähnlich spannend auch (nicht), ein paar Kameramätzchen von Raimi reißen es ein bisschen raus, und dass am Ende die halbe Stadt inklusive dem Wolkenkuckucksheim von Hackman in die Luft fliegt, auch. Ansonsten ist Stone leider Fremdkörper in ihrem eigenen Film, Sinise in seiner Rückblende sieht aus wie einer von den Dumm & Dümmer Brüdern (sind das Brüder?), und die Paarung Hackman - Crowe - DiCaprio hätte eigentlich dramaturgisch und psychologisch (Vater - abgewendeter Ziehsohn - richtiger, aber nicht anerkannter Sohn) vollkommen ausgereicht.
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Re: Western (neu & alt)
Stone ist sagenhaft schlecht. Wie so oft 

- Con Trai
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Re: Western (neu & alt)
Bad Girls (1994)
Kaplan, der aus der Corman-Schule entspringt, aber später in der Karriere einigen Hauptdarstellerinnen zu Nominierungen und Auszeichnungen, etwa bei Angeklagt (1988) oder Love Field - Liebe ohne Grenzen (1992) geführt hat, hält den Film immerhin in Bewegung, er hat auch mehr Abwechslung als bspw. Schneller als der Tod, der nur seine Duelle zeigt und dazwischen in Ruhepausen verfällt, Barrymore macht das keck, Stowe befehlerisch, die anderen beiden reiten mit. Schick gemacht wird sich für bestimmte Auftritte, für die Auflösung des Kontos bspw., man hat mit dem Geld etwas vor, eine Zukunft ohne Hurerei, es wird geklimpert auf der Tonspur, nur bei den Pinkertons dröhnt der Score. Aufgeschreckt wie die Hühner ist man hier zuweilen, Verzeihung um den Ausdruck, ein Bösewicht nach Maß auch installiert, verschiedene Sorten von Frauen, verschiedene Sorten von Männern, manche kennen sich sogar aus der Vergangenheit, manche berühren sie später, das "um der alten Zeiten willen." Viel gerannt wird hier zumindest, viel geritten, ab und zu geschossen, ein bisschen pulpig das Geschehen, ein Banküberfall lässt die Kugeln sprechen, MacDowell ist wirklich zu nichts zu Nutze hier. Eine Posse wird zusammengestellt, die Kamera zuweilen eindrucksvoll gehalten, es ist das Böse hier, was ansprechend in Szene gesetzt wird und effektiv gezeichnet ist, der Western lebt vom Kampf Gut gegen Böse, ansonsten wäre es ein Familienfilm, ein Heimatfilm, wäre es Unsere kleine Farm, Russo (und Mulroney) macht demnach den wirkungsvollsten Eindruck hier.
Um die Sprache der Liebe geht es also nicht, es geht um eine Reise und dann die Vergeltung für die Untaten, es wird ein bisschen gröber, dem Terrain angemessen, auch der Score ändert sich, man befindet sich nahe Mexiko, es wird in den Dreck und Staub gegangen, die Pinkertons nicht mehr das größte Problem. Um die Revolution geht es gar im Nebenher, des Soldes und des Geldes wegen, es wird in Erinnerung geschwelgt, "Weißt Du das noch?", es werden um der alten Zeiten willen neue Feinde gemacht, deren Gefährlichkeit man kennt. Um Beziehungen geht es hier auch, um die der Frauen untereinander, um persönliche Wiedergutmachung, um die Loyalität der Frauen und die Veränderung von Liebe und Hass, von Liebe zu Hass, um Heilung und Vergeltung, um Privates und Berufliches; um einen kleinen Fisch im großen Teich, damals sicherlich auffallend, danach (anders als Erbarmungslos oder Tombstone) eher vergessen werdend.
