Surreal, grotesk, auch kafkaesk liest man in vielen Reviews zum Film und das trifft es gut. In der ersten halben Stunde fährt Aster das komplette Absurditäten-Programm auf. Das geht auch so weiter, wenn auch in deutlich verlangsamter Form. Im Prinzip kann man den Film in drei Drittel aufteilen, den flotten Auftakt bis zum Ende der New-York-Sequenz, den nicht minder seltsamen, geschwinidgkeitsreduzierten Mittelteil und schließlich der anstrengende, aber irgendwie konsequente Schlussblock. Die drei Stunden ziehen sich mitunter schon, die Geschichte an sich bietet nicht allzu viel Fleisch. Vielmehr haben mich die vielen einzelnen Sequenzen in ihrer Vielfalt begeistert. Aster dreht da einfach frei, wie es ihm gerade einfällt ohne Rücksicht auf Erzählkonventionen. Bunt, düster, lustig, tragisch. Der geschundene Joaquin Phoenix trägt das Ding zudem locker.
8,5/10
Beau is Afraid - Ari Aster
Re: Beau is Afraid - Ari Aster
Sah den auch irgendwann. Phoenix legt hier ne ähnlich starke Performance hin wie in You Were Never Really Here. Bis auf den fulminanten Anfang ist aber nicht viel hängen geblieben. Müsste den eigentlich nochmal schauen.
"Krieg ist wie Kino. Vorne flimmerts, hinten sind die besten Plätze." - Arnim Dahl