
Girls und Panzer TV (2012 - 2013)
Produzenten: Bandai Visuals u.v.m.
Studio: Actas
Die TV-Adaption zu GIRLS UND PANZER spielt irgendwo in einer alternativen, nicht allzu fernen Zukunft, in der von echten Kriegen absolut keine Rede mehr ist, aber die 'Kunst einen Panzer zu fahren' zur populären Sportart erhoben wurde. Neben Tennis und Töpfern kann man also auch "Sensha-dō" (Panzerkraft) an den Hochschulen besetzen, zumindest an den Mädchenschulen (lol). Diese Schulen befinden sich übrigens auch mal gerne direkt auf Mega-Flugzeugträgern zu Wasser, inklusive eines riesigen Kampus. Und natürlich werden auch Turniere im Panzerfahren gegeneinander ausgetragen. Als Zuschauer fragt man sich: Ist das nicht gefährlich? Kommt da keines der unschuldigen Girls ums Leben? Nein, und irgendwo wird auch mal erklärt, warum, aber das macht eigentlich keinen Sinn, bzw. vergisst man direkt wieder und davon abgesehen, spielt es auch keine Rolle. Was lustigerweise mal eine Rolle (im Plot) spielt, dass das ganze Unterfangen Unmengen an Geldern verschluckt und vielleicht bisschen bekloppt ist (wenn z.B. Privatgrundstücke kaputt geschossen werden, bezahlt der Staat den Neuaufbau - man sieht sogar einen Zuschauer, der sich darüber freut, dass sein Laden in die Luft gesprengt wurde, weil er nun neu finanziert wird).
Ein paar Bemerkungen: Die Serie ist so eine relativ einzigartige (einzigartig ≠ gut) Mischung aus Slice-of-Life und Turniersport, wobei der Turniersport wie oben beschrieben eben aus simulierten Panzerkriegen besteht. Die Haupt- und Nebenfiguren haben alle einen relativ zweckgemäßen Plot verpasst bekommen; Warum sie vor Ort sind, weshalb sie an der Panzerkunst interessiert sind usw. undsofort. Das ist allerdings eher zweitrangig. Primär sind hier ein paar Panzer-Nerds in der Produktion gewesen und lassen technisches Know-How und fragwürdige (im Sinne von "Realismus), taktische Actionszenen auf den Zuschauer los. Das ist schon mit einer unglaublichen Liebe zum Detail und einem Hang zur historischen Akkuratheit inszeniert. Die unterschiedlichen Schulen stellen natürlich alle unterschiedliche Nationen (mehr oder weniger Teilnehmer des Zweiten Weltkriegs) dar und treten dementsprechend auf. Das ist ein bisschen wie ASTÉRIX, alle Länder werden ein bisschen stereotyp auf's Korn genommen, bzw. gleichzeitig wird denen auch ein wenig gehuldigt - keiner wird wirklich bevorzugt und alle sind irgendwie "lieb" am Ende; Selbst die bösen Russen. Außerdem finden die Turniere teilweise an realen Orten, bzw. in realen Städten Japans statt - die Umgebung ist zumindest stellenweise auch demensptrechend detailgetreu umgesetzt.
Ein paar Fragen: Ist das alles kriegsverherrlichend? Irgendwie nicht und der Spagat ist schon ein großer. Das ist so völlig distanziert von jeder Realität und wie das die Japaner so oft machen, wird hier vor allem der Technik, der Geschichte und der "Kunst" an sich gehuldigt. Kriege scheint es nicht mehr zu geben, man muss bei den gezeigten Bildern davon ausgehen, dass die Welt von GIRLS & PANZER im absoluten Frieden zu leben scheint und Kriegsmaschinerie nur noch als historisches Beiwerk und Mittel zum sportlichen Wettstreit betrachtet? Auch ansonsten ist die Serie ein Unschuldslamm, keine (wie oft üblich) Sexualisierung der Girls (es gibt allerdings die obligatorische Swimsuit-Episode und ein paar Dialogzeilen über "Körpermaße" - für die Otakus in Japan, damit die sich das notieren können bei der Anfertigung ihrer Body Pillows oder so