Mit weiblichen Reizen wird auch nicht gegeizt, mal freiwillig, mal nicht, das ist dem Regisseur eigentlich nicht würdig, auch in Schneller als der Tod musste man in die Nacktaufnahmen gehen, um den Marktwert zu steigern, zwischendurch wird ein Abenteuerfilm hier draus, er müsste nicht unbedingt im Wilden Westen spielen. Die Handlung ist mittig noch gar nicht so richtig raus, sie wird erst dann erklärt und erläutert, Mulroney möchte auch Rache, man verbindet sich, man verbündet sich, man findet noch andere Gemeinsamkeiten und gemeinsame Eigenschaften, es wird ein wenig Romantik verursacht, zwei Geschlechter treffen sich. Handlungstechnisch erweist man sich auf Dauer als etwas dünn, trotz der vielen Personalien und ihrer Interaktionen, Kaplan ist mit dem Film auch entweder unter- oder überfordert, so genau weiß man das nicht, er hat andere Werke fabriziert, es wirkt zuweilen wie von verschiedenen Regisseuren gedreht (Tamra Davis hat mit dem Film angefangen, wurde aber nach neun Tagen wegen kreativen Differenzen ersetzt), manche Töne erinnern stark an Goldsmith' eigenen 'Nicaragua' Track aus Under Fire (1983), man kopiert sich hier selber, man versucht sicherlich das Beste draus. Immerhin sind die Schüsse und die Explosionen laut, zuweilen eine Actionorientierung versucht, ein Hinterhalt auf Überfallende selber, ein Auge um Auge, ein Zahn um Zahn, dazu Kugeln von vorne und Kugeln von hinten, ein Tauschgeschääft der "Bordellmärchen" initiiert. Zwischen Independenz und Sleaze gehalten, zwischen Anspruch und Altertümlicheit, es kommen die Frauenrechte zur Sprache bzw. deren Nichtvorhandensein, "wertlos vor der Heirat" und "wertlos als Witwe", es wird mit Beleidigungen und Flüchen um sich geschmissen, eigentlich funktioniert nur der Subplot mit Mulroney (der frisch aus The Last Outlaw - Gnadenlose Jagd, 1993 kommt) und die Auftritte von Russo, sowie das Finale, eine zünftige Schießerei in einer ruinösen Garnison, ein angemessener Showdown, mit der Gattling Gun wie in der sogenannten Männerwelt, keine Verträge mit Niemanden, nichts mehr zu verlieren.
Kaplan, der aus der Corman-Schule entspringt, aber später in der Karriere einigen Hauptdarstellerinnen zu Nominierungen und Auszeichnungen, etwa bei Angeklagt (1988) oder Love Field - Liebe ohne Grenzen (1992) geführt hat, hält den Film immerhin in Bewegung, er hat auch mehr Abwechslung als bspw. Schneller als der Tod, der nur seine Duelle zeigt und dazwischen in Ruhepausen verfällt, Barrymore macht das keck, Stowe befehlerisch, die anderen beiden reiten mit. Schick gemacht wird sich für bestimmte Auftritte, für die Auflösung des Kontos bspw., man hat mit dem Geld etwas vor, eine Zukunft ohne Hurerei, es wird geklimpert auf der Tonspur, nur bei den Pinkertons dröhnt der Score. Aufgeschreckt wie die Hühner ist man hier zuweilen, Verzeihung um den Ausdruck, ein Bösewicht nach Maß auch installiert, verschiedene Sorten von Frauen, verschiedene Sorten von Männern, manche kennen sich sogar aus der Vergangenheit, manche berühren sie später, das "um der alten Zeiten willen." Viel gerannt wird hier zumindest, viel geritten, ab und zu geschossen, ein bisschen pulpig das Geschehen, ein Banküberfall lässt die Kugeln sprechen, MacDowell ist wirklich zu nichts zu Nutze hier. Eine Posse wird zusammengestellt, die Kamera zuweilen eindrucksvoll gehalten, es ist das Böse hier, was ansprechend in Szene gesetzt wird und effektiv gezeichnet ist, der Western lebt vom Kampf Gut gegen Böse, ansonsten wäre es ein Familienfilm, ein Heimatfilm, wäre es Unsere kleine Farm, Russo (und Mulroney) macht demnach den wirkungsvollsten Eindruck hier.
Um die Sprache der Liebe geht es also nicht, es geht um eine Reise und dann die Vergeltung für die Untaten, es wird ein bisschen gröber, dem Terrain angemessen, auch der Score ändert sich, man befindet sich nahe Mexiko, es wird in den Dreck und Staub gegangen, die Pinkertons nicht mehr das größte Problem. Um die Revolution geht es gar im Nebenher, des Soldes und des Geldes wegen, es wird in Erinnerung geschwelgt, "Weißt Du das noch?", es werden um der alten Zeiten willen neue Feinde gemacht, deren Gefährlichkeit man kennt. Um Beziehungen geht es hier auch, um die der Frauen untereinander, um persönliche Wiedergutmachung, um die Loyalität der Frauen und die Veränderung von Liebe und Hass, von Liebe zu Hass, um Heilung und Vergeltung, um Privates und Berufliches; um einen kleinen Fisch im großen Teich, damals sicherlich auffallend, danach (anders als Erbarmungslos oder Tombstone) eher vergessen werdend.
Mit weiblichen Reizen wird auch nicht gegeizt, mal freiwillig, mal nicht, das ist dem Regisseur eigentlich nicht würdig, auch in Schneller als der Tod musste man in die Nacktaufnahmen gehen, um den Marktwert zu steigern, zwischendurch wird ein Abenteuerfilm hier draus, er müsste nicht unbedingt im Wilden Westen spielen. Die Handlung ist mittig noch gar nicht so richtig raus, sie wird erst dann erklärt und erläutert, Mulroney möchte auch Rache, man verbindet sich, man verbündet sich, man findet noch andere Gemeinsamkeiten und gemeinsame Eigenschaften, es wird ein wenig Romantik verursacht, zwei Geschlechter treffen sich. Handlungstechnisch erweist man sich auf Dauer als etwas dünn, trotz der vielen Personalien und ihrer Interaktionen, Kaplan ist mit dem Film auch entweder unter- oder überfordert, so genau weiß man das nicht, er hat andere Werke fabriziert, es wirkt zuweilen wie von verschiedenen Regisseuren gedreht (Tamra Davis hat mit dem Film angefangen, wurde aber nach neun Tagen wegen kreativen Differenzen ersetzt), manche Töne erinnern stark an Goldsmith' eigenen 'Nicaragua' Track aus Under Fire (1983), man kopiert sich hier selber, man versucht sicherlich das Beste draus. Immerhin sind die Schüsse und die Explosionen laut, zuweilen eine Actionorientierung versucht, ein Hinterhalt auf Überfallende selber, ein Auge um Auge, ein Zahn um Zahn, dazu Kugeln von vorne und Kugeln von hinten, ein Tauschgeschääft der "Bordellmärchen" initiiert. Zwischen Independenz und Sleaze gehalten, zwischen Anspruch und Altertümlicheit, es kommen die Frauenrechte zur Sprache bzw. deren Nichtvorhandensein, "wertlos vor der Heirat" und "wertlos als Witwe", es wird mit Beleidigungen und Flüchen um sich geschmissen, eigentlich funktioniert nur der Subplot mit Mulroney (der frisch aus The Last Outlaw - Gnadenlose Jagd, 1993 kommt) und die Auftritte von Russo, sowie das Finale, eine zünftige Schießerei in einer ruinösen Garnison, ein angemessener Showdown, mit der Gattling Gun wie in der sogenannten Männerwelt, keine Verträge mit Niemanden, nichts mehr zu verlieren.
Last edited by Con Trai on Sun Sep 21, 2025 7:44 am, edited 1 time in total.
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Re: Western (neu & alt)
Boah, sieht das scheiße aus. Dann doch lieber THE CORE.
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Re: Western (neu & alt)
Unwillkürlich Filmtitel in den Raum werfen ist aber meine Aufgabe.
#Braveheart
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Re: Western (neu & alt)
Bad Girls ist leider wirklich richtig bad.
Re: Western (neu & alt)
Ich mag den.
Ist so 'ne nostalgische Erinnerung aus Teenager-Jahren - die exploitativen Vibes im Finale haben mich damals ziemlich geflasht, und der bad guy war auch ziemlich böse, glaube ich. Danke für die Auffrischung, jetzt habe ich Lust, den selbst nochmal auf Herz und Nieren zu testen.

Ist so 'ne nostalgische Erinnerung aus Teenager-Jahren - die exploitativen Vibes im Finale haben mich damals ziemlich geflasht, und der bad guy war auch ziemlich böse, glaube ich. Danke für die Auffrischung, jetzt habe ich Lust, den selbst nochmal auf Herz und Nieren zu testen.
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Re: Western (neu & alt)
Wild Bill (1995)
Historische Figuren werden hier dargestellt, das war in vielen der anderen Filmen zur Entstehungszeit auch so, den Konkurrenzprodukten Wyatt Earp (1994) und Tombstone (1993), es gibt immer etwas Probleme mit der Detailtreue, es wird in Dekoration und Ausstattung gelebt, im Kostüm und in Kulisse, man basiert auf einem Theaterstück hier und einem Roman, man hat sich seine Einzelteile zusammengelegt, Hill selber geschrieben, "nur um der alten Zeiten willen." Viele Leute wuseln hier herum, es wird in einem anderen Jahrtausend gelebt, in "Bumslokalen und billigen Schuppen", mal wird auch nur ein Ohr abgeschossen, mal ein Mann im Rollstuhl 'erlöst'. Wenn Hickok nicht im Bilde ist, wird in der dritten Person über ihn geredet, er ist die Haupt- und Titelfigur hier, entsprechend in der Aufmerksamkeit des Skriptes und der Inszenierung, Anekdoten von Anno Dunnemals, von früher und von später, von hier und von da, manchmal hört man sich seine eigenen Geschichten an und korrigiert sie und sich; man wird müde auch von all den Untaten, der Ungerechtigkeit und der spürbaren Verschlimmerung, man wird älter und mürbe, die Ortschaften werden mieser, das Opium wirkt besser. Manchmal, im Rausch der Träume, wird wie im Stummfilm inszeniert, noch die einprägsamsten Szenen, besondere Plätze des Unterbewusstseins, manchmal braucht man einen Übersetzer, die Kommunikation einseitig, die Einstellungen ungewöhnlich, man erinnert da eher an Dead Man (1995), es bleibt nur für einen Augenblick, nur während des Anhaltens der Drogen so. Bridges wirkt in der Rolle durchaus überzeugend, Barkin wirkt leider etwas fehl am Platze, wie nicht komplett zugehörig, das ist schlecht für die zweite Hauptrolle, die einzige Frau an der Seite, nicht die einzige Frau im Film, es spielt auch die Applegate (und Lane) mit, als Mitwisserin in einem Mordplan. Es hat wieder ein Grünschnabel auf den Revolverhelden abgesehen, ihn mit heruntergelassenen Hosen erwischt.
Durch viel Schlamm wird gewatet, viel durch Schlamm, durch die Jauchegrube, die Hosen und die Stiefel meist dreckig, beschmutzt und fleckig, das Wetter oft mies, kalter Regen spült das Wenige an festen Straßen weg. Killer werden angeheuert, eine Posse, eine "Bande von Schakalen" vorbereitet, eine Erzählung, die vom Regen in die Traufe führt, eine Hoffnungslosigkeit, oft nächtliches Geschehen, die Zeiten, das Augenlicht, die Manieren, selbst das weibliche Geschlecht stets schlechter werdend; früher war noch Grund zum Feiern, heute wird sich an die "Chinesenpfeife" gehalten, eine Abhängigkeit, die sich nicht aufhalten lässt, die unvermeidbar scheint, die die Persönlicheit noch am Ehesten zeichnet, ein düsteres Bildnis, ein depremierendes Zeugnis; in unterschiedlichen Spielarten der Regieführung, verschiedene Methoden der Inszenierung, Aufnahmen oft von unten nach oben, tief stehend, eine Verkehrung der Sichtweise, ein Heranzüchten des eigenen Endes, in Gedankenkreisen gefangen, "Warum ist das alles so schief gelaufen?", ein Mann im Elend, das Ende vielleicht als Erlösung, vom Ruhme und dem Spuk aus dem Präteritum lebend, ein langer Showdown, im Sterben lebend, die Geschichte eines angekündigten Todes, es hat ein bisschen was von Der letzte Scharfschütze (1976), nur ohne dessen Wirkung.
Historische Figuren werden hier dargestellt, das war in vielen der anderen Filmen zur Entstehungszeit auch so, den Konkurrenzprodukten Wyatt Earp (1994) und Tombstone (1993), es gibt immer etwas Probleme mit der Detailtreue, es wird in Dekoration und Ausstattung gelebt, im Kostüm und in Kulisse, man basiert auf einem Theaterstück hier und einem Roman, man hat sich seine Einzelteile zusammengelegt, Hill selber geschrieben, "nur um der alten Zeiten willen." Viele Leute wuseln hier herum, es wird in einem anderen Jahrtausend gelebt, in "Bumslokalen und billigen Schuppen", mal wird auch nur ein Ohr abgeschossen, mal ein Mann im Rollstuhl 'erlöst'. Wenn Hickok nicht im Bilde ist, wird in der dritten Person über ihn geredet, er ist die Haupt- und Titelfigur hier, entsprechend in der Aufmerksamkeit des Skriptes und der Inszenierung, Anekdoten von Anno Dunnemals, von früher und von später, von hier und von da, manchmal hört man sich seine eigenen Geschichten an und korrigiert sie und sich; man wird müde auch von all den Untaten, der Ungerechtigkeit und der spürbaren Verschlimmerung, man wird älter und mürbe, die Ortschaften werden mieser, das Opium wirkt besser. Manchmal, im Rausch der Träume, wird wie im Stummfilm inszeniert, noch die einprägsamsten Szenen, besondere Plätze des Unterbewusstseins, manchmal braucht man einen Übersetzer, die Kommunikation einseitig, die Einstellungen ungewöhnlich, man erinnert da eher an Dead Man (1995), es bleibt nur für einen Augenblick, nur während des Anhaltens der Drogen so. Bridges wirkt in der Rolle durchaus überzeugend, Barkin wirkt leider etwas fehl am Platze, wie nicht komplett zugehörig, das ist schlecht für die zweite Hauptrolle, die einzige Frau an der Seite, nicht die einzige Frau im Film, es spielt auch die Applegate (und Lane) mit, als Mitwisserin in einem Mordplan. Es hat wieder ein Grünschnabel auf den Revolverhelden abgesehen, ihn mit heruntergelassenen Hosen erwischt.
Durch viel Schlamm wird gewatet, viel durch Schlamm, durch die Jauchegrube, die Hosen und die Stiefel meist dreckig, beschmutzt und fleckig, das Wetter oft mies, kalter Regen spült das Wenige an festen Straßen weg. Killer werden angeheuert, eine Posse, eine "Bande von Schakalen" vorbereitet, eine Erzählung, die vom Regen in die Traufe führt, eine Hoffnungslosigkeit, oft nächtliches Geschehen, die Zeiten, das Augenlicht, die Manieren, selbst das weibliche Geschlecht stets schlechter werdend; früher war noch Grund zum Feiern, heute wird sich an die "Chinesenpfeife" gehalten, eine Abhängigkeit, die sich nicht aufhalten lässt, die unvermeidbar scheint, die die Persönlicheit noch am Ehesten zeichnet, ein düsteres Bildnis, ein depremierendes Zeugnis; in unterschiedlichen Spielarten der Regieführung, verschiedene Methoden der Inszenierung, Aufnahmen oft von unten nach oben, tief stehend, eine Verkehrung der Sichtweise, ein Heranzüchten des eigenen Endes, in Gedankenkreisen gefangen, "Warum ist das alles so schief gelaufen?", ein Mann im Elend, das Ende vielleicht als Erlösung, vom Ruhme und dem Spuk aus dem Präteritum lebend, ein langer Showdown, im Sterben lebend, die Geschichte eines angekündigten Todes, es hat ein bisschen was von Der letzte Scharfschütze (1976), nur ohne dessen Wirkung.
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Find ich sogar schlimmer als Geronimo.